Beim gegenseitigen Kennenlernen wird deutlich, dass die Jugendlichen ziemlich genau wissen, was realistisch ist – und was nicht. Die Gespräche laufen ruhig und angenehm. Sie sind von gegenseitigem Respekt geprägt.
Auch wird klar: „Die Jugendlichen“ gibt es nicht. Es ist eine bunt gemischte Gruppe. Ebenso vielfältig sind die Themen, die zur Sprache kommen.
Über die Verbesserung der Sitzgelegenheiten vor dem Juz wird ebenso diskutiert wie über die Möglichkeiten für die jungen Leute, sich kreativ auszutoben.
Eine Graffiti-Wand bringen die Jugendlichen ins Spiel und rennen damit spontan bei SPD-Gemeinderat Karlfrieder Hess offene Türen ein.
Kommunalpolitiker von Gesprächen angetan
Auch die Ratsmitglieder Joachim Wechlin (CDU) und Selina Denzer (Grüne) zeigen sich von den Gesprächen und dem allgemeinen Verlauf des Abends angetan. „Wir nehmen die Vorschläge auf jeden Fall mit und werden darüber im Gemeinderat diskutieren“, verspricht Wechlin.
Denzer hat derweil bereits den Ball an die Jugendlichen zurückgespielt und sie ihrerseits eingeladen, sich als Zuhörer einen Eindruck davon zu verschaffen, wie eine Gemeinderatssitzung abläuft.
Künster zeigt sich ebenso wie die Kommunalpolitiker und die Jugendlichen begeistert von der hohen Teilnehmerzahl. Sieben Politiker und fast doppelt so viele Jugendliche sind gekommen. Auf den erfolgreichen Abend kann man aufbauen, glaubt der Jugendpfleger. „Nach diesem ersten Kennenlernen können wir im Zeitverlauf dann mehr formalisieren“, erklärt er. Angedacht sei, dass künftig bereits im Vorfeld eines Treffens Themenschwerpunkte gesetzt werden. Die damit eingeschlagene Richtung gelte es dann, konsequent fortzuführen. Denn langfristig sei durchaus eine reale politische Beteiligung der Jugendlichen anzustreben – etwa durch die Gründung eines Jugendparlaments. Dazu aber braucht es Zeit, weiß der Jugendpfleger. „Das ist ein Ziel für die kommenden vier, fünf Jahre.“