Efringen-Kirchen Nur selten lauter als ein Staubsauger

Ingmar Lorenz
Der in Efringen-Kirchen gemessene Fluglärm ist weiterhin verhältnismäßig gering. (Symbolbild) Foto: sba

Fluglärm: Messstation in Efringen-Kirchen verzeichnet nur wenige Lärmereignisse über 70 Dezibel.

Efringen-Kirchen - Eine von neun Messstationen des Euroairports zeichnet in Efringen-Kirchen Lärmereignisse auf. Dabei zeigen auch die neuesten Zahlen, dass die dort gemessenen Werte so niedrig wie in keiner anderen Kommune sind, in denen der Pegel regelmäßig ermittelt wird.

Der durchschnittlich gemessene Wert aller Lärmkomponenten, der von der Efringen-Kirchener Messstation aufgezeichnet wurde, ist mit 60,6 Dezibel im Vergleich zu den vergangenen Jahren konstant und gleichzeitig relativ hoch. Allerdings werden bei dieser Messung nicht nur der Fluglärm, sondern auch der Umgebungslärm berücksichtigt. Anders sieht das Ergebnis aus, wenn nur der durch Flugzeuge erzeugte Lärm berücksichtigt wird. Dann nämlich fällt der Durchschnittswert in Efringen-Kirchen auf 43,1 Dezibel. Das ist der niedrigste Wert aller neun Messstationen.

In der Zeit zwischen 6 und 22 Uhr liegt der Wert bei durchschnittlich 40,7 Dezibel. Etwas lauter ist es durchschnittlich in der sogenannten ersten Nachtstunde zwischen 22 und 23 Uhr. Hier liegt das Messergebnis bei 41,5 Dezibel. Zum Vergleich: Leise Musik oder ein ruhiges Gespräch erreichen eine Lautstärke von 40 Dezibel.

Während der Nacht geht der Wert weiter zurück und erreicht in der Zeit zwischen 5 und 6 Uhr seinen niedrigsten Stand.

Hohe Werte nur tagsüber gemessen

Richtig laut wurde es in Efringen-Kirchen nur selten. Ein einziges Lärmereignis zwischen 70 und 75 Dezibel – was etwa der Geräuschkulisse eines Staubsaugers entspricht – wurde im dritten Quartal 2018 zwischen 7 und 18 Uhr und drei zwischen 18 und 22 Uhr verzeichnet.

Im Vergleich mit den Kommunen in Frankreich und der Schweiz, in denen sich ebenfalls Messgeräte befinden, ist die Anzahl der in Efringen-Kirchen gemessen Lärmereignisse mit mehr als 70 Dezibel verschwindend gering. In Allschwill beispielsweise wurden im dritten Quartal 2018 tagsüber 2192-mal die Grenze von 70 Dezibel überschritten. In Hésingue immerhin noch mehr als 1000-mal. Gleichzeitig wird es in der französischen Gemeinde mit Lärmereignissen von bis zu 90 Dezibel auch deutlich lauter.

Zugenommen haben laut jüngstem Umweltbulletin des Euroairpots in Deutschland allerdings die Beschwerden. Mit 895 Meldungen aus Deutschland hat sich die Zahl im Vergleich zum zweiten Quartal 2018 etwa verdoppelt. In Efringen-Kirchen ist die Lage aber auch diesbezüglich weiterhin sprichwörtlich ruhig. „Es ist schon lange her, dass bei uns Beschwerden aufgrund des Fluglärms eingegangen sind“, sagt Hauptamtsleiter Clemens Pfahler. Sollten sich doch – wie in der Vergangenheit vorgekommen – Bürger aufgrund des Fluglärms an die Gemeindeverwaltung oder auch direkt an den Flughafen wenden, geschehe das meist im unmittelbaren Nachgang eines bestimmten Ereignisses, etwa wenn ein Flugzeug aufgrund der Wetterlage gezwungen ist, die Gemeinde besonders tief zu überfliegen.

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