Efringen-Kirchen Planungen für 175 Jahre Eisenbahn

Jutta Schütz

Ausstellung und Festschrift im November

Am 8. November 1848 war es geschafft: Die Eisenbahn erreichte das Dorf Efringen. Pünktlich zum 175. Jahrestag soll am 8. November 2023 mit einem Vortrag die Sonderausstellung „175 Jahre Eisenbahn Efringen-Kirchen“ eröffnet werden. Ausstellungsort ist vermutlich das Rathausfoyer - noch steht das nicht ganz fest.

Seit mehreren Jahren hat ein Team von Eisenbahnfans mit Wolfgang Hugenschmidt, Claus Linke, Udo Zepf, Manfred Denz und Joachim Weiser von der Stiftung Bahn-Sozialwerk Fakten, Zeichnungen und Fotos zur Eisenbahngeschichte in Efringen-Kirchen gesammelt. Hinter dem Projekt steht immens viel Kleinarbeit. Unterstützt wurden sie dabei vom Förderkreis Museum Alte Schule und von Museumsleiterin Maren Siegmann.

Hugenschmidt, der in Istein wohnt, hat auf seinem Computer eine Festschrift, als Konzeption, die fast abgeschlossen ist. Interessierte Eisenbahner werden darin viele bekannte und unbekannte Fakten entdecken können.

Herzogtum Baden als Bahnbaupionier

Das Herzogtum Baden war nach dem Herzogtum Braunschweig der zweite deutsche Staat, der die Finanzierung einer Eisenbahnstrecke über Prämienanleihen in Angriff nahm. Den Ausschlag, auf badischer Seite eine Bahnstrecke von Nord nach Süd, also zunächst von Mannheim aus Richtung Schweizer Grenze zu bauen, hatte das Elsass gegeben. 1837 startete dort der Bahnbau zwischen Basel und Straßburg. Das Herzogtum Baden wollte sich, wie man so sagt, bezüglich der Möglichkeit der Verlagerung von Warenströmen auf die andere Rheinseite, nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Die Schienen erreichten Karlsruhe 1843, Freiburg zwei Jahre später. Zwischen Schliengen und Efringen mussten dann Tunnel gebaut werden.

Tunneldurchbrüche entlang des Rheins

„ Es gab die Überlegung, die Strecke von Schliengen aus Richtung Lörrach zu führen, aber die Loks hätten die Anstiege nicht geschafft, deshalb entschied man sich für den ebenfalls nicht einfachen Bau mit Tunneldurchbrüchen entlang des Rheins“, berichtet Hugenschmidt. 1851 erreichte die Bahn Haltingen. 1863 erreichte der Streckenausbau Konstanz - „mit 414,3 Kilometern Länge ist die Strecke der ehemaligen badischen Hauptbahn immer noch die längste zusammenhängende Bahnstrecke Deutschlands“, hebt Hugenschmidt hervor.

Seine Festschrift hat Hugenschmidt in vier thematische Blöcke unterteilt. Der erste Abschnitt dreht sich um die großherzoglich-badische Staatsbahn von 1840 bis 1920. Es folgt das Kapitel zur Deutschen Reichsbahn von 1920 bis 1945. „Dann haben wir Fakten zur Besatzungszeit nach dem Krieg und die sich anschließende Zeitspanne der Deutschen Bundesbahn mit Deutscher Bahn AG zusammengestellt“, zählt er auf.

Staatsbahn, Reichsbahn, Bundesbahn

Zu den Zeitblöcken gibt es viele interessante Textdokumente und Fotos, die zu sehen sein sollen. Die Eisenbahner haben viele Fotos und auch Postkarten aus Privathaushalten und vom Museum bekommen. Wer noch alte Bilder von Zügen, Bahnhöfen von Kleinkems, Istein, Efringen und Kirchen findet, kann diese gern auch jetzt noch für die Erstellung von Kopien zur Verfügung stellen. Hilfe zur Datierung von Fotos könnte Hugenschmidt auch manchmal brauchen. So gibt es ein Foto vom Efringer Bahnhof (siehe Abdruck), von dem er nicht weiß, wann es gemacht wurde. Viele Lok- und Zugfotos finden sich in der Sammlung der Eisenbahner. „ In der Ausstellung werden ältere Bürger ganz viele Loks und Waggons wiedererkennen, ob Dampf-,Diesel- oder Elektroloks, Güter - oder Personenwaggons, wie sie sie jeden Tag auf der Strecke sahen, verspricht er.

Tunnelbau im Wandel der Zeiten

Betriebsstellen und Wartehäuschen sowie Übergänge an der Strecke sind aufgenommen worden, ebenso Unfälle, Unwetterereignisse, die die Bahnstrecke betrafen und natürlich der Bau des Katzenbergtunnels samt des Sicherheitskonzepts. „Wir vom Team als echt angefressene Eisenbahnfreunde freuen uns jetzt schon auf eine hoffentlich spannende Ausstellung und viel Interesse an der Festschrift“, so Hugenschmidt.

Wer Fotos oder Dokumente zur Efringen-Kirchener Eisenbahngeschichte beisteuern kann und möchte, kann sich gerne bei Wolfgang Hugenschmidt in Istein melden.

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