„Es sind mit großer Wahrscheinlichkeit die Störche vom vergangenen Jahr“, sagt Berhard Wiesler über die Tiere, die derzeit auf dem Kirchturm in Kirchen brüten. Das könne man an der Lage und der Zahl der Ringe an den Beinen der Tiere feststellen, erklärt der Vorsitzende der Natur- und Vogelfreunde Efringen-Kirchen. Zum Jahresbeginn hatte man das Nest in Kirchen noch verkleinern müssen, da es im Lauf der Zeit etwas zu sehr gewachsen war und die Tiere ihre Behausung zudem nur auf einer Seite ausgebaut hatten. „Die Störche waren zu dieser Zeit schon da, haben sich davon aber nicht weiter stören lassen“, sagt Wiesler. Schließlich sei es noch vor der Brutzeit gewesen. Für die Tiere ist es derzeit eine besonders wichtige Zeit, denn der Nachwuchs ist dabei zu schlüpfen. Die bislang verhältnismäßig warmen Temperaturen kommen dem Storchennachwuchs dabei entgegen, erklärt Wiesler. Problematisch könne es dagegen werden, wenn es bei anhaltenden Niederschlägen nochmal kalt wird. Denn in diesem Fall droht den frisch geschlüpften Vögeln eine Unterkühlung, die sogar tödlich enden kann, weiß der Experte.
Dass es in der Regel nicht die warmen Temperaturen sind, die den Vögeln zu schaffen machen, bestätigt auch Gustav Bickel vom Weißstorchverein Breisgau. „Trockenheit ist für die Tiere im Allgemeinen besser“, erklärt er. Auch der sehr heiße Sommer 2018 habe den Störchen nicht geschadet. Gefährlich könne es nur werden, wenn aufgrund der Hitze die Böden vollständig austrocknen und das Nahrungsangebot für die Tiere zu versiegen droht. Für Bickel ist es momentan eine ereignisreiche Zeit. Denn er fährt von Ort zu Ort, um den Storchennachwuchs in den Nestern zu beringen. Zudem schaut er sich genau an, welche „Altströche“ an welchem Ort nisten. Auf diese Weise erfasst der Fachmann den Bestand in großen Teilen des Markgräflerlands.