Efringen-Kirchen Mit vereinten Kräften durch die Krise

Weiler Zeitung
Ziehen an einem Strang: (v.l.) Mark Altbürger, Lisa Walser, Susanne Walser, Matthias Walser und Hans-Dieter Walser.Fotos: zVg Foto: Weiler Zeitung

Gastronomie: Familie Walser bietet gemeinsamen Abhol-Service an / Umstellungen und Herausforderungen

Die Gastronomen hat der Corona-bedingte „Shutdown“ besonders hart getroffen. Viele haben ihr Angebot erweitert und bieten ihre Speisen weiterhin mittels eines Abhol-Services an. So auch die Familie Walser, die in Efringen-Kirchen das gleichnamige Hotel-Restaurant und in Binzen die „Emma“ betreibt. In der aktuellen Lage rückt die Familie sprichwörtlich zusammen und bündelt ihr Angebot im Binzener Restaurant.

Von Ingmar Lorenz

Efringen-Kirchen/Binzen. „Die ,Emma’ war für uns einfach der bessere Standort“, erläutert Matthias Walser. Gemeinsam mit seinem Schwager Mark Altbürger betreibt er in Binzen das Restaurant „Emma“, während seine Eltern, Hans-Dieter und Susanne Walser, sowie seine Schwester, Lisa Walser, das Hotel-Restaurant in Efringen-Kirchen führen. Als sich im März abzeichnete, dass die Corona-Krise und deren Auswirkungen das Land stärker als erwartet treffen würden, war für die Familie klar, dass die Gastronomie darauf reagieren muss.

Aber bereits in der Woche vor der angeordneten Schließung habe man die Auswirkungen der Corona-Krise gespürt, berichtet Matthias Walser. Denn die Anzahl der Gäste sei bereits deutlich zurückgegangen. „In der ,Emma’ haben wir deshalb schon vorher beschlossen, zuzumachen.“ Im Hotel-Restaurant in Efringen-Kirchen ging der Betrieb noch kurze Zeit weiter, bis die Anweisung zur Schließung von Landesebene kam.

Gemeinsam mit seinen Eltern, seiner Schwester und seinem Schwager setzte sich Matthias Walser in dieser Situation zusammen, um darüber zu beraten, wie es weitergehen kann. „Für uns alle war klar, dass wir etwas in Richtung Take-Away-Angebot unternehmen wollen“, erinnert er sich. Auf einige Erfahrungen konnte man in dieser Lage bereits aufbauen, denn im Hotel-Restaurant in Efringen-Kirchen gab es zu diesem Zeitpunkt bereits den Abhol-Service „Walsers für Zuhause“.

Eine völlig neue Situation

Zwei Wochen später fiel dann der Startschuss für das gemeinsame Take-Away-Angebot. Und dieses wird seither gut angenommen. Zwischen 120 und 150 Essen kochen Walsers derzeit pro Tag. Vater und Sohn schmeißen gemeinsam mit zwei Azubis die Küche. Dabei ergeben sich ganz neue Herausforderungen. „Es ist schon speziell, auf einem Pappteller anzurichten“, beschreibt Matthias Walser die kulinarischen Umstellungen. Auch mit Blick auf die Gerichte selbst musste man sich anpassen. „Es ergibt beispielsweise keinen Sinn, ein medium gebratenes Steak als ,Take-Away’ anzubieten.“ Denn das Fleisch gare weiter, und bis der Kunde zu Hause ist, sei es durch. Aber auch für derartige Herausforderungen haben Walsers eine Lösung gefunden: „Wir machen stattdessen ein Zürcher Geschnetzeltes.“ Die Kartengestaltung entsprechend anzupassen, sei für ihn und seinen Vater kein Problem gewesen. Dabei ist es den Küchenchefs wichtig, keine Abstriche bei der Qualität zu machen. „Fertigprodukte anzubieten, kommt nicht infrage“, macht Matthias Walser deutlich. Um die Qualität und Frische in der aktuellen Situation und mit deutlich weniger Personal zu gewährleisten, gebe es den Abhol-Service deshalb nur an vier Tagen in der Woche. Hinsichtlich des Angebots werde im Grunde alles gut angenommen, sagt Walser, sei es Fisch, Maultaschen oder aktuell natürlich der Spargel.

Die Lage ist angespannt

Dennoch: Die Situation bleibt schwierig. „Wir haben derzeit trotzdem nur einen kleinen Bruchteil unserer normalen Einnahmen, da müssen wir uns nichts vormachen“, beschreibt Matthias Walser die wirtschaftliche Situation. Das Ostergeschäft fehle ebenso wie die Konfirmationen. Im Binzener Restaurant wurde zudem das gesamte Catering storniert. 15 Festangestellte arbeiten in „normalen“ Zeiten im Hotel-Restaurant in Efringen-Kirchen, sieben in der „Emma“ in Binzen. „Die sind alle in Kurzarbeit.“ Der Hotelbetrieb in Efringen-Kirchen ist darüber hinaus komplett zum Erliegen gekommen, und es sei unklar, wie es diesbezüglich nach Corona aussehen wird. „Die Urlauber werden dieses Jahr aller Voraussicht nach fehlen.“ Zugleich sei es in der aktuellen Situation aber einfach wichtig, etwas zu unternehmen, und zumindest einige kleinere Fixkosten können durch den Abhol-Service gedeckt werden.

