Efringen-Kirchen Mehr Raum zum Flanieren

Weiler Zeitung
Tausende von Besuchern machten sich am Samstag wieder zum Rathausplatz auf und flanierten inmitten von Glühweinschwaden zwischen Marktständen. Foto: Marco Schopferer Foto: Weiler Zeitung

WeihnachtsmarktZufriedene Händler, Veranstalter und Besucher / Weihnachtsgebäck schnell ausverkauft

Kleiner, feiner, schöner – und dann auch noch mehr Besucher. Der Weihnachtsmarkt in Efringen-Kirchen zog auch am Wochenende wieder Tausende von Besuchern ins Zentrum des Doppeldorfs und die Gäste genossen sichtlich das Flanieren und Verweilen auf dem Rathausplatz.

Von Marco Schopferer

Efringen-Kirchen. Dietmar Fischer, Vorsitzender des Gewerbevereins, ist ein Mann der offenen Worte. Es gebe diesmal etwas weniger Stände, auch weil nicht alle Marktbeschicker in den vergangenen Jahren mit ihren Umsätzen zufrieden waren. „Machen Sie Ihren Geldbeutel leer“, warb Organisator Dietmar Fischer deshalb zur Eröffnung des 27. Weihnachtsmarkts.

Dass diese mahnenden Worte tatsächlich gehört werden, konnte am Samstag zur Eröffnung um 11 Uhr noch niemand wissen. Bürgermeister Philipp Schmid lobte noch den Charakter des örtlichen Weihnachtsmarkts mit seinen zahlreichen Hobbyhandwerker- und Vereinsständen als „nicht monetäre Verkaufsveranstaltung“ und die katholische Gemeindereferentin Katharina Hummel erinnerte zwischen den Tönen des Posaunenchors in einer kurzen Ansprache an die vier Kerzen des Adventskranzes die Frieden, Liebe, Glauben und Hoffnung symbolisierten, während Pfarrer Steffen Mahler zur Eröffnung ein besinnliches Gebet sprach.

Neben der politischen Prominenz – Baden-Württembergs Justizminister Rainer Stickelberger, Bundestagsabgeordneter Armin Schuster, zahlreiche Bürgermeister umliegender Orte, fast alle Ortsvorsteher und viele Gemeinderäte aus dem Ort – verfolgten die Eröffnung deutlich mehr Besucher als in den Vorjahren.

Und der Besucherandrang sollte immer mehr anwachsen. Schon am frühen Nachmittag gab es am ersten Stand kein Weihnachtsgebäck mehr und auch eine Marktbeschickerin aus Schliengen war völlig begeistert. „Meine Mutter hat 90 Linzertorten gebacken, fast alle sind weg“, erklärte die Tochter vor 17 Uhr.

Auch andere Standbetreiber waren zufrieden. Wenn der Preis stimmt, dann geben die Leute eben gerne was für handgemachte Kunst aus. Schon früh hatte ein Händler aus dem Münstertal einen Preisnachlass auf seine Adventskränze gewährt, danach florierte das Geschäft und es klingelte die Kasse. Handwerkskunst als Ramschware gab es aber dennoch nicht.

Wer sich bei den Marktbeschickern umhörte, vernahm kaum kritische Worte. Mehr Besucher, besserer Umsatz und eine tolle Stimmung, hieß es unisono. Und noch vor Einbruch der Dunkelheit füllten die Besucher den Rathausplatz und blieben bis in die Nacht hinein.

Organisator und Gewerbevereinsvorsitzender Dietmar Fischer zeigte sich dann auch am späten Abend überaus zufrieden. Mit etwas weniger Ständen gab es einen überaus attraktiven Weihnachtsmarkt, dem von allen Seiten Lob gezollt wurde. Die unfreiwillige Reduzierung von 36 auf 30 Marktbeschicker ließ den Besuchern mehr Raum zum Flanieren und Genießen, was nach Ansicht von Fischer durchweg positiv aufgenommen wurde. Auch in den kommenden Jahren will man deshalb nicht mehr auf Expansion setzen.

Für einen bunten, kulinarischen Farbtupfer sorgte der Freundeskreis für Flüchtlinge „Fürenand“. Der Stand war den ganzen Tag über fest in der Hand von Flüchtlingen. Es gab auf offenem Feuer gerösteten Kaffee mit einer kräftigen Ingwernote, afrikanischen Tee und das gambische Nationalgericht „Benachin“.

Henrik Weiser vom Blansinger Gourmet-Sterne-Tempel „Traube“ hatte nach mehreren Probekoch-Abenden mit den Flüchtlingen das Rezept leicht modifiziert und war über den Erfolg afrikanischer Küche auf dem Weihnachtsmark in Efringen-Kirchen überrascht.

Die 160 Portionen á 5,50 Euro waren im Nu verkauft. Absichtlich zögerte man den Nachschub hinaus, um auch später ankommenden Weihnachtsmarktbesucher noch etwas anbieten zu können. Serviert wurde das Gericht in Bambusschälchen und mit Holzlöffel.

Umfrage

Bettina Stark-Watzinger

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich für Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen. Damit sollen Schüler besser auf den Kriegsfall, Pandemien und Naturkatastrophen vorbereitet werden. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading