Efringen-Kirchen Neues Schuljahr, neue Hürden

Alisa Eßlinger
 Foto: Weiler Zeitung

Bildung: Schulleiter Pilz blickt auf coronabedingten Schulalltag / Tests sollen Leistungsstand aufzeigen

Efringen-Kirchen - Nur noch eine Woche, dann geht es wieder in die Sommerferien. Das zweite Schulhalbjahr verlief allerdings anders als gedacht: Gerade für den frisch gebackenen Schulleiter des Schulzentrums, Timo Pilz, stellte es einen etwas anderen Einstieg dar. Auf Nachfrage unserer Zeitung berichtet Pilz über coronabedingter Unterricht und gibt einen Ausblick auf das kommende Schuljahr.

Eigentlich sollte Timo Pilz erst im Schuljahr 2020/2021 das Schulleiteramt von Volker Pietschmann übernehmen. Doch bereits während des Lockdowns hatte Pilz die Schule durch die Corona-Krise geleitet. „Eine Herausforderung war es absolut. Aber ich konnte in den vergangenen Monaten bereits die Dinge, auf die ich mich gefreut hatte, ausführen“, sagt Pilz.

Nötige Unterstützung durch das Kollegium

Die Bedingungen seien zwar erschwert gewesen, aber er sagt auch, dass er genau bei den Themen gefordert war, die die Schulleitung auch betreffen – Organisation und Schulentwicklung. „Ich hab mich gleich wohl gefühlt“, sagt Pilz.

Die nötige Unterstützung in der Krise habe er durch das Kollegium erhalten: „Ich habe sie mit ins Boot geholt und sie konnten ihre Ideen und Vorschläge anbringen“, schildert er. Daher steht für ihn fest: „Unter diesen Bedingungen war es ein guter Start.“

System läuft gut

Um einen coronabedingten Unterricht zu ermöglichen, gehört auch das Zusammenspiel aller Schulbeteiligten dazu. „Die Schüler haben das Hygienekonzept super angenommen und sind wirklich vorbildlich.“ Auch die Lehrerschaft habe die neuen Richtlinien gut umgesetzt, lobt Pilz.

Zufrieden ist er auch mit dem rollierenden System: „Es hat sich gut bewährt und ist gut angenommen worden.“ Derzeit findet der Unterricht immer im Wechsel zwischen Fern- und Präsenzunterricht statt. „Es ist besser, wenn die Schüler jeden zweiten Tag an der Schule sind, als nur alle zwei Wochen“, findet Pilz.

Vor allem würde der stetige Wechsel helfen, die Schüler besser im Blick zu haben. „Man erreicht sie besser, wenn sie präsent sind“, meint der Schulleiter. Zwar würde man die Schüler auch über die Fernlernplattform erreichen, dennoch gebe es dabei Hindernisse.

Froh über die Teilöffnung

„Ich bin froh über die Teilöffnung, denn es gibt unter den Kindern unterschiedliche Lerntypen“, hebt Pilz hervor. Manche von ihnen bräuchten die Beziehungsarbeit mehr mal andere und somit auch das direkte Feedback der Lehrer. Schließlich sei dies ein wichtiger erzieherischer Gesichtspunkt. „,Moddle’ ist unpersönlicher, auch wenn man sich durch Videokonferenzen und Abgabezeiträume von Aufgaben bemühe“, sagt Pilz. Deswegen steht für ihn fest: Es wird Defizite unter den Schülern geben und fügt hinzu: „Wir werden versuchen, die Lücken abzufangen.“

Deswegen sind die Lehrer am Schulzentrum angehalten, vor allem in den Hauptfächern ein Übergabeprotokoll an den übernehmenden Lehrer zu schreiben. Dies mache man zwar jedes Jahr, doch für dieses Schuljahr werde es differenzierter, so Pilz. Sodass genau erkannt werden könne, was im Präsenz- und was im Fernunterricht durchgenommen wurde. „Damit sollen die Schüler an ihrem Lernstand abgeholt, und Defiziten gezielt gegengesteuert werden. Die Lehrer können so speziell auf die einzelnen Lerngruppen eingehen“, erklärt Pilz.

Lernstand abfragen

Außerdem werden am Anfang des neuen Schuljahres die Schüler über ihren Lernstand mithilfe von Tests in den Hauptfächern abgefragt werden. „Wir wollen uns damit verstärkt auf die Defizite fokussieren, und die Kinder individuell fördern können.“ So sollen die übernehmenden Lehrer gleich erkennen, wo die Lücken sind, und welche Themen wieder aufgegriffen werden sollten.

Das neue Schuljahr werde ebenfalls einen anderen Einstieg aufweisen, weiß Pilz, auch wenn er noch nicht genau absehen kann, wie es weitergehen wird. Wünschen würde sich der Schulleiter, dass der Regelbetrieb wieder fortgeführt werden könne. Allerdings müsse man auch auf eine zweite Welle vorbereitet sein. „Wir sind auf jeden Fall gewappnet, da wir uns in den vergangenen Wochen viel Hintergrund- und Fachwissen angeeignet haben“, sagt Pilz, aber meint auch, dass Vorsicht besser ist, als Dinge gleich zu überstürzen.

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