Efringen-KirchenMorgens gab es für Mück einen Kaffee
Rolf Mück 01.08.2024 - 16:55 Uhr
Nach 90 Tagen und 277 Stunden reiner Fahrzeit ist für den Welmlinger die Reise quer durch Deutschland zu Ende gegangen. 600 Liter Diesel und 42 Liter Motorenöl benötigte der Deutz in dieser Zeit. Der „Bulldog“-Mann ist begeistert von seiner Tour.
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Das Resümee des Deutz-Fahrers über die Reise ist ausgesprochen positiv. „Die Erlebnisse und Bekanntschaften unterwegs waren überwältigend“, erzählt Rolf Mück begeistert. Drei Monate fuhr der Welmlinger quer durch Deutschland und machte zum Ende hin noch einen Abstecher durch die Schweiz.
Die Reise von Rolf Mück mit seinem Oldtimer Bulldog Marke Deutz (wir berichteten) ging aus dem Osten Deutschlands weiter nach Bayern durchs Fichtelgebirge, bis in den Oberpfälzer Wald und in das Oberpfälzer Seenland. Im bayrischen Wald besichtigte der Reisende einen Waldwipfelweg, einen Baumwipfelpfad, ein Museumsdorf und die Glasmanufaktur in Zwiesel.
Keinesfalls links liegen lasse wollte Mück den „Weißwurstäquator“, der durch Zwiesel verläuft und dort extra mit einer Markierung auf der Straße gekennzeichnet ist. „Den musste ich mir natürlich ansehen“, berichtet er. Um den Körper vom ständigen Sitzen auf dem „Bulldog“ zu entspannen, unternahm der Deutz-Fahrer auch eine Wanderung auf den großen Falkenstein. Das ist ein 1315 Meter hoher Gipfel im bayrischen Wald.
Kein Platz für einen Porsche
Sehr oft wurde der „Deutzer“ von Leuten angesprochen, die ebenfalls einen oder mehrere alte Traktoren ihr Eigen nennen. Mehrmals wurde Mück sogar während der Fahrt zur Seite gewunken. Dann galt es für den Reisenden, Fragen zu seiner Strecke und was er alles gesehen und erlebt habe zu beantworten. „Selbstverständlich haben wir uns immer auch über alte Bulldogs unterhalten“, berichtet er zurückblickend.
In Norddeutschland wollte ein Mann, der extra am Straßenrand angehalten hatte, einen „Porsche Junior“ verkaufen. „Das ist ebenfalls ein Traktor. Leider hatte ich keinen Platz im Wohnwagen für einen Porsche Junior, auch wenn dies ein ziemlich kleiner Bulldog ist“, erklärt der Deutz-Pilot, der es sich jetzt wieder in Welmlingen bequem macht. Der „Deutz“ lief auf der Reise ohne größere Probleme immer zuverlässig, kleinere Defekte gab es jedoch.
Manuell Blinker „gespielt“
Neben dem gerissenen Auspuff nördlich von Hamburg fiel im Erzgebirge aufgrund eines defekten Relais’ der Blinker aus, die Lichter brannten zwar noch, aber auf Dauerlicht. Der Fahrer behalf sich damit, beim Blinken den Hebel manuell hin und her zu schalten.
Da ein Besuch bei der Nichte Franziska und ihrem Freund Max in Altdorf bei Landshut geplant war, konnte Max ein neues Relais für den Blinker besorgen. Vor Ort erfolgte dann der Wechsel. Zusammen mit seinen Gastgebern besichtigte Rolf Mück Landshut und unternahm einen Ausflug zum Münchener Flughafen.
Ursprünglich plante Mück eine Weiterreise an den Chiemsee, um dort ein paar Tage zu verbringen. Franzi und Max rieten jedoch davon ab, weil um diese Zeit alle Campingplätze dort ausgebucht wären.
Ammersee statt Chiemsee
Das Gespann fuhr mit dieser Empfehlung weiter in Richtung Ammersee. Dort besichtigte der Welmlinger das Kloster Andechs. Die Fahrt führte Deutz und Fahrer durch das Allgäu in Richtung Bodensee, südlich von Oberstaufen gab es einen Übernachtungsplatz auf einem Bauernhof. Albert, der Bauer, war sehr gastfreundlich und bot Stromanschluss, Wasserversorgung und die Entsorgung von Abfall an. Am Morgen gab es sogar einen Kaffee. Auch hier hatte Mück keine Kosten: „Die Menschen freuten sich immer auf so einen ausgefallenen Besuch.“ Am Bodensee vorbei ging die Fahrt in die Schweiz auf den „Stamm-Campingplatz“ am Sempacher See, hier verbrachte Mück ein paar Tage vor der letzten Etappe nach Welmlingen.
Mehrmals geriet der Deutz-Fahrer auf seiner Reise auf eine Schnellstraße. Natürlich war das Benutzen der Kraftfahrstraße nicht erlaubt. Dort dürfen nur Fahrzeuge ab einer Mindestgeschwindigkeit von 60 km/h fahren. Bis kurz vor dem Ziel ging das immer gut, es war keine Polizei in Sicht. Ausgerechnet 25 Kilometer vor der Heimat, auf der B 317 von Schopfheim nach Lörrach, war es so weit. An dieser Stelle ist die Bundesstraße eine Kraftfahrstraße. Die Polizisten hatten etwas dagegen einzuwenden, dass ein Deutz hier fährt. Allerdings waren sie gnädig: Es blieb bei einer mündlichen Verwarnung. Das Gespann musste die Bundestraße aber verlassen.
3900 Kilometer gefahren
Am 26. Juli traf das Deutz-Gespann nach genau drei Monaten wieder in Welmlingen ein. Mück hat 3900 Kilometer in 90 Tagen zurückgelegt. Die reine Fahrzeit betrug 277 Stunden. „Der Deutz hat auf dieser Strecke 600 Liter Diesel und 42 Liter Öl verbrannt“, erzählt Mück, der schon die nächsten Touren mit dem Bulldog im Hinterkopf hat.
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