Von Ingmar Lorenz
Mappach. Mit Klarheit, Leichtigkeit und einer ordentlichen Portion Humor ging Samuel Koch existentiellen Fragen des Lebens nach. Von der Christenverfolgung bis zur Comicfigur des „Unglaublichen Hulk“, vom lockeren Witz bis zur hintersinnigen Parabel zog Koch alle rhetorischen Register. Ausgangspunkt seiner Reflexion war der Brief des Paulus an die Philipper und die darin enthaltene Aufforderung, dass „ein jeder nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient“ blicken soll. Dieses altruistische Konzept analysierte Koch in Anlehnung an das Titellied aus der „Sesamstraße“ und fragte: wer, wie, was? Wieso, weshalb, warum? Und ist derjenige, der nichts tut, dumm? Dabei schlug Koch immer wieder den Bogen zu den vergangenen eineinhalb Jahren, in denen die Herausforderungen der Corona-Krise auch zu Uneinigkeit und zu Konflikten geführt hatten. „Ich habe manchmal den Eindruck, dass wir den Schwerpunkt zu wenig auf das legen, was uns vereint, und zu sehr auf das, was uns trennt.“ Dabei gebe es ein starkes verbindendes Element in allen Lebenslagen – nämlich die Liebe, so Koch. „Daran sollte man uns erkennen.“ Dass die Menschen trotzdem immer wieder gegen all das handeln, was ihnen eigentlich guttun würde, sei ein Dilemma, mit dem sich auch der Heilige Paulus bereits auseinandergesetzt hat. Einen Ausweg biete der Glaube, aber auch, die Auseinandersetzung mit den eigenen Handlungen, beschrieb Koch. Zugleich sei es erhellend, den Blick nicht nur auf die eigene Person, sondern auch auf andere und nicht nur auf das Negative, sondern auch auf das Positive zu richten.