Efringen-Kirchen Schritt Richtung erneuerbare Energien

Ingmar Lorenz
Auch auf dem Dach des Kinderhauses in Efringen-Kirchen soll künftig Strom aus Sonnenernergie gewonnen werden. Foto: sba

Gemeinderat: Bürgerenergie Dreiländereck stellt Pläne für PV-Analge auf dem Dach des Kinderhauses vor

Efringen-Kirchen - Mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Kinderhauses in Efringen-Kirchen könnte nicht nur das Gebäude selbst mit Energie versorgt, sondern auch reichlich Strom ins Netz eingespeist werden. Bei der Umsetzung gibt es mehrere Möglichkeiten – eine davon wurde nun im Gemeinderat vorgestellt.

Die präsentierte Variante für die Installation und den Unterhalt der PV-Anlage sieht die Zusammenarbeit mit der Genossenschaft Bürgerenergie Dreiländereck vor. Der geschäftsführende Vorstand Martin Völkle erklärte den Mitgliedern des Gemeinderats, wie das Projekt im Falle einer Kooperation aussehen könnte.

Zunächst aber ging Völkle auf die Genossenschaft und die bislang umgesetzten Projekte ein. Insgesamt habe man bereits 66 PV-Anlagen auf Dächern in der Region realisieren können, ganz aktuell etwa auf dem im Bau befindlichen Jugendhaus in Weil am Rhein. Insgesamt zähle die Genossenschaft 435 Mitglieder. „Der größte Teil davon sind Privatpersonen, aber auch einige Kommunen sind dabei“, führte der geschäftsführende Vorstand aus.

Anschließend ging Völkle auf die mögliche PV-Anlage auf dem Dach des Kinderhauses ein. Dort seien 85 bis 90 Kilowatt-Peak möglich und sinnvoll, so Völkle. Die Anlage könne in insgesamt fünf Teilbereiche gegliedert werden, wobei die freibleibenden Streifen zwischen den Bereichen für die Wartung und den Blitzschutz nötig seien.

Durch diese relativ große Anlage könnte deutlich mehr Strom produziert werden, als das Kinderhaus benötigt. Das wiederum bedeute, dass eine Menge Strom aus erneuerbaren Energien ins Netz fließen könnte. Der Bau der Anlage würde in den Ferien erfolgen, damit es diesbezüglich möglichst keine negativen Auswirkungen auf den Alltag im Kinderhaus gibt.

Sollte es zu einer Zusammenarbeit mit der Genossenschaft kommen, würde die Dachfläche an diese vermietet. Die Bürgerenergie Dreiländereck setzt den Bau der Anlage dann um und kümmert sich auch um die Wartung.

„Es ist gut, dass Sie aktiv sind und etwas ändern wollen“, lobte Völkle das Bestreben der Gemeinde, künftig noch mehr auf Solarstrom setzen zu wollen. Besonderes Engagement hatte in diesem Zusammenhang in den vergangenen Jahren CDU-Gemeinderat Karl Rühl an den Tag gelegt. In zahlreichen Sitzungen sowie in den Haushaltsdebatten hatte er das Thema immer wieder aufs Tapet gebracht. Ursprünglich war vorgesehen, dass die PV-Anlage auf dem Dach der Mehrzweckhalle gebaut wird, was sich aufgrund der Statik aber als nicht machbar herausgestellt hatte.

Alle Möglichkeiten sollen geprüft werden

Auch im Anschluss an Völkles Präsentation meldete sich Rühl zu Wort und wies dabei unter anderem auf die bereits seit vielen Jahren existierende PV-Anlage auf dem Dach des Rathauses hin, die sich als großer Gewinn für die Gemeinde erwiesen habe. Die Zusammenarbeit mit der Bürgerenergie Dreiländereck beim Kinderhaus-Projekt hinterfragte Rühl aber kritisch. Aus seiner Sicht sei es für die Gemeinde rentabler, die Anlage selbst zu bauen.

Selbstverständlich sei auch das eine Möglichkeit, entgegnete Völkle. Allerdings gab er zu bedenken, dass sich die Gemeinde dann auch um die Instandhaltung kümmern müsse, womit möglicherweise weitere Kosten verbunden wären. Im Übrigen stehe für die Genossenschaft nicht die Rentabilität, sondern der Klimaschutz im Vordergrund.

Auf Zustimmung stieß das von Völkle vorgestellte Konzept bei SPD-Gemeinderat Karlfrieder Hess, der im genossenschaftlichen Aspekt ein großes Plus sah.

Einig waren sich letztlich alle darüber, dass die Gemeinde nun sämtliche Möglichkeiten prüfen wird. Schließlich sei dazu noch ausreichend Zeit.

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