Efringen-Kirchen Trockenheit ist nicht das Problem

Ingmar Lorenz
Auf vielen Kirchtürmen im Rebland haben Störche ihre Nester gebaut. Foto: sba

Viele Störche brüten auf Kirchtürmen im Rebland. Kälte kann Nachwuchs gefährlich werden.

Rebland - Storchennester sind für das Rebland ein prägendes Bild. Auch in diesem Jahr haben es sich viele der großen Vögel auf den Kirchtürmen, etwa in Eimeldingen oder Kirchen, eingerichtet. Für die Störche ist es eine wichtige Zeit, denn der Nachwuchs schlüpft dieser Tage.

„Es sind mit großer Wahrscheinlichkeit die Störche vom vergangenen Jahr“, sagt Berhard Wiesler über die Tiere, die derzeit auf dem Kirchturm in Kirchen brüten. Das könne man an der Lage und der Zahl der Ringe an den Beinen der Tiere feststellen, erklärt der Vorsitzende der Natur- und Vogelfreunde Efringen-Kirchen. Zum Jahresbeginn hatte man das Nest in Kirchen noch verkleinern müssen, da es im Lauf der Zeit etwas zu sehr gewachsen war und die Tiere ihre Behausung zudem nur auf einer Seite ausgebaut hatten. „Die Störche waren zu dieser Zeit schon da, haben sich davon aber nicht weiter stören lassen“, sagt Wiesler. Schließlich sei es noch vor der Brutzeit gewesen. Für die Tiere ist es derzeit eine besonders wichtige Zeit, denn der Nachwuchs ist dabei zu schlüpfen. Die bislang verhältnismäßig warmen Temperaturen kommen dem Storchennachwuchs dabei entgegen, erklärt Wiesler. Problematisch könne es dagegen werden, wenn es bei anhaltenden Niederschlägen nochmal kalt wird. Denn in diesem Fall droht den frisch geschlüpften Vögeln eine Unterkühlung, die sogar tödlich enden kann, weiß der Experte.

Dass es in der Regel nicht die warmen Temperaturen sind, die den Vögeln zu schaffen machen, bestätigt auch Gustav Bickel vom Weißstorchverein Breisgau. „Trockenheit ist für die Tiere im Allgemeinen besser“, erklärt er. Auch der sehr heiße Sommer 2018 habe den Störchen nicht geschadet. Gefährlich könne es nur werden, wenn aufgrund der Hitze die Böden vollständig austrocknen und das Nahrungsangebot für die Tiere zu versiegen droht. Für Bickel ist es momentan eine ereignisreiche Zeit. Denn er fährt von Ort zu Ort, um den Storchennachwuchs in den Nestern zu beringen. Zudem schaut er sich genau an, welche „Altströche“ an welchem Ort nisten. Auf diese Weise erfasst der Fachmann den Bestand in großen Teilen des Markgräflerlands.

Auch Efringen-Kirchen und Eimeldingen sowie weitere Orte im Rebland wird er dabei in den kommenden Wochen besuchen. Um den Bestand zu erfassen, muss Bickel direkt an den einzelnen Nestern arbeiten. Das bedeutet, dass er an manchen Orten, an denen die Nester schwer zugänglich sind, auch auf die Hilfe der Feuerwehr angewiesen ist.

Die Strocheneltern gehen mit Bickels Besuch übrigens entspannt um. „Sie drehen ein oder zwei Runden, während ich beschäftigt bin und kehren anschließend zum Nest zurück“, schmunzelt der Fachmann.

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