Efringen-Kirchen Trüffel bereichern die Vielfalt

Weiler Zeitung
Bevor es in den Wald ging, erläuterte Martin Strein (rechts) den Biotopverbund anhand von Karten. Foto: Joachim Pinkawa Foto: Weiler Zeitung

Landwirtschaft: Bundestagsabgeordneter Armin Schuster besucht Biotop in der Nähe von Blansingen

In einem Waldstück bei Blansingen gehen Naturschutz und wirtschaftliche Nutzung Hand in Hand. Dort wurde ein Trüffelbiotop mit 100 Eichen angelegt. Neben der Stärkung des Waldes können dort in absehbarer Zeit auch Burgundertrüffel gefunden werden.

Von Joachim Pinkawa

Efringen-Kirchen. Im Rahmen des Sommerprogramms besuchte der Bundestagsabgeordnete Armin Schuster (CDU) am Montag das Projekt „Modellregion Biotopverbund Markgräflerland“ (Mobil), um sich vor Ort zu informieren. Schuster machte dazu gemeinsam mit dem Mobil-Projektmanager Markus Mayer zunächst am Tüllinger Berg Halt, bevor er unter dem Projekt-Motto „Lebensräume stärken und funktional verbinden“ das Trüffelbiotop bei Blansingen besuchte.

Beim Treffpunkt an der Römerstraße erläuterten neben Markus Mayer zunächst Martin Strein und Sabrina Streif von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) Freiburg sowie Bernhard Schirmer als Forstbezirksleiter Kandern und Schopfheim und Gerhard Schwab vom Forstbezirk die Lage. Besonders hoben sie die umweltpolitische Bedeutung der grünen Bänder in ihrer verbindenden Funktion im Dreiländereck hervor. Schuster erklärte dazu: „Es ist deutlich erkennbar, welche Wertschöpfung für die Natur hier als Modellregion Biotopverbund Markgräflerland geleistet wird. Ich begreife das, jenseits aller Klimadebatten im politischen Berlin, als Chance für die Natur und die Menschen hier und will das deshalb handfest unterstützen.“

Anlage des Trüffelbiotops als Win-Win-Situation

Die Gemeinde Efringen-Kirchen, die Forstverwaltung und die FVA haben in Kooperation mit dem Naturpark Südschwarzwald ein Trüffelbiotop angelegt. Martin Strein erläuterte den Gästen, zu denen auch Blansingens Ortsvorsteherin Andrea Wahler sowie Astrid Deek und Jeremie Tudoux vom Trinationalen Umweltzentrum (Truz) gehörten, die Planungen und Maßnahmen. Die Anlage des Trüffelbiotops sei eine Win-Win-Situation, da der Flächengewinn für den Naturschutz gleichzeitig einen wirtschaftlichen Nutzen für den Besitzer in Aussicht stelle.

In diesem Zusammenhang bezeichnete Sabrina Streif auch die Wiederansiedlung der Wildkatze in der Rhein-Ebene als echte Erfolgsgeschichte. „Dass die Wildkatze sich nicht nur in Wäldern, sondern auch in den landwirtschaftlich geprägten Kulturlandschaften gut klar kommt, trägt dem baden-württembergischen Sonderprogramm zur biologischen Vielfalt eindeutig Rechnung“, stellte Streif fest.

Erste Trüffel-Erträge in sechs Jahren

Förster Gerhard Schwab erläuterte anschließend vor Ort die Anlage des Trüffelbiotops, das auf einer aufgelichteten Fläche am Waldrand mit 100 jungen Eichen angelegt wurde, deren Wurzeln mit dem Burgundertrüffel infiziert wurden. „Der zertifizierte Trüffel wird allerdings in Abhängigkeit zum Baumwachstum erst in etwa sechs Jahren Erträge ermöglichen“, erklärte Schwab den wirtschaftlichen Vorteil der Naturschutzfläche für den Bodenbesitzer.

Schuster: Klimakonzept wird das Thema Wald würdigen

Schuster bezeichnete die Vorgehensweise im Trüffelbiotop als ökologisch sehr wertvoll. Auf die von Forstbezirksleiter Schirmer deutlich ausgeführten Hinweise zur Bedeutung der Wald-Problematik im Zusammenhang mit dem Erhalt des Ökosystems stellte Schuster fest, dass die Politiker diesbezüglich sensibilisiert seien. Der Entwurf eines Klimakonzepts werde daher das Thema Wald würdigen und enthalten. Es müsse ein Konzept für Bund und Länder her. „Wenn wir das nicht hinkriegen, ist auch die Große Koalition gefährdet“, konstatierte Schuster.

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