Efringen-Kirchen Rhein und Reben zieren den Container

Ines Bode
Graffiti-Aktion, die Zweite: Das Jugendzentrum bekam ein neues „Gesicht“ – links im Bild die Leiterin Josefine Al-Dulaimi. Foto: Ines Bode

„Ergebnis orientiert“ statt „Erlebnis orientiert“: Das Jugendzentrum in Efringen-Kirchen wurde mit Graffiti neu gestaltet. Diesmal erhielt das Konzept vorab den Segen des Gemeinderats.

Vor einem Jahr lautete das Motto „Erlebnis orientiert“, was nicht bei jedem ankam, daher nannte sich die jüngste äußere Verschönerung des Jugendzentrums „Ergebnis orientiert“ – die Hoffnungen der Graffiti-Künstler richten sich nun daran, dass die Öffentlichkeit zufrieden gestellt werden könne.

Die „Erlebnis orientierte“-Aktion vom vergangenen Jahr bedeutete im Prinzip, dass jeder mit der Sprühdose loslegte, wie es ihm gerade gefiel. Zu sehen waren dann auch die typischen simplen Zeichen und Worte, die vielerorts „zu bewundern“ sind.

Die Aktion vom vergangenen Freitag und Samstag indes sei förmlich abgelaufen, berichtet die JuZ-Leiterin Josefine Al-Dulaimi. Gar ein Konzept sei dem Gemeinderat vorgelegt und abgesegnet worden. Auch das Material kam von der Kommune.

Anwesend war der „Hauptsprayer“ Max, ein gebürtiger Hamburger, der in Basel lebt. Als ausgebildeter Grafiker gab er zusammen mit Al-Dulaimi den künstlerischen Ton an. Mitreden durften natürlich auch die Jugendlichen. Der Plan sah vor, die untere Hälfte des Containers dem „blauen Thema Rhein“ zuzuordnen, hingegen die obere Hälfte dem „grünen Thema Reben“ gewidmet war.

Zusammen gehalten wird das Ganze von den schwarzen Großbuchstaben JuZ in 3D-Optik. Er sei an den farblichen Übergängen beteiligt, erzählt Hadi. Es komme auf den Winkel der Düse an. Einfach drauflos zu sprühen, bringe ein anderes Ergebnis hervor, als mit dem Winkel zu arbeiten: Zunächst wurde der Farbstrahl waagerecht gehalten, später abgesenkt im leichten Winkel. Nur so entstehe ein perfekter, sprich weicher, Übergang, der in diesem Fall von Blau zu Grün leitet.

Anders als letztes Mal stand Max beratend zur Seite, und setzte viele Ideen um. Zu sehen sind fantasievolle Elemente und solche, die aus der Adresse sowie aus vernünftigen Abkürzungen, Initialen und derlei mehr bestehen. Zum Beispiel „TuS“. Weiter stehen da „Kirchen“ und EFK als Ortsangaben und der Begriff „Reben“. Nicht fehlen darf die Jugendsprache: „XOXO“ etwa, die Formel für „Kisses and Hugs“ (Küsse und Umarmungen). Auch das gute alte Smiley hat wiederholt ein Plätzchen bekommen.

Fast so häufig wie Weinblätter, die überall verteilt sind, ist die Zahl 588. Eine der vier Damen von der „Lebendigen Nachbarschaft“ erkundigt sich, was dahinterstecke. Es sei der zweite Teil der Postleitzahl, antwortet die JuZ-Leiterin. Im Trend bei Jugendlichen liege, die Zahl „zu feiern“ (sogar in Rapsongs). Die sprachfreundliche wie heimatverbundene 588 grüßt auch an jener Seite, die zur B 3 weist. Ein farbenfrohes Graffiti mit einer lodernen Orange-Fläche, die von der Vorjahresaktion stamme und bleiben durfte.

Erwähntes Damen-Quartett nun wurde mit besonderer Freude begrüßt: Sie kümmerten sich um die Verpflegung, stellten gesunde Kost bereit und buken Muffins. „Die letzte Fuhre ist drin“, hieß es gegen Sechs, denn bis das Kunstwerk vollendet war, sollte es noch dauern.

Der nächste Besucher wurde als Raphael Kunz aus Bad Bellingen vorgestellt. Der Erlebnispädagoge kümmert sich um den Barcelona-Trip in den Osterferien, nach einer Idee von Besucher Giulien – auch das gibt es im JuZ. Seit zwei Jahren läuft es unter der Regie von Josefine Al-Dulaimi. Ein anderer Junge teilt mit, er gehe kurz in den Supermarkt. Er müsse sich nicht abmelden, so die Leiterin, gleichwohl spricht das für den guten Draht.

Zur Frage, ob sie angekommen sei, strahlt die Jugendsozialarbeiterin. „Ermüdend“ sei allerdings „das Drumrum“, etwa die anfallende Bürokratie. Ihre Tätigkeit mit den Jugendlichen habe sie noch nie ermüdend befunden.

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