Warum aber wählt man ein Pseudonym, wenn man doch bekannt werden will, dazu noch ein englisches? „Emma war immer mein Lieblingsname, das K steht für Kim, und Sterlings passte einfach gut als Nachname – ich habe festgestellt, dass sich Fantasybücher besser verkaufen, wenn es so scheint, als habe das Buch einen englischsprachigen Autor“, erklärte die Huttingerin ihren Fans. Anders sei dies bei Poesie, wie sie bei der Arbeit für ihren Gedichtband feststellte. Hier ziehen – da merkt man den Ruf des Volkes der Dichter und Denker – eher deutsche Pseudonyme. „Ich will mit meinem richtigen Namen gar nicht überall angesprochen werden – ein Pseudonym ist auch ein Schutz“, denkt Kim Stapelfeldt praktisch. Natürlich hat sie auch Vorbilder. Joanne K. Rowling mit „Harry Potter“ beispielsweise. Aber sie kann sich auch vorstellen, „mal einen Liebesroman oder einen Krimi zu schreiben“.
Bruder hat das Buch noch nicht gelesen
Kim Stapelfeldt alias Emma K. Sterlings hatte gut zu tun, als nach ihrer Lesung viele junge Fantasyfans ihren Roman „Gem Nation“ kaufen und auch signieren lassen wollten. Kims Bruder Robin, der mit einer Freundin, Maria Bothur, die gern Fantasy liest und die von der Lesung sehr angetan war, musste auf Nachfrage unserer Zeitung gestehen: „Ja, es ist peinlich, ich weiß, aber ich habe das Buch meiner Schwester noch nicht gelesen“, sagte er mit einem Grinsen. Er sei eher der Fan von psychologischer Fachliteratur, meinte er.
Die Schwestern Alina und Kiara Oßwald aus Weil dagegen hatten einen Buchkauf bereits eingeplant. „Das Buch von Kim fällt schon thematisch aus dem Fantasy-Einheitsbrei raus – wenn ich daran denke, wie viel schlechte Vampir-Fantasy-Literatur es allein gibt“, überlegte Kiara. Alinas liebstes Fantasy-Buch ist bisher „Das letzte Einhorn“. Und dann kommt noch „Tintenherz“ von Cornelia Funke dazu, meinte sie. Beide Mädchen und dazu andere Umstehende fanden auch interessant, wie Kim Stapelfeldt ein Buch entwickelt: „Dass sie ihre Ideen beim Duschen, im Bett und an den verschiedensten Orten bekommt und sie quasi überall Notizbücher hat, fand ich echt interessant“, meinte eine ältere Huttingerin.