Efringen-Kirchen Vom Schrott zum Festmittelpunkt

Weiler Zeitung
Das „Dämpfi­fest“ hat in Mappach seit vielen Jahren Tradition. Am 13. Oktober findet das Fest in diesem Jahr statt. Foto: jut/Archiv Foto: Weiler Zeitung

Veranstaltung: Am 13. Oktober findet in Mappach das „Dämpfifest“ statt / Einzigartige Zubereitung

Das Dämpfen der Kartoffel gehört einfach zum Herbst dazu, das findet zumindest der Mappacher Ortsvorsteher Helmut Grässlin. Die Vorfreude auf das „Dämpfifest“ in zwei Wochen ist deshalb groß.

Von Alisa Eßlinger

Mappach . Alle zwei Jahre findet das „Dämpfifest“ statt. Zwei Wochen nach dem Erntedankfest können die Besucher am Sonntag, 13. Oktober, wieder von 11 bis 18 Uhr auf ganz besondere Art und Weise zubereitete Kartoffeln mit Ziger (Quark), Münschterchäs und Buurewürscht mit Brot verspeisen.

In das Geschehen ist ganz Mappach involviert – unteranderem die vier Institutionen Ortschaftsrat, Gesangverein, Feuerwehr und Kirchengemeinde. Mit einem Planungsgremium von 14 Personen und 120 Helfern stemmen die Mappacher ein Fest, bei dem geschätzt 1500 bis 2000 Besucher vorbeischauen.

Erlös für den guten Zweck

„Wir sind voller Vorfreude und hoffen auf viele Besucher“, sagt Grässlin. Schließlich hat das Fest einen sozialen Hintergrund: Zum einen werden soziale Projekte im Dorf finanziert wie das Sonnensegel für den Spielplatz. Und zum anderen unterstütze das Fest soziale Einrichtungen. Beim ersten „Dämpfifest“ 1986 spendete Mappach den Erlös für die „Aktion Sorgenkind“. Nun beschränke sich das Dorf eher auf kommunale Einrichtungen wie den Kindergarten in Wintersweiler, die Sozialstation in Kandern und die „Lebenshilfe Lörrach“. Grässlin: „Mit dem Erlös wollen wir den Menschen helfen, die es selber nicht mehr können. Denn wenn man schenkt, dann ist man selber beschenkt.“

Unter den 530 Einwohnern Mappachs finden sich viele bereitwillige Helfer. „Nirgends treffen wir auf Ablehnung, wenn wir in den Vereinen nach Unterstützung suchen.“ Das Fest würde vor allem auch durch den Einsatz vor Ort und Spenden in Form von beispielsweise Kuchen aufrechterhalten werden: „Wir leben von der Großzügigkeit der Menschen“, berichtet der Ortsvorsteher.

„Grumbiere“ in Mappach

Die „Dämpfi-Profis“ Uwe Breuning und Marc Stöckle werden am Sonntag den ganzen Tag für das richtig gedämpfte Essen sorgen. Damit alles glatt läuft, machten die zwei Dämpfer am 21. September einen Probelauf. „Das Gerät muss funktionieren, sonst kann es kein Fest geben“, erklärt Grässlin.

Die Knolle hatte in Mappach schon immer eine wichtige Stellung: In der Region nennt man sie auch „Grumbiere“. Dies ist ein alemannisches Wort und besteht aus den Wörtern „Grum“, das so viel wie „Grund“ bedeutet, und die „Biere“ ist eine „Birne“ – die Kartoffel ist also eine „Grundbirne“.

Seit 33 Jahren dampft es

Die Art und Weise, eine Kartoffel in Wasserdampf zu garen, geht auf die Zeit zurück, in der es um die Landwirtschaft besser bestellt war. Kleine Kartoffeln wurden damals für Schweinefutter verwendet. Damit sie länger haltbar waren, garte man diese in der sogenannten Dämpfi.

Grässlin weiß bis heute noch, dass er als Schuljunge zum „z’ Nüni“ sich eine solche Kartoffel geholt hatte: „Wir haben extra immer ein Salzbüchsle von zu Hause mitgebracht.“

Die 1958 gebaute „Dämpfi“ wurde im selben Jahr des erste „Dämpfifests“ aus der Schrottsammlung geborgen und repariert. Seit 33 Jahren gibt es nun das „Dämpfifest“; und es hat sich mit den Jahren weiterentwickelt. So kamen immer mehr kulinarische Variationen und Besucher dazu. Für den Sonntag empfiehlt der Ortsvorsteher: den „Dämpfi“-Teller mit einem Viertele.

„Das Fest ist eines der coolsten und originellsten in der Region“, findet Grässlin. Zudem sei es sehr familienfreundlich und die Preis sehr sozial. Zum Frühshoppen spielen die „Markgräfler Dilettanten“ und sorgen für die richtige Stimmung. Die Kinder können auf dem Spielplatz viel Spaß haben.

Schlechtes Wetter brauchen die Besucher nicht zu befürchten, denn an dem Tag kann auf die Gemeindehalle und auf zwei Zelte zurückgegriffen werden. Grässlin: „Mappach ist sehr erfinderisch. Zur Not nehmen wir noch Gartenschirme dazu.“

Das einzige Problem bei dem Fest sei die Parksituation. „Wir weisen Parkplätze aus“, erklärt Grässlin. Zugleich hofft der Ortsvorsteher aber, dass die Besucher auch ein paar Meter laufen und nicht direkt am Geschehen parken.

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