Efringen-Kirchen Mit Blick für Galaxien und Nebel

Alisa Eßlinger

Michael Natschke hat sich der Astrofotografie verschrieben. Fotografieren in fernen Ländern.

Efringen-Kirchen - Die unendlichen Weiten und die visuelle Vielfalt machen das Weltall für Michael Natschke so faszinierend. Der Naturfotograf aus Efringen-Kirchen will seine Leidenschaft für Astronomie und Entdeckungen im All auf Fotos festhalten.

Sein mehrfach ausgezeichnetes Bild von der Andromeda-Galaxie hat Natschke mit einer einfachen Spiegelreflexkamera aufgenommen. In der Nacht, in der das Foto entstanden ist, waren die äußeren Umstände zunächst nicht vielverprechend: Erst regnete es, und als es aufhörte, blieb es neblig. Natschke hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben.

Doch dann verzog sich der Nebel: „Nach dem Regen sind keine Staubpartikel in der Luft, dann ist der Himmel glasklar und ideal für Fotos“, erklärt Natschke. Das Bild habe er elf Mal zehn Minuten lang belichtet, sprich: elf Bilder, die er am Ende übereinandergelegt hat. Diese Art der Fotografie sei mit die schwerste, da man die Erdrotation ausgleichen muss.

Man kann im Weltall viel mit einem Teleskop entdecken, aber die Sonne sollte man ohne einen speziellen Filter vor der Linse nicht anschauen. „Die Sonnenstrahlen sind ein brutaler Laser. Ein Kollege ist sogar auf dem einen Auge blind geworden“, berichtet Natschke. Die Andromeda-Galaxie kann mit dem bloßen Auge gesehen werden – anders verhält es sich mit dem Pferdekopfnebel oder Flammennebel. Beide sind nicht einmal mit einem Teleskop zu sehen, nur mit der Kamera können sie sichtbar gemacht werden.

Der Maschinenbaumeister fotografiert schon seit langem. Die Leidenschaft für Astronomie entdeckte er 2005, 2007 widmete er sich dann der Astrofotografie. Zu Beginn sei es sehr mühselig gewesen: „Ich musste mich in das Thema einlesen und einfach ausprobieren. Mit der Zeit wurde es dann leichter.“ Und dann wandte er sich den Galaxien, Nebeln oder sogar den Kometen zu. „Im dunklen Nebel meint man den Teufel zu sehen.“ Natschke ist fasziniert vom Orion-Nebel. Dort werden sogar Sterne geboren: „Gas, Staub und Materie verdichten sich – wenn das Gemisch eine gewisse Dichte erreicht hat, entzündet sich die Materie“, erklärt Natschke.

Polarlichter muss man jagen

Auch die Polarlichter sind eine astronomische Erscheinung, die Natschke auf seinen Fotos festhält: „Ich habe bereits viermal die Polarlichter gesehen. Der Virus ist gespritzt.“ Diese müsse man regelrecht jagen. Tatsächlich gibt es den Begriff der „Aurora-Jäger“. Häufig sind die Lichter weiß oder grau und kaum für das ungeschulte Auge zu sehen. Nur ganz selten erstrahlen sie in grün bis hin zu lila.

Natschke ist begeistert von seinen Entdeckungen und will sie deshalb festhalten. Er hat es sogar geschafft, die ISS auf ihrem Flug um die Erde zu erwischen. Für dieses Foto erhielt er ein Autogramm von Astronaut Alexander Gerst.

Aufgrund der hohen Lichtverschmutzung nutzen Michael Natschke und seine Frau Lore ihren Urlaub, um zu fotografieren. Sie bereisen Länder wie Marokko und Neuseeland oder Island und Norwegen für die perfekte Sicht auf das Weltall. Doch nicht immer fahren sie so weit weg: Mit Gleichgesinnten treffen sich die beiden in Kempten im Allgäu. „Ich bin froh, dass meine Frau meine Leidenschaft für Astronomie und die Fotografie teilt.“

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