Efringen-Kirchen Stimmlicher Ausdruck mit Instrumenten

Tonio Paßlick
Das Trio „Aido“ gibt ein Konzert in der Blansinger Kirche. Foto: zVg/Kaho Inoue

Das Trio „Aido“ spielt bei den Blansinger Konzerten frühbarocke Musik für Sopran und Lauten.

Das zweite diesjährige Konzert in der Reihe „Alte Musik in Blansingen“ stellt am Sonntag, 23. Juni, ab 17 Uhr in der Peterskirche das sehr ungewöhnlich besetzte Trio „Aido“ mit seinem Programm „Esclamazione“ vor. Das Trio besteht aus der Sopranistin Kaho Inoue und den Lautenisten Simon Vander Plaetse und Talitha-Cumi Witmer. Sie lernten sich während ihres Studiums an der Schola Cantorum Basiliensis kennen und haben ein breites Repertoire von englischer Renaissance- und Barockmusik, italienischen Monodia bis zu geistlicher Musik des französischen und deutschen Barocks aufgeführt. Das Trio wurde für das Residenzprogramm des Ecos-Festivals 2022 in Sierra Espuna (Spanien) ausgewählt. Im Sommer vergangenen Jahres hatten sie ihre erste CD veröffentlicht.

Das Singen als höchste Ausdruckskunst

Das Wort „Aido“ bedeutet in der altgriechischen Sprache „singen“. Die Nachahmung des stimmlichen Ausdrucks auf Instrumenten ist die Grundidee, die die Musik in der gesamten Renaissance und im Barock prägt. Das Trio „Aido“ wurde in Anlehnung an diese Philosophie benannt, die das Singen als die höchste Ausdruckskunst der Menschheit ansieht.

Daher stammt auch der Name „Esclamazione“, was soviel wie „Verzierungen“ bedeutet. Allerdings in der neuen musikalischen Mode des Frühbarocks, die von den Humanisten der Zeit vor rund 400 Jahren „Seconda Prattica“ genannt wurde.

Die Blütezeit des selbstbegleiteten Gesangs

Diese musikalischen Innovationen erstreckten sich auch auf die Entwicklung der Instrumente selbst, wie die italienische Erfindung der Chitarrone (der großen Kitara), die zum Teil aus dem Erfordernis entstand, in großen Räumen wie Kirchen und später in Opernhäusern hörbar zu sein. Inspiriert von der emotionalen Authentizität und Spontaneität der selbstbegleiteten poetischen Rezitation im antiken Griechenland, wurde die reiche Palette an dynamischen und klanglichen Möglichkeiten des Begleitinstruments den Singenden selbst überlassen. Jeglicher Regeln entbunden lag der Schwerpunkt auf der Tiefe des vokalen Vortrags, darauf, den Text zum Leben zu erwecken. Unter Papst Urban III. versammelte das Mäzenatentum der Barberini-Familie in Rom die exquisitesten Musiker der Zeit: Kapsberger, Frescobaldi, Mazzochi und andere. In diesem Programm porträtiert das Trio „Aido“ diese musikalische Szene, in der der selbstbegleitete Gesang mit Lauten und Gitarren blühte. Der Eintritt ist frei, um eine Kollekte wird gebeten. Nach dem etwa einstündigen Konzert gibt es einen Umtrunk.

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