Efringen-Kirchen Viele neue Ideen sind bereits umgesetzt

Daniel Hengst
Oliver und Simone Wagner führen das Weingut ihrer Eltern Roland Wagner und Christine Huck-Wagner weiter. Foto: zVg

Seit 2020 arbeiten die Geschwister Simone und Oliver Wagner im Weingut Huck-Wagner ihrer Eltern bereits mit. Zum Jahreswechsel haben Roland Wagner und seine Frau Christine Huck-Wagner den Betrieb an ihre Kinder übergeben.

Seit dem Einstieg der Kinder vor vier Jahren wurden die Geschwister Simone und Oliver immer mehr und mehr in die Entscheidungen mit eingebunden. „Das war ein schleichender Prozess“, erzählt Simone Wagner. Es sei immer wieder im Gespräch gewesen, in welcher Form und zu welchem Zeitpunkt wird das Weingut übergeben, berichtet Christine Huck-Wagner. „Jetzt war es an der Zeit“, sagt Roland Wagner. Der Schritt wurde mit dem Jahreswechsel vollzogen.

Aus Altersgründen war es auf jeden Fall nicht, den Roland, 65 Jahre, und Christine, 57 Jahre, hätten das Weingut problemlos weiterführen können und werden im Familienbetrieb weiterhin mitarbeiten wie bisher. „Jeder hat seine Aufgaben. Wir sind ein eingespieltes Team“, sagt Simone. Oliver und Roland arbeiten vor allem im Außenbetrieb, Simone und Christiane vor allem im Büro sowie Verkauf – wobei die Mutter jetzt schon etwas mehr in die Reben will. Das Team ist damit noch nicht ganz komplett, denn „Oma“ Margrit Huck verwöhnt die Familie mit Essen wenn sie nicht gerade im Weinberg ist. Seit November 2017 ist Winzermeister Frank Schmid ebenso mit dabei.

Das die Kinder ebenfalls im Weinbau tätig sein wollen, stand schon früh fest und entsprechend richteten sie ihren Werdegang aus. Die heute 31-jährige Simone studierte Weinbetriebswirtschaft an der Hochschule Heilbronn, wofür sie ein Praktikum im Weingut Franz Keller absolviert hat und arbeitete nach ihrem Abschluss dort gut drei Jahre im Marketing und Vertreib bis 2020. Oliver, 27 Jahre alt, machte die Ausbildung zum Winzer und studierte Weinbau und Oenologie an der Hochschule Geisenheim. Seit dem erfolgreichen Abschluss 2020 ist er im elterlichen Betrieb.

Veränderungen

In den Reben in Efringen-Kirchen waren sie weiterhin aktiv, konnten sich aber seit 2020 stärker einbringen. Ein erstes Projekt war bereits in den Jahren 2017 und 2018 die Neugestaltung der Etiketten durch die Geschwister, die sich im Anschluss daran an die Umgestaltung des Weinverkaufs machten.

Damit hatten die Veränderungen im Weingut begonnen. Das Sortiment und die Qualität sollen gehalten werden. Veränderungen wurden schon längst vollzogen. Bei den Weinen hat sich Oliver stark eingebracht, der Chasselas (Gutedel) wird im Holzfass gereift, wie der Silvaner. „Wobei wir den Silvaner bis vor einiger Zeit nicht als eigenes Segment ausgebaut hatten“, erläutert Oliver, sondern ihn beispielsweise für den Sekt nutzten. Der Chardonnay bekäme die klassische 30-monatige Reifung auf der Flasche, habe den Deutschen Sektpreis gewonnen und sei ebenso im Falstaff gut bewertet worden. Veränderungen gab es ebenso längst beim Pinot Noir, der zwei Jahre im Barrique reift und unfiltriert abgefüllt wird.

„Wir wollen nicht größer oder kleiner werden“, erklärt Oliver. Die Betriebsgröße sei so, dass sie alles gut im Blick behalten könnten.

Vertrieb und Aktionen

Im Vertrieb würden sich eher Veränderungen ergeben. „Wie überall in der Branche gibt es Veränderungen. Es werden weniger Weine und Sekte getrunken“, erklärt Oliver, auch die Stammkunden, die einmal im Jahr den Kofferraum mit Wein vollladen würden, gebe es seltener. „Wir werden stärker auf Social Media aktiv sein.“ Die klassische Weinverkostung gebe es noch, angesagt seien aber Veranstaltungen im Weingut, wie Glühweinabende, das große Hoffest, Pop-Up im Weinberg mit zwei anderen Weingütern zusammen. Ganz neu werde das Weingut in diesem Jahr bei der Lörracher Fasnacht auf dem alten Marktplatz in Lörrach präsent sein.

Weingut Huck-Wagner

Erwähnt
 wurde das Weingut erstmals 1906. Marie und Friedrich Huck übernehmen das Weingut von Ludwig Müller als Mischbetrieb mit Landwirtschaft. Ab 1988 ist es ein reines Weingut. Christiane Huck-Wagner und Roland Wagner steigen 1992 ein, wobei Roland 6,5 Hektar Rebflächen aus Binzen mit einbringt.

Die Rebfläche
 beträgt insgesamt 15 Hektar mit einem Durchschnittsertrag von 65 Hektoliter je Hektar. Etwa 100 000 Flaschen werden im Jahr abgefüllt. Zwölf Rebsorten werden angebaut wobei Gutedel und Spätburgunder die Hauptsorten sind. Die älteste Rebanlage wurde 1969 gepflanzt (Silvaner). 

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