Geboren in Heidelberg, hat sie die ersten Jahre in Berlin gewohnt, kann sich aber kaum daran erinnern. Als sie sechs Jahre alt ist, wird ihr Vater als Auslandspfarrer nach Bolivien berufen. „Dieses Land, die Stadt La Paz haben mich verzaubert. Die Natur, dieser majestätische über 6000 Meter hohe Berg Illimani und die freundlichen Menschen, all das hat mich in seinen Bann gezogen. Und dann die Musik. Meine Eltern hatten ein paar Platten mit Folkloremusik aus Peru. Das war meine erste Begegnung mit dieser melancholischen Andenmusik, die mich zutiefst berührt hat.“
Zwischen zwei Welten
Als sie 15 Jahre alt ist, kehrt die Familie nach Deutschland zurück und kommt ins Markgräflerland. „Das war wie ein Kulturschock für mich. Ich kam aufs Kantgymnasium – und war eine Fremde. Bolivien hat mir gefehlt. Ich habe mich hier nie zuhause gefühlt. Ich hatte immer im Hinterkopf: ich gehe zurück.“ Nach dem Abitur wollte sie sofort in das südamerikanische Land reisen, doch auf Wunsch des Vaters machte sie ein soziales Jahr im Pflegeheim. Danach war sie nicht mehr zu halten. „Es war meine Abnabelung, ich musste das machen.“ Bei der Ankunft in Bolivien der erste Schock: Das Handgepäck war weg. Zum Glück nahm die ehemalige Haushälterin der Familie sie auf.