Bevor das Baugebiet „Mittlerer Weg“ in Huttingen entstehen kann, muss eigentlich das gemeinsame Regenüberlaufbecken Huttingen-Wintersweiler in Betrieb sein. Der Gemeinderat Efringen-Kirchen strebt aber eine Parallellösung an.
Gemeinderat: Für das Baugebiet „Mittlerer Weg“ in Huttingen braucht es ein Regenüberlaufbecken
Bevor das Baugebiet „Mittlerer Weg“ in Huttingen entstehen kann, muss eigentlich das gemeinsame Regenüberlaufbecken Huttingen-Wintersweiler in Betrieb sein. Der Gemeinderat Efringen-Kirchen strebt aber eine Parallellösung an.
Von Saskia Scherer
Efringen-Kirchen. Bei der Offenlage des Bebauungsplans habe das Landratsamt Lörrach, Kommunale Abwasserbeseitigung, diese Forderung in seiner Stellungnahme aufgeführt, informierte Bauamtsleiter Klaus Lehmeyer in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Wenn das berücksichtigt werde, gehe aber ein ganzes Jahr verloren, erklärte Lehmeyer. Das Ziel laute deshalb, mit dem Landratsamt abzustimmen, dass der Bau des Regenüberlaufbeckens sowie die Erschließungsmaßnahmen des Baugebiets „Mittlerer Weg“ parallel geschehen können.
Das Becken könnte laut Lehmeyer 2019 gebaut werden, das dauere rund ein halbes oder dreiviertel Jahr. Zuvor müsste es noch geplant werden, die Kosten dafür sollen im Haushaltsplan 2018 eingestellt werden. Grünen-Gemeinderätin Marlies Billich erkundigte sich, warum nicht das alte Becken bei Welmlingen genutzt werden könne. „Das reicht von der Kapazität her nicht aus“, erklärte Lehmeyer.
In Huttingen soll ein Mischsystem zum Einsatz kommen, Regenwasser und häusliches Abwasser werden also gemischt.
Schmutzfracht wirkt sich auf Dimension aus
Zu den Kosten konnte er noch nichts sagen. Bürgermeister Philipp Schmid erklärte, dass es auf die Schmutzfrachtberechnung ankomme, die sich auf die Dimension des Beckens auswirken werde. Rudolf Ritz (Grüne) erkundigte sich nach Zuschussmöglichkeiten. Es gebe keine, so der Bauamtsleiter – nur bei Regenrückhaltebecken, nicht bei Regenüberlaufbecken.
Welmlingens Ortsvorsteher Richard Ludin sah seine Befürchtung bestätigt, dass das Welmlinger Becken nun zugunsten des Huttinger Beckens zurückgestellt werde. Schmid erinnerte daran, dass die Priorisierung ohnehin nicht im Belieben der Gemeinde liege, sondern das Landratsamt die Reihenfolge nach dem Generalentwässerungsplan vorgebe.
Franz Kiefer (FDP/Freie Bürger) befürwortete den Vorschlag, die beiden Vorgänge gleichzeitig ablaufen zu lassen. Eine Verzögerung sei nicht zumutbar. Sein Fraktionskollege Kevin Brändlin erinnerte an die Starkregenproblematik am Ortseingang. „Wird durch das Regenüberlaufbecken der Abfluss so vergrößert, dass diese Situation entschärft wird?“ Lehmeyer bejahte. Das Abwasser werde künftig in zwei Richtungen geleitet.
Brändlin wies noch auf die Stellungnahme des Fachbereichs Landwirtschaft des Landratsamts hin, in der es heißt, dass die Wohnbebauung in einem Abstand von nicht unter 20 Metern zur angrenzenden Obstanlage entstehen soll – im Hinblick auf Lärm-, Staub- und Geruchsimmissionen. Darüber sollten sich auch die künftigen Hausbesitzer im Klaren sein, hoffte er. Laut Lehmeyer ist das im Bebauungsplan vermerkt. Und auch Bürgermeister Schmid meinte nur: „Augen auf, Kauf ist Kauf.“