Efringen-Kirchen Teststrecke Egringen-Holzen bleibt

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Die Schutzstreifen-Teststrecke im Landkreis Lörrach zwischen Egringen und Holzen. Beim Überholen eines Radfahrenden sind zwei Meter Abstand einzuhalten. Foto: zVg/Landratsamt Lörrach

Landkreis Lörrach stellt Studie vor

Egringen/Holzen - Der auf der rechten Fahrbahnseite verlaufende Fahrradweg entlang der Verbindungsstraße zwischen Egringen und Holzen behält vorerst seine Markierung. Dies teilte der Landkreis Lörrach am Dienstag mit. Dabei handelt es sich um eine Übergangslösung. Ein separater Radweg neben der Kreisstraße befinde sich in Planung, werde allerdings noch Zeit benötigen.

Videoauswertung

Eine von der Arbeitsgemeinschaft fuß- und fahrradfreundlicher Kommunen (AGFK) in Auftrag gegebene Studie mit insgesamt 22 Untersuchungsstrecken kommt nach Angaben des Landratsamts zu dem Ergebnis, dass zwischen den beiden Erhebungszeitpunkten an jeweils drei Tagen im Oktober 2019 und im Juli 2020 eine erhebliche Zunahme des Radverkehrs auf dem Streckenabschnitt zu verzeichnen war: von durchschnittlich 24 Radfahrern täglich im Zeitraum vom 15. bis zum 17. Oktober 2019 auf durchschnittlich 101 Radfahrer im Zeitraum vom 7. bis 9. Juli 2020. Sie wurde Ende 2022 abgeschlossen.

Durch Videoauswertung des Verkehrs im Beobachtungszeitraum sei ferner festgestellt worden, dass Radfahrer durch die Markierungen ihren Platz auf der Fahrbahn besser nutzen und seltener am äußersten Rand der Straße fahren. Eine weitere Beobachtung sei der zu dichte Überholabstand sowie das unerlaubte Überholen von Radfahrern bei Gegenverkehr gewesen. Ob dieses Problem durch die einseitige Schutzstreifenmarkierung zugenommen habe, sei nicht eindeutig zu klären, heißt es in der Pressemitteilung des Landratsamts.

Als Konsequenz werde über flankierende Maßnahmen wie eine Tempo-Beschränkung sowie stärkere Aufklärungsarbeit bezüglich der vorgeschriebenen Überholabstände nachgedacht.

Modellprojekt

Zum Hintergrund schreibt das Landratsamt: „Seit Herbst 2019 nimmt der Landkreis mit der Strecke Egringen-Holzen am Modellprojekt Schutzstreifen der AGFK teil. Eine gestrichelte Linie als Schutzstreifen auf der Fahrbahn sowie Fahrradpiktogramme sollen motorisierte Verkehrsteilnehmer darauf aufmerksam machen, dass hier auch Fahrradfahrer fahren und zum Straßenverkehr gehören.“

Anders als etwa in Frankreich, den Niederlanden und Dänemark, seien in Deutschland Schutzstreifen auf Strecken außerorts nicht erlaubt und könnten nur mit einer Ausnahmegenehmigung der Obersten Straßenverkehrsbehörde markiert werden. Entscheidend seien dabei die vorhandene Straßenbreite und das Verkehrsaufkommen. Ein Erlass der Obersten Straßenverkehrsbehörde in Stuttgart zum Thema Schutzstreifen außerorts und auf verengten Fahrbahnen innerorts werde im ersten Halbjahr 2023 erwartet. Daher sei die Genehmigung der Modellschutzstreifen nun bis Sommer verlängert worden.

Weitere Informationen: Berichte zur Auswertung des Projekts sind abrufbar unter www.agfk-bw.de/news/details/mehr-schutz-fuer-radfahrende-pionierarbeit-der-agfk-bw-zu-schutzstreifen-4713

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