Efringen-Kirchen Polizist bei Kontrolle schwer verletzt

Beatrice Ehrlich , aktualisiert am 09.02.2022 - 10:24 Uhr
Ein Mann verweigerte sich der Kontrolle und fuhr einen Beamten an (Symbolbild). Foto: Kristoff Meller

Ein 61-Jähriger fährt einen Polizisten an und liefert sich eine Verfolgungsjagd mit der Polizei

Efringen-Kirchen - Die Tat erinnert an den Vorfall in Kusel (Rheinland-Pfalz), bei dem Ende Januar zwei Polizisten erschossen wurden: Ein 61-jähriger Mann fuhr bei einer Verkehrskontrolle in Efringen-Kirchen einen Beamten, der auf ihn zukam, frontal an, und verletzte ihn dabei schwer. Danach fielen Schüsse weiterer Polizisten.

Das mutmaßliche versuchte Tötungsdelikt ereignete sich laut einer gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Lörrach, des Landeskriminalamts Baden-Württemberg und des Polizeipräsidiums Freiburg am Montagabend. Polizeibeamte der Verkehrspolizei des Polizeipräsidiums Freiburg wollten gegen 22.15 Uhr einen 61-jährigen Autofahrer in Efringen-Kirchen einer allgemeinen Verkehrskontrolle unterziehen, da dieser durch seine Fahrweise auffiel.

61-Jähriger fiel durch seine Fahrweise auf

Der Mann weigerte sich jedoch, anzuhalten und flüchtete. Der Polizei gelang es, das Auto des Flüchtenden im Bereich der B 3 auf Höhe der Einmündung Engetalstraße durch weitere Streifenfahrzeuge zu stoppen. Als einer der Polizeibeamten auf das Fahrzeug zuging, um den Fahrer zu kontrollieren, fuhr dieser unvermittelt auf den Beamten zu und kollidierte mit ihm.

In diesem Zusammenhang kam es zur Abgabe mehrerer Schüsse durch die Polizeibeamten. Der Autofahrer konnte dennoch erneut flüchten. In Efringen-Kirchen wurde er endgültig gestoppt und festgenommen.

Der Mann war alkoholisiert und wurde aufgrund zweier Schussverletzungen an den Armen ambulant behandelt. Der 61-Jährige deutsche Staatsangehörige war bereits wegen Beleidigung und räuberischem Diebstahl polizeilich in Erscheinung getreten.


Der Festgenommene ist der Polizei bekannt

Der 39-jährige Polizeibeamte wurde durch die Kollision mit dem Fahrzeug schwer verletzt und musste mit einem Rettungshubschrauber in ein umliegendes Krankenhaus geflogen werden. Die weitere Sachbearbeitung erfolgt durch das Polizeipräsidium Freiburg und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg im Rahmen einer Ermittlungskooperation.

Am Dienstag meldete sich der FDP-Bundestagsabgeordnete Christoph Hoffmann mit einer öffentlichen Stellungnahme zu dem Vorfall zu Wort: „Es ist unfassbar, wie nach den brutalen Morden an zwei Polizisten in Rheinland-Pfalz nun heute Nacht auch ein Polizist im Markgräflerland im Rahmen einer Verkehrskontrolle frontal angefahren wurde“, schreibt er. „Die Tat ist nicht hinnehmbar. Den Täter muss die volle Härte des Gesetzes treffen, er gehört hinter Schloss und Riegel. Es wird Zeit, ein Zeichen zu setzen für jene, die in unserer Gesellschaft für Recht und Sicherheit sorgen und dabei ihr Leben aufs Spiel setzen“, so Hoffmann weiter.


Feuerwehr leistet Amtshilfe

Blaulichter in den Straßen fielen den Bürgern von Wintersweiler in der Nacht zum Dienstag auf. Die Feuerwehr Efringen-Kirchen wurde um Amtshilfe gebeten, wie Kommandant Philipp Haberstroh mitteilt.

Von 0.15 bis um 5 Uhr waren die Feuerwehrleute mit einem Einsatzfahrzeug und an der B 3 im Bereich der Einmündung Engetalstraße im Einsatz, um einen Lichtmast zu stellen. Das Gebiet war bis am Morgen weiträumig abgesperrt. Fahrer auf der B 3 mussten daher am frühen Morgen einen Umweg machen, um die Stelle zu umfahren. Dies sei geschehen, um Spuren zu sichern, so Laura Riske, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Freiburg.

Efringen-Kirchens Bürgermeister Philipp Schmid wollte sich am Dienstag nicht zu dem Geschehen in seiner Gemeinde äußern: „So lange die Ermittlungen laufen, bin ich der Letzte, der dazu etwas zu sagen hätte“, teilte er mit.

Der im Bereich des Kopfes verletzte Polizist sei außer Lebensgefahr und stabil, das sei eine gute Nachricht, informierte Polizeisprecherin Laura Riske am Dienstagabend. Unterdessen werden die Hintergründe der Tat jetzt genauer ermittelt.

Einen politischen Hintergrund schließe man dabei nicht aus, so die Polizeisprecherin.

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