Auch mit Blick auf die Zukunft wollen Walsers optimistisch bleiben. Eine Wiedereröffnung durch entsprechende Lockerungen der Landesregierung sei das nächste große Thema. Denn diese wird voraussichtlich mit Auflagen wie etwa Abstandsregelungen und Begrenzungen hinsichtlich der Gästezahl verbunden sein. Was genau dabei auf die Gastronomen zukommen wird, lässt sich noch nicht genau abschätzen. Aber man wolle vorbereitet sein, wenn es so weit ist, wie Matthias Walser berichtet. „Wir haben uns diesbezüglich schon zusammengesetzt.“

Von Ingmar Lorenz

Efringen-Kirchen/Binzen. „Die ,Emma’ war für uns einfach der bessere Standort“, erläutert Matthias Walser. Gemeinsam mit seinem Schwager Mark Altbürger betreibt er in Binzen das Restaurant „Emma“, während seine Eltern, Hans-Dieter und Susanne Walser, sowie seine Schwester, Lisa Walser, für das Hotel-Restaurant in Efringen-Kirchen führen. Als sich im März abzeichnete, dass die Corona-Krise und deren Auswirkungen das Land stärker als erwartet treffen würden, war für die Familie klar, dass die Gastronomie darauf reagieren muss.

Aber bereits in der Woche vor der angeordneten Schließung habe man die Auswirkungen der Corona-Krise gespürt, berichtet Matthias Walser. Denn die Anzahl der Gäste sei bereits deutlich zurückgegangen. „In der ,Emma’ haben wir deshalb schon vorher beschlossen, zuzumachen.“ Im Hotel-Restaurant in Efringen-Kirchen ging der Betrieb noch kurze Zeit weiter, bis die Anweisung zur Schließung von Landesebene kam.

Gemeinsam mit seinen Eltern, seiner Schwester und seinem Schwager setzte sich Matthias Walser in dieser Situation zusammen, um darüber zu beraten, wie es weitergehen kann. „Für uns alle war klar, dass wir etwas in Richtung Take-Away-Angebot unternehmen wollen“, erinnert er sich. Auf einige Erfahrungen konnte man in dieser Lage bereits aufbauen, denn im Hotel-Restaurant in Efringen-Kirchen gab es zu diesem Zeitpunkt bereits den Abhol-Service „Walsers für Zuhause“.

Eine völlig neue Situation

Zwei Wochen später fiel dann der Startschuss für das gemeinsame Take-Away-Angebot. Und dieses wird seither gut angenommen. Zwischen 120 und 150 Essen kochen Walsers derzeit pro Tag. Vater und Sohn schmeißen gemeinsam mit zwei Azubis die Küche. Dabei ergeben sich ganz neue Herausforderungen. „Es ist schon speziell, in einem Pappbecher anzurichten“, beschreibt Matthias Walser die kulinarischen Umstellungen. Auch mit Blick auf die Gerichte selbst musste man sich anpassen. „Es ergibt beispielsweise keinen Sinn, ein medium gebratenes Steak als ,Take-Away’ anzubieten.“ Denn das Fleisch gare weiter, und bis der Kunde zu Hause ist, sei es durch. Aber auch für derartige Herausforderungen haben Walsers eine Lösung gefunden: „Wir machen stattdessen ein Zürcher Geschnetzeltes.“ Die Kartengestaltung entsprechend anzupassen, sei für ihn und seinen Vater kein Problem gewesen. Dabei ist es den Küchenchefs wichtig, keine Abstriche bei der Qualität zu machen. „Fertigprodukte anzubieten, kommt nicht infrage“, macht Matthias Walser deutlich. Um die Qualität und Frische in der aktuellen Situation und mit deutlich weniger Personal zu gewährleisten, gebe es den Abhol-Service deshalb nur an vier Tagen in der Woche. Hinsichtlich des Angebots werde im Grunde alles gut angenommen, sagt Walser, sei es Fisch, Maultaschen oder aktuell natürlich der Spargel.

Die Lage ist angespannt

Dennoch: Die Situation bleibt schwierig. „Wir haben derzeit trotzdem nur einen kleinen Bruchteil unserer normalen Einnahmen, da müssen wir uns nichts vormachen“, beschreibt Matthias Walser die wirtschaftliche Situation. Das Ostergeschäft fehle ebenso wie die Konfirmationen. Im Binzener Restaurant wurde zudem das gesamte Catering storniert. 15 Festangestellte arbeiten in „normalen“ Zeiten im Hotel-Restaurant in Efringen-Kirchen, sieben in der „Emma“ in Binzen. „Die sind alle in Kurzarbeit.“ Der Hotelbetrieb in Efringen-Kirchen ist darüber hinaus komplett zum Erliegen gekommen, und es sei unklar, wie es diesbezüglich nach Corona aussehen wird. „Die Urlauber werden dieses Jahr aller Voraussicht nach fehlen.“ Zugleich sei es in der aktuellen Situation aber einfach wichtig, etwas zu unternehmen, und zumindest einige kleinere Fixkosten können durch den Abhol-Service gedeckt werden.

Auch mit Blick auf die Zukunft wollen Walsers optimistisch bleiben. Eine Wiedereröffnung durch entsprechende Lockerungen der Landesregierung sei das nächste große Thema. Denn diese wird voraussichtlich mit Auflagen wie etwa Abstandsregelungen und Begrenzungen hinsichtlich der Gästezahl verbunden sein. Was genau dabei auf die Gastronomen zukommen wird, lässt sich noch nicht genau abschätzen. Aber man wolle vorbereitet sein, wenn es so weit ist, wie Matthias Walser berichtet. „Wir haben uns diesbezüglich schon zusammengesetzt.“

Umfrage

Die GDL hatte in dem Tarifstreit am Montag zum Streik aufgerufen

GDL-Chef Claus Weselsky hat die Lokführer erneut zu bundesweiten Warnstreiks aufgerufen. Haben Sie dafür Verständnis?

Ergebnis anzeigen
loading