Efringen-Kirchen (mao). Der Sängerbund Efringen-Kirchen ist auf der Erfolgsspur, aber ohne jegliche Allüren. Diese souveräne Ausgangslage nutzte man bei der Generalversammlung am Freitagabend gar, um sich schwierigen und durchaus unbequemen Zukunftsfragen zu stellen. Das Leben kann so schön sein als erfolgreicher Chor. Ob beim Schumann-Brahmskonzert in Tannenkirch und Efringen-Kirchen, beim etwas zugigen „Lörrach singt“-Auftritt auf dem Chesterplatz der Kreisstadt oder dem Weihnachtskonzert in der Efringer Lutherkirche: Wo immer der Chor auftrat, gab es überschwänglichen Applaus eines begeisterten Publikums und unvergessliche Momente. Doch auf den erworbenen Lorbeeren will man sich deshalb noch lange nicht ausruhen. Chorleiter Erhard Zeh nutzte die Generalversammlung, um neben ganz viel Dank an das Engagement der Sängerinnen und Sänger auch eine Diskussion um die Zukunftsfrage aufzuwerfen. Großen Zulauf hätten spezialisierte Chöre, wie Jazz-, Gospel oder Popchöre, während die traditionellen Gesangvereine mit dem Sängernachwuchs zu kämpfen hätten, will Zeh beobachtet haben. Doch wozu gehört der Sängerbund, der sich neben traditionellen Weihnachtskonzerten, Auftritten beim Volkstrauertag und im Jahreswechsel traditioneller Chorkunst und modernen Musical verschrieben hat" Zeh skizzierte bei der Generalversammlung keine klare Linie für die Zukunft, wollte aber durchaus eine offene Diskussion anstoßen. „Es wird viel gesungen, aber eben in speziellen Kategorien“, sagte Zeh. Man müsse deshalb einfach schauen, „wie weit wir uns anpassen“. Die Frage nach dem „Quo vadis“ beschäftigt den Gesangverein schon lange. Vorsitzender Reinhard Knorr fand es schade, dass der Chor nicht überall als modern wahrgenommen werde, wie er sich selbst verstehe, und erinnerte daran, dass man ja seit Jahren selbst über eine Namensumbenennung sich Gedanken mache – freilich ohne Erfolg. Der Sängerbund sehe sich selbst jedenfalls als modernen Gesangverein. Zudem sei erfreulich, „dass unser Chor sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern im vergangenen Jahr Zuwachs bekommen hat“, so Knorr zufrieden über einen Chor, der es auch immer wieder scheinbar mühelos schafft, das Publikum zu begeistern. Schon am 29. März steht übrigens wieder ein Großprojekt an. Mit „Musicals and more!“ will man am 29. März in der Mehrzweckhalle von Efringen-Kirchen die Besucher mit bekannten Musicalmelodien überraschen. Auch bei „Lörrach singt“ ist man wieder dabei und die Standplätze für den Floh- und Trödelmarkt in der Halle sind auch bereits alle vergeben. Das für das dritte Adventswochenende geplante Weihnachtskonzert soll in diesem Jahr noch etwas aufwendiger gestaltet werden, da der Sängerbund 2014 einen runden Geburtstag feiert, nämlich den 170. u Der gemischte Chor hat derzeit 47 aktive Sängerinnen und Sänger (davon zehn Männer) und 180 Passivmitglieder. Das Durchschnittsalter der Aktiven beträgt 57,3 Jahre.