Efringen-Kirchen „Sind schockiert“

Beatrice Ehrlich
Philipp Schmid Foto: Beatrice Ehrlich

Bürgermeister: Justiz muss Härte zeigen

Efringen-Kirchen - Nachdem er eine Stellungnahme zunächst abgelehnt hatte, hat sich Efringen-Kirchens Bürgermeister Philipp Schmid jetzt zu dem Vorfall am Montag geäußert, bei dem ein Polizist bei einer Kontrolle frontal angefahren wurde. „Wir sind schwer schockiert“, sagt er ausdrücklich auch im Namen der Bürger. Man denke immer, solche Dinge passierten anderswo, aber nicht vor der eigenen Haustür. „Wir denken alle an den Polizeibeamten, der im Krankenhaus liegt“, so der Bürgermeister weiter. Glücklicherweise ginge es ihm schon besser und er werde wohl wieder voll dienstfähig sein. Die Gedanken seien aber auch bei der Familie, Freunden und Kollegen des Beamten, so der Bürgermeister, diese seien genau so schlimm betroffen.

Täter muss Konseuquenzen spüren

Wer ein Kraftfahrzeug benutze, um sich dem Zugriff von Vollstreckungsbeamten zu entziehen, müsse die Konsequenzen dafür zu spüren bekommen, meint der Bürgermeister. Die Justiz müsse Härte zeigen: nicht aus Rachegelüsten, sondern damit das Vertrauen der Bürger gewahrt bleibe. „Wenn der Staat sein Monopol durchsetzen will, muss er glasklar zeigen, dass er es auch zu verteidigen versteht“. Je länger man darüber nachdenke, desto unverständlicher werde der Fall, so Schmid. Mögliche politische Beweggründe des Beschuldigten will er nicht beurteilen. „Das wäre eine unglückliche Verquickung der Umstände“. Eine Kausalität lasse sich derzeit nicht herstellen. Im Namen der Gemeinde und des Gemeinderats will Schmid einen Genesungsbrief an den verletzten Polizeibeamten verfassen.

Wunsch nach mehr Empathie

In einer Reaktion auf den Artikel „Polizist absichtlich umgefahren“ in unserer Zeitung vom Mittwoch, hat sich Armin Schweizer aus Efringen-Kirchen zu Wort gemeldet. Er sei fassungslos über das Geschehen, kritisiert aber auch die Aussage von Bürgermeister Schmid, dass er der Letzte sei, der sich äußern werde, solange die Ermittlungen laufen. Er habe sich von „seinem“ Bürgermeister mehr Empathie gewünscht, schreibt Schweizer. „Dass in dem Artikel nur ein Jurist gesprochen hat und nicht das Gemeindeoberhaupt, hat mich doch sehr verwundert“, fügt er hinzu.

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