Efringen-Kirchen Markgräfler Winzer gehen unter die Imker

Zoe Schäuble
Blick in einen Bienenstock der Markgräfler Winzer. Foto: zVg/Markgräfler Winzer

Bei den Markgräfler Winzern wurde der erste Honig geerntet

Efringen-Kirchen (zs). Das Honigprojekt der Markgräfler Winzer eG kann bereits erste Erfolge verbuchen: Die vier jungen Bienenvölker konnten nicht nur erfolgreich auf dem Areal der Genossenschaft angesiedelt werden. Auch der erste Honig ist bereits ausverkauft.

Gut 500 Gläser Honig konnte die Markgräfler Winzergenossenschaft bereits produzieren – „und alle Gläser sind schon seit November restlos ausverkauft“, berichtet Samira Schmidt von der Markgräfler Winzer eG, die übergangsweise das Projekt betreut. Gerade befinde man sich in der erneuten Produktion.

Im Juli vergangenen Jahres ist das Projekt gestartet. Vier Bienen-Jungvölker sind auf der im Frühjahr 2021 neu angelegten Blühwiese auf dem Gelände der Genossenschaft entlang der B 3 angesiedelt worden. Imker Christian Brendlin hat sich ihrer angenommen. „Mit ihm in Zusammenarbeit haben wir auch den Honig produziert“, erklärt Schmidt. Denn noch hat die Genossenschaft keine eigene Schleuder, die für die Produktion des Honigs unerlässlich ist.

Im Spätjahr, wenn die Bienen den Blütennektar gesammelt haben, will die Genossenschaft aber eine solche anschaffen, damit der Honig künftig direkt vor Ort weiterverarbeitet werden kann, so Schmidt. Die Produktion soll nämlich sukzessive hochgefahren und immer mehr Winzer, die der Genossenschaft angehören, mit ins Boot geholt werden. Ziel des Projekts sei es, Winzer, die freie landwirtschaftliche Fläche zur Verfügung stellen können und wollen, bei der Kultivierung mehrjähriger Blühflächen zu unterstützen.

Zehn Winzer im Gebiet von Kirchhofen bis Grenzach-Wyhlen haben sich mit dem Einsäen von Blühpflanzen auf ihren Flächen bereits am Projekt beteiligt und so neuen Lebensraum für Bienen geschaffen. Sie leisteten damit nicht nur einen langfristigen Beitrag zur Förderung der Biodiversität, sondern gingen so auch aktiv gegen das Bienensterben vor, verdeutlicht Schmidt. „Vier Winzer haben wir sogar dafür gewinnen können, eigene Bienenvölker zu betreuen und sich zum Imker ausbilden zu lassen.“ Die Imkerausbildung wird der Bienensachverstädige Brendlin übernehmen, die Markgräfler Winzer eG bezuschusst die Ausbildung. Am Lehrbienenstand auf dem Gelände der Genossenschaft in Efringen-Kirchen soll an zehn verschiedenen Terminen, die über das ganze Jahr verteilt sind und so den gesamten Zyklus der Honigproduktion abdecken, alles über den Umgang mit den Insekten erlernt werden. Auch der erste Kurstermin steht bereits fest: „Ende Februar starten die Winzer mit ihrer Imkerausbildung“, berichtet Schmidt.

Aktuell ist es auf den Blühwiesen und Bienenstöcken noch ruhig. Schmidt: „Die Bienen befinden sich derzeit noch in der Winterruhe.“ Bei Sonnenschein habe man aber schon die ein oder andere Biene beobachten können. In einem Bienenstock lebten derzeit mehrere hundert Bienen, die genaue Zahl zu bestimmen sei allerdings nahezu unmöglich, erklärt Schmidt.

„Im Sommer können es aber auch bis zu 30 000 Bienen in einem Stock sein.“ Wenn die Beteiligung der örtlichen Winzer weiterhin so gut sei, könne man die Honigproduktion in diesem Jahr bereits deutlich steigern.

Weitere Informationen: Das Honigprojekt der Markgräfler Winzer wurde im vergangenen Juli ins Leben gerufen. Aus einem großen Betrieb erwachse Verantwortung, in Sachen Umwelt- und Artenschutz einen Beitrag zu leisten, begründet Hagen Rüdlin, geschäftsführender Vorstand der Markgräfler Winzer, das Engagement. Zugleich erweitere man die Produktpalette. Die Winzer beziehungsweise Imker werden am Ertrag beteiligt.

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