„Neben unserem Hofladen hier in Wintersweiler beschicken wir schon seit 1870 den Lörracher Wochenmarkt mit Produkten unseres Betriebs“, erklärte Hansjörg Lang stolz. Anschließend konnten die Produkte verköstigt werden.
Nach der folgenden Besichtigung des Gemüsebaus auf einer Freilandanlage außerhalb des Orts brachte der Bus die Fahrtteilnehmer nach Blansingen zur Tafelkirschanlage des Obsthofs von Gerd und Jochen Bahlinger. Die beiden Obst- und Weinbauprofis erläuterten eingehend die Erzeugungsprozesse im Obstbau von Industrie- und Tafelkirschen, Zwetschgen, Birnen und Wein mit allen Feinheiten, Schwierigkeiten und Ergebnissen. Themen wie Düngung, Bewässerung, Schutz der Kulturen, Direktvermarktung und Vermarktung an den Großhandel wurden erörtert. Ebenso wurden wirtschaftliche Komponenten wie Mindestlohn, Maschinen- und Personaleinsatz unter Berücksichtigung von Witterungseinflüssen in Relation zum Ertrag und Aufwand gestellt.
Informativ gestaltete sich auch der anschließende Aufenthalt in einer Zwetschgenplantage. Eindrucksvoll demonstrierten die Anlagenbetreiber den Ernteprozess mit einer Kirschbaum-Schüttelmaschine und einer dazugehörigen Sammel- und Sortiermaschine, um die Ernteabläufe möglichst rationell und zeitgerecht durchführen zu können.
Landwirte passen sich den Bedingungen an
Den letzten Punkt der Reise bildete der Halt an einem „Räbhüsli“ in den Reben des Obsthofs Bahlinger. „Die Steillagen erfordern viel Handarbeit und damit Personaleinsatz“, erläuterten Jochen und Gerd Bahlinger. „Wir haben aber ausgezeichnete Böden und brauchen uns mit unseren Erzeugnissen bei Weiß- und Rotwein nicht zu verstecken“, fügte Gerd Bahlinger hinzu.
Die Weinverkostung bestätigte auch hier die theoretischen Erkenntnisse und Eindrücke, wie aus leidenschaftlichem Anbau schmackhafte Produkte entstehen können. Landrätin Marion Dammann zeigte sich – wie zuvor schon bei der Familie Lang in Wintersweiler – begeistert und dankbar für die offenen und hintergründigen Informationen der Betreiber zu allen Aspekten und Fragen ihrer Betriebe und den Betriebsabläufen. „Wir haben heute so viel über die Arbeit der Betriebe erfahren, dass wir ein deutlich besseres Verständnis haben für die Produktion vor Ort und die hier angebotenen regionalen Produkte, so dass wir daraus auch eine höhere Wertschätzung gewinnen konnten und zukünftig vielleicht öfter auf diese Produkte zurückgreifen“, resümierte Dammann und brachte ihre Hoffnung zum Ausdruck, „dass sich dieses Meinungsbild weiter verbreitet und damit den Verbrauchern das hochwertige Angebot auch in der Zukunft sichert“.