Efringen-Kirchen Markgräfler Winzer stellen sich Herausforderungen

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Neu im Aufsichtsrat sind Michael Lang aus Wintersweiler (links) und Martin Vetter aus Heitersheim (rechts). Aufsichtsratsvorsitzender Georg Denzer wurde wiedergewählt. Foto: Silke Hartenstein

Generalversammlung: Genossenschaft blickt auf die vergangenen Jahre zurück / Michael Lang und Martin Vetter im Aufsichtsrat

Efringen-Kirchen (sih). Bei der Generalversammlung der Markgräfler Winzer eG wurden mit 2019 und 2020 erstmals zwei Geschäftsjahre behandelt. 2020 fiel die Versammlung infolge der Pandemie aus, am vergangenen Freitag kamen 46 Teilnehmer in die Mehrzweckhalle.

Dort widmete sich der geschäftsführende Vorstand Hagen Rüdlin im Wesentlichen den Jahren 2020 und 2021, da diese den aktuellen Geschäftsverlauf maßgeblich beeinflussen. Von 2018 bis 2020, so Rüdlin, hätten die Umsätze der Markgräfler Winzer eG zusammen mit den Vertriebstöchtern gesteigert werden können. In den vergangenen 20 Monaten indes habe die Genossenschaft im Bereich der Traubenproduktion, Weinbereitung, Warenumschließung und Logistik nie gekannte Preissteigerungen hinnehmen müssen, was die Ertragslage spürbar beeinflusste. Dass die Ernte 2021 aufgrund ungünstiger Witterung um 28 Prozent unter dem zehnjährigen Mittelwert liege, erhöhe den Druck zusätzlich.

Zur Lage auf dem Weinmarkt sagte Rüdlin, in Deutschland würden in erster Linie Weine im Lebensmittelhandel gekauft und nachgefragt. Dieser Absatzkanal habe 2020 infolge von Corona profitiert. Im Gegenzug hätten sich die Lockdowns in der Gastronomie und der Wegfall der Feste und Veranstaltungen stark bemerkbar gemacht.

Blick auf den Markt und die Preise

Die besonders großen Erntemengen des Jahres 2018 hätten das Angebot an Badischen Weinen sprunghaft anwachsen lassen. Anders als in anderen deutschen Weinbaugebieten habe dies für Baden von 2019 zu 2020 zu Preisreduktionen von nahezu fünf Prozent geführt. Die Verteilung innerhalb des Lebensmittelhandels sei über die Jahre nahezu unverändert. Rund 60 Prozent der Weine, die in Deutschland getrunken werden, kamen über den Discount in die Haushalte.

Der Marktanteil deutschen Weins sei im Gesamtmarkt 2020 gegenüber dem Vorjahr um ein Prozent auf rund 45 Prozent gestiegen. Deutliche Unterschiede gebe es zwischen den Preisen, die die einzelnen Rebsorten im Lebensmittelhandel erzielten. Dabei hätten 2020 laut dem Marktforschungsunternehmen IRI badische Grau- und Weißburgunder rund vier Euro pro 0,75-Liter-Flasche erzielt, bei Gutedel und Müller Thurgau seien es 2,67 beziehungsweise 2,42 Euro gewesen. Grau- und Weißburgunder wurden 2021 auf insgesamt 13 Prozent der 900 Hektar Rebflächen der Markgräfler Winzer angebaut, Gutedel und Müller Thurgau auf über der Hälfte der Flächen.

Für die Zukunft gut gerüstet

Die Markgräfler Winzer sähen sich für die Zukunft gut gerüstet, basierend auf der langfristigen strategischen Ausrichtung, die Vorstand und Aufsichtsrat im Frühjahr 2018 erarbeiteten, mit einem klaren, wiedererkennbaren Sortiment, zeitgemäßem, marktgerechten Auftreten und nachhaltiger Qualitätspolitik. 2021 erhielt die Genossenschaft von den Weinführern „Falstaff“ und „Eichelmann“ jeweils zwei Sterne, belegte beim Markgräfler Gutedelcup 2021 einen ersten und zweiten Platz und bei verschiedenen Rosé- und Rotweinwettbewerben vordere Plätze und einen ersten Platz.

In den vergangenen 24 Monaten seien interne Prozesse und Strukturen überarbeitet und neu aufgestellt worden, Mitte 2022 werde der Grad an Digitalisierung 75 Prozent der Abläufe umfassen. Rüdlin: „Wir überblicken die Wertschöpfung von der Traube bis zur Vermarktung. Somit sind dem Vorstand auch die Auswirkungen der Kostenentwicklungen auf die Seite der Traubenproduktion bewusst. Selbstverständlich wäre es uns allen zu wünschen, dass die allgemeine Erlössituation anders aussehen würde. Wir müssen uns jedoch den Marktgesetzen stellen und aus dieser Situation das Beste machen“.

Veränderungen im Aufsichtsrat

Die Wahlen ergaben folgendes Ergebnis: Vorstandsmitglied Dieter Sutter, Aufsichtsratsvorsitzender Georg Denzer, Aufsichtsrat Georg Beisch (alle wie bisher). Neu im Aufsichtsrat sind Michael Lang und Martin Vetter (für Bertram Löffler und Karlfrieder Vögtlin).

Termine: Geplant ist vom 16. bis 24. Dezember die „Markgräfler Winzer Weihnacht“ im Hof der Kellerei in Efringen-Kirchen.

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