Efringen-Kirchen Neujahrs-Frost soll Käufer anlocken

Weiler Zeitung
Revierförster Gerhard Schwab startet gemeinsam mit Mappachs Ortsvorsteher Helmut Grässlin (von rechts) heuer erst im neuen Jahr, am 11. Januar, in die Holzversteigerungs-Saison 2020. Foto: Ralph Lacher Foto: Weiler Zeitung

Versteigerung: In vier Ortschaften verkauft Revierförster Gerhard Schwab Brennholz

Der Frost zum Jahreswechsel hat die Bestände an Brennholz wohl doch noch etwas dezimiert, glaubt Revierförster Gerhard Schwab. Wie jedes Jahr veranstaltet er im Markgräflerland Holzversteigerungen. Dieses Jahr kann Brennholz in Mappach, Welmlingen und Egringen sowie in Schallbach ersteigert werden.

Von Ralph Lacher.

Efringen-Kirchen . Der Brennholzmarkt im Winter 2018/19 habe der Tendenz der vergangenen Jahre entsprochen und somit nicht mehr ganz die Aufschläge des Jahrzehnts zuvor erreicht. Dennoch sei das Jahr nach wie vor zufriedenstellend verlaufen, sagt Revierförster Gerhard Schwab in seinem Blick voraus auf die Holzversteigerungen im Revier Markgräflerland im Winter 2020. Allerdings gehe er nun davon aus, wieder eine gewisse Aufwärtstendenz zu verspüren. Denn zum Jahreswechsel habe eine Frostperiode eingesetzt. Diese habe wohl die Bestände der Besitzer von Holzfeuerungs-Einrichtungen dezimiert, sagt Schwab.

450 Festmeter an Brennholz lang

Trotzdem wird es in diesem Winter nur drei Efringen-Kirchener Holzversteigerungen und eine weitere im Kandertaldorf Schallbach geben, auch wenn es sonst meist fünf Holzversteigerungen im Revier gab, so Schwab.

Er habe entsprechend der „Forsteinrichtungserneuerung“, also dem Wirtschaftsplan des Forstamts für die nächsten zehn Jahre rund 450 Festmeter Brennholz lang als Angebot für Holzversteigerungen angesetzt, sagt Schwab. Die Anschlagspreise wurden beibehalten. Die hochwertigste Holzart, die Buche, wird auf einem Preisniveau von 55 Euro je Festmeter liegen. Esche und Ahorn kostet 49 Euro und Eiche 45 Euro.

Im Zusammenhang mit den Holzversteigerungen in diesem Winter weist der Revierförster auch darauf hin, dass wie in den Vorjahren keine Schlagräume mehr angeboten werden. Schlagräume werden nur im sogenannten „Freihandverkauf“ beim Förster direkt vergeben.

Der Zustand des Waldes in Efringen-Kirchen und auch in Schallbach, erklärt Schwab, sehe bezüglich der Wald-Problematik in punkto Trockenheit und Käferbefall vergleichsweise gut aus. Fichten gebe es keine fünf Prozent in seinem Revier, so dass auch die Käferholz-Problematik hier nicht wirklich vorhanden sei.

Die kräftigen Niederschläge im November und Dezember sowie der Tatsache, dass im Markgräflerland – mit Ausnahme des Rheinvorlands – Löss-Lehm-Böden vorherrschen, die eine hohe Wasserspeicherkapazität besitzen, lasse darauf hoffen, dass keine ernsthafte Trockenheit entstehen werde, sagt Schwab.

Mit Überschuss im Jahr 2020 wird gerechnet

Was die Einnahmesituation aus dem Forst angeht, kalkuliert Schwab defensiv: Im Jahr 2018 hatten die Einnahmen aus der Waldbewirtschaftung die Ausgaben um 46 400 Euro überstiegen und im Jahr 2019 sogar um 63 100 Euro.

Im begonnenen Jahr rechnet er mit einer Holzernte von insgesamt 3250 Festmetern. Aus dem Verkauf vermutet er Einhamen in Höhe von 189  000 Euro. Inklusive Jagdpacht, Erstattungen und Zuwendungen summieren sich die Einnahmen auf 233 700 Euro, denen Ausgaben von 211 700 Euro gegenüberstehen. Unterm Strich weist der Betriebsplan 2020 damit einen Überschuss von 22 000 Euro aus.

Neben dem Holzeinschlag, dem Ausbau der Waldwege und der Biotoppflege wird die Waldarbeiter 2020 vor allem die Neuanpflanzung von Bäumen beschäftigen. 3150 Stück will Schwab im Gemeindewald neu setzen, darunter allein 1500 Eichen.

Damit begegne man zum einen dem seit Jahren verstärkten Einschlag der Eschen – wegen des Eschentriebsterbens – und der Tatsache, dass die Eiche dem Klimawandel und der zunehmenden Trockenheit als so genannter „Tiefwurzler“ Paroli bieten könne.

Los geht die Versteigerung von Brennholz lang am 11. Januar an der Jagdhütte in Mappach. Dort wird Gerhard Schwab gemeinsam mit Ortsvorsteher Helmut Grässlin 100 Festmeter im Angebot haben.

Weitere 100 Festmeter werden am 18. Januar an der Alten Poststraße in Welmlingen mit Ortsvorsteher Richard Ludin verkauft. Am 25. Januar bietet Schwab am Wollbacher Sträßchen mit Ortsvorsteher Bernd Meyer in Egringen die größte Menge an Brennholz an: rund 150 Festmeter. Dort wird am Lagerfeuer und an der Wirtschaft im Walde gewirtet. Der Abschluss der Holzversteigerungen ist dann am 1. Februar am Richtstattweg in Schallbach mit Bürgermeister Martin Gräßlin.

Die Versteigerungen beginnen jeweils um 10.30 Uhr.

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