Efringen-Kirchen Plädoyer für Hoffnung und Liebe

Weiler Zeitung

Kirche: Samuel Koch hält die Predigt im Mappacher Gotteshaus / Tiefsinnig und humorvoll

Uneigennütziges Handeln, Selbstreflexion und Empathie stellte Samuel Koch ins Zentrum der Predigt, die er am Sonntag in der Mappacher Kirche hielt. Im Zuge des Gottesdiensts stellte er darüber hinaus die Tätigkeiten des Vereins „Samuel Koch und Freunde“ vor.

Von Ingmar Lorenz

Mappach. Mit Klarheit, Leichtigkeit und einer ordentlichen Portion Humor ging Samuel Koch existentiellen Fragen des Lebens nach. Von der Christenverfolgung bis zur Comicfigur des „Unglaublichen Hulk“, vom lockeren Witz bis zur hintersinnigen Parabel zog Koch alle rhetorischen Register. Ausgangspunkt seiner Reflexion war der Brief des Paulus an die Philipper und die darin enthaltene Aufforderung, dass „ein jeder nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient“ blicken soll. Dieses altruistische Konzept analysierte Koch in Anlehnung an das Titellied aus der „Sesamstraße“ und fragte: wer, wie, was? Wieso, weshalb, warum? Und ist derjenige, der nichts tut, dumm? Dabei schlug Koch immer wieder den Bogen zu den vergangenen eineinhalb Jahren, in denen die Herausforderungen der Corona-Krise auch zu Uneinigkeit und zu Konflikten geführt hatten. „Ich habe manchmal den Eindruck, dass wir den Schwerpunkt zu wenig auf das legen, was uns vereint, und zu sehr auf das, was uns trennt.“ Dabei gebe es ein starkes verbindendes Element in allen Lebenslagen – nämlich die Liebe, so Koch. „Daran sollte man uns erkennen.“ Dass die Menschen trotzdem immer wieder gegen all das handeln, was ihnen eigentlich guttun würde, sei ein Dilemma, mit dem sich auch der Heilige Paulus bereits auseinandergesetzt hat. Einen Ausweg biete der Glaube, aber auch, die Auseinandersetzung mit den eigenen Handlungen, beschrieb Koch. Zugleich sei es erhellend, den Blick nicht nur auf die eigene Person, sondern auch auf andere und nicht nur auf das Negative, sondern auch auf das Positive zu richten.

Damit hatte er dann auch die Brücke zur Arbeit des Vereins „Samuel Koch und Freunde“ geschlagen, dessen Tätigkeiten in einem kurzen Video vorgestellt wurden.

Hilfe für Helfer

Der Verein hilft Helfern. Finden sich etwa Eltern mit einer Situation konfrontiert, in der sie ihr Kind über eine lange Zeit intensiv pflegen müssen, kann dies dazu führen, dass sie sich mit dieser Aufgabe allein gelassen und überfordert fühlen. Der Verein will gegensteuern und bietet dazu verschiedene Angebote, damit die Helfer Kraft tanken und neue Hoffnung schöpfen können. So werden etwa Räumlichkeiten in einem Kloster angemietet, wo sich die Betroffenen austauschen können, wo gemeinsam nach Möglichkeiten gesucht wird und wo einfach auch eine schöne Zeit miteinander verbracht werden kann. Längerfristig wünscht sich der Verein aber, eine eigene „kleine oder große Oase“ einzurichten, erklärte Koch. Das ginge am besten nahe an der Sonne – also möglicherweise in der südbadischen Heimat des aus Wintersweiler stammenden Schauspielers.

In seiner Predigt klang auch der Umgang mit dem eigenen Schicksalsschlag immer wieder an. Seit einem Unfall im Jahr 2010 ist Koch vom Hals abwärts gelähmt. Die Unterstützung, die er in seinem familiären Umfeld erhält, sei für ihn von entscheidender Wichtigkeit. Ebenso – das wurde in Kochs Predigt deutlich – findet er Halt und Zuversicht im Glauben. Seine religiösen Kenntnisse sind profund, was in Kochs eigener Spiritualität begründet liegt. Nicht zuletzt ist dieses Wissen aber auch auf sein in Kürze abgeschlossenes Theologie-Studium an der Uni Heidelberg zurückzuführen.

Wer sich näher über den Verein „Samuel Koch und Freunde“ informieren möchte, findet weitere Informationen auf der Webseite www.samuel-koch-und-freunde.de.

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