Efringen-Kirchen Schädlinge bereiten Kopfzerbrechen

Weiler Zeitung

Landwirtschaft: Blick auf Weizen- und Maiserträge / Preise derzeit für Landwirte nicht zufriedenstellend

Efringen-Kirchen (jut). Die Marktlage hinsichtlich der Preise für Weizen und Mais ist für die Landwirte derzeit nicht befriedigend. Grund ist, dass auf dem Weltmarkt noch genügend Vorräte bei Weizen, Mais und auch Soja vorhanden sind, was auf den heimischen Markt durchschlage. Dies erklärte Rolf Hess, Sachgebietsleiter Landwirtschaftliche Erzeugung im Landratsamt Lörrach, beim von mehr als hundert Landwirten besuchten Ackerbautag in der „Engemühle“ in Wintersweiler.

Bei Weizen etwa wurden im Herbst 2017 gerade mal 15 Euro pro Dezitonne erzielt. Zum Vergleich: 2012 waren es 25 Euro. Bei Mais sehen die Preise ähnlich aus. In den vergangenen Jahren wurden etwa mehr Weizen und Mais produziert, als weltweit benötigt wurden. „2018 könnte es aber so aussehen, dass zumindest bei Weizen die Produktion geringer ist als der Bedarf – dadurch wäre ein Anstieg der Preise möglich“, fuhr Hess fort – mit dem Verweis darauf, dass der Weltmarkt durch sehr gute Ernten zwischen 2014 bis 2017 „verwöhnt“ wurde.

Bisher ist der ausgesäte Winterweizen gut durch den Winter gekommen, obwohl es „mehr als nass war“, berichtete Hess. Frost täte dem Ackerboden allerdings gut. Bei Mais gab er den Rat, nicht zu früh auszusäen. Im vergangenen Jahr ließ sich der eine oder andere Landwirt im Südwesten in einem sehr warmen März zu einer Frühaussaat verleiten.

Jochen Winkler vom Sachgebiet Landwirtschaft und Erzeugung verglich die Weizen- und Maiserträge auf dem Acker.

„Die waren 2017 gut, bei Mais wurden rund 130 Doppelzentner pro Hektar erzielt, im schwierigen Jahr 2016 waren es nur 79 Doppelzentner – bei Weizen hatten wir auf den Versuchsfeldern bei Wintersweiler bis zu 78 Doppelzentner pro Hektar, 2016 waren es 67“, sagte er. Zur guten Ernte beigetragen hatte die lange Trockenperiode im Sommer und der dann rechtzeitig einsetzende, gelegentliche Regen im August. Die tiefgründigen Böden rund um Efringen-Kirchen kamen mit der Trockenheit gut zurecht – „in der Rheinebene sah es bei Mais anders aus“, sagte Winkler.

Kopfzerbrechen bereitet den Fachleuten das Maiszünzlermonitoring. Der Befall ist mit 20 bis 30 Prozent an Zünzlern auf rund 760 Hektar da, aber weniger Maiszünzler gehen in die Fallen. Woran das liegt, ist bisher ein Rätsel. Verstärkt hat sich überdies der Befall mit dem Maiswurzelbohrer. „Der Befall ist stark angestiegen, bei Schliengen ist ein echter Hotspot – dort wurden 1678 Schädlinge in den Fallen gezählt. 2016 waren es dort 28“, sagte Winkler.

Mehr Maiswurzelbohrer

Auch in Efringen-Kirchen wurden 371 (2016: 123) und in Blansingen 159 (2016: vier) Maiswurzelbohrerfunde gezählt. Man werde ihn nicht wieder los, könne ihn nur eindämmen – „und deshalb hat das Landratsamt in vielen Gemarkungen rund um Efringen-Kirchen die Fruchtfolge wieder vorgeschrieben, nach zweimal hintereinander Mais muss eine andere Kultur folgen“, erklärte Winkler.

Für den Zwischenfruchtanbau zur Bodenverbesserung und den Anbau von gentechnikfreiem Soja warb Pflanzenproduktionsmanager Hubert Sprich. Zwischenfrüchte lockern den Boden auf, dienen der Bodenfruchtbarkeit, der Bodengesundung und dem Humusaufbau, sind nützlich für Bienen, Insekten und damit auch Vögel. Eiweißkulturen wie Soja sind gesucht – „das Klima im Südwesten ist günstig, auch preislich ist Soja interessant“.

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