Diese begann zu ermitteln, lud zahlreiche Personen vor und übergab das Ermittlungsergebnis der Staatsanwaltschaft. „Wir haben das Verfahren in diesen Tagen eingestellt“, berichtete die zuständige Staatsanwältin auf Nachfrage – wegen erwiesener Unschuld.
Verfahren eingestellt
Folgenlos blieb die Fällaktion dennoch nicht. Das Landratsamt verlangte vom Rathaus, ein Gutachten in Auftrag zu geben, um herauszufinden, wie weit verbreitet der Körnerbockkäfer in der Gemeinde ist und wie man seinen Lebensraum schützen könne. „So selten ist der bei uns gar nicht“, fasste Hauptamtsleiter Clemens Pfahler das gutachterliche Ergebnis nüchtern zusammen. An rund 50 Orten in der Gemeinde sei er anzutreffen und fühle sich im warmen Reblandklima sichtlich wohl.
Stamm versetzt
Der Stamm der an der Bachgasse umgesägten Rosskastanie wurde nun auf ein gemeindeeigenes Grundstück am Ortsrand von Kirchen verfrachtet. „Wir haben ein 1,20 Meter tiefes Loch gegraben und den gefällten Baumstamm darin wieder aufgestellt“, damit die Larven des Käfers in einigen Monaten in Ruhe schlüpfen können, sagte Ronnie Blatz. Dass der tote Stamm zusätzlich mit einem Bauzaun gesichert wurde, diente nicht zum Schutz des Käfers, sondern des Menschen. „Wir wollen, dass da niemand hochklettert, die Erde im Loch ist noch nicht fest“, erklärte der stellvertretende Bauhofleiter. So steht der Stamm nun recht nackt und einsam, gut beschützt durch Bauzäune, auf dem Weg zum Wasserreservoir an den Erlen und sorgt seither für einige Verwunderung.
Bis 2020 Monitoring
Zu Ende ist die Geschichte um die Baumfällaktion damit aber noch nicht. Das Landratsamt hat der Gemeinde auferlegt, bis 2020 jährlich ein gutachterliches Monitoring über die Entwicklung des Körnerbocks auf Gemeindegebiet erstellen zu lassen. Damit soll es dann aber gut sein. „Die Gemeinde hat bisher alles gemacht, um den angerichteten Schaden wieder gut zu machen“, lautete das anerkennend und versöhnlich klingende Urteil aus dem Landratsamt.