Bald erhältlich: Honig der Markgräfler Winzer
Ausgangspunkt war, so berichtet Köhler, auf Grundlage des Projekts „Nektar-Hektar“ von Lukas Sutter eine Blühwiese für Bienen auf dem Gelände der Markgräfler Winzer zu schaffen. Schnell aber wurde die Idee weitergesponnen: Auf insgesamt rund 900 Hektar Rebfläche muss es zahlreiche weitere Standorte geben, die sich für die Bienen eignen, so die Überlegung, die Aktion auf den Maßstab der Genossenschaft zu skalieren. Man werde deshalb in den kommenden Wochen gemeinsam mit den Winzern ausloten, wo weitere Bienenvölker eine neue Heimat finden könnten und zugleich abfragen, bei wem Interesse an der Imkerei vorhanden ist, erklärt Rüdlin.
Die Blühwiese auf dem Gelände der Markgräfler Winzer wird dann auch als Schulungsstandort dienen, legt der Geschäftsführende Vorstand dar. Christian Brendlin vermittelt dort die Grundlagen der Imkerei. Die Genossenschaft selbst werde die Winzer bei der Kultivierung von mehrjährigen Blühflächen unterstützen.
Produkt-Palette der Genossenschaft erweitern
Obwohl bei dem Projekt der Artenschutz klar im Vordergrund steht, wird dadurch zugleich auch die Produkt-Palette der Genossenschaft erweitert, erklärt Rüdlin darüber hinaus. Denn schon bald wird es den Honig der Markgräfler Winzer auch zu kaufen geben.
Bei der Herstellung und beim Vertrieb des Naturprodukts wolle man die bei der Genossenschaft bereits vorhandenen Strukturen nutzen. Man werde in absehbarer Zeit eine Schleuder anschaffen, um den Honig zentral in den Räumen in Efringen-Kirchen für den Verzehr vorzubereiten.
Die Winzer – beziehungsweise Imker –, die sich an dem Projekt beteiligen und ihren Honig abliefern, werden finanziell beteiligt. Das soll ähnlich wie beim Wein funktionieren, nur in einem weitaus kleineren Rahmen. Denn das Finanzielle stehe nicht im Vordergrund, betont Rüdlin. Vielmehr sei das Projekt eine Möglichkeit, einen Beitrag in Sachen Umweltschutz zu leisten.
Vermittlung profunder Kenntnisse der Imkerei
Dass das neue Projekt bei den Winzern auf Interesse stoßen wird, glauben alle Beteiligten – nicht zuletzt, weil die Imkerei in den vergangenen Jahren, wie Brendlin sagt, einen regelrechten „Hype“ erfahren hat. Umso wichtiger sei es, profunde Kenntnissen über die Imkerei zu vermitteln. „Nur über Youtube-Videos kann man das nicht lernen“, ist sich Brendlin sicher. Mit mehr als 30 Jahren Erfahrung und als Referent beim Badischen Imkerbund weiß Brendlin, wovon er spricht.
Aber nicht nur die interessierten Winzer, sondern auch die Geschäftsführung der Genossenschaft wird und will sich mit dem Projekt auf Neues einlassen: „Auch für uns ist es ein Lernprozess, aber wir freuen uns darauf“, blickt Rüdlin dem Moment entgegen, wenn das Projekt gemeinsam mit den Winzern Fahrt aufgenommen hat.