Efringen-Kirchen Vom Tanz begeistert

Weiler Zeitung
Die Trachten- und Volkstanzgruppe Egringen feiert ihr 40-jähriges Bestehen. Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Aufführung: Trachtengruppe feiert

Egringen. „Unsere Tracht ist einfach etwas Besonderes, da zieht man immer die Blicke auf sich“, sagt Sonja Müller, die Vorsitzende der Trachten- und Volkstanzgruppe Egringen. Seit mittlerweile 40 Jahren widmet sich der Verein dem Erhalt der historischen Markgräfler Vreneli-Tracht, wie sie Johann-Peter Hebel beschrieben hat, und der Pflege alten Brauchtums im Ort. Bei vielen Anlässen vor Ort und in der Umgebung – etwa beim Neujahrsempfang der Gemeinde, dessen Gäste die Egringer Trachtenträger stets aufmerksam bewirten, – tritt der Verein übers Jahr in Erscheinung.

Einer, der von Beginn an dabei ist, ist Hubert Heller. Er erinnert sich noch gut an die Vereinsgründung. Die Keimzelle des Vereins bildete ein Sommerfest des Kindergartens Egringen im Jahr 1977. „Da gab es die Überlegung, dass auch die Eltern etwas für die Kinder aufführen sollten“, so Heller. Man sei auf die Idee gekommen, einen Tanz in Tracht einzustudieren. Für die Trachten konnte auf den Fundus von Luise Schelker zurückgegriffen werden. Dieser Trachtentanz der Eltern bereitete dann allen Beteiligen so viel Freude, dass die Gruppe beschloss, zusammenzubleiben und einen Verein zu gründen. Weitere Trachten wurden aufbereitet oder nach historischen Vorlagen geschneidert. Schon zwei Jahre später trat die Trachten- und Volkstanzgruppe dem Bund Heimat und Volksleben bei.

Der Verein entwickelte sich prächtig, wie sich Heller erinnert, der in den ersten zehn Jahren den Vorsitz innehatte. 1980 hob der Verein eine Kinder- und Jugendgruppe aus der Taufe. Dem entsprechenden Aufruf folgten 43 Jungen und Mädchen. Der Aktionsradius der Gruppe wurde schnell größer: Die Trachtenträger aus Egringen wurden beispielsweise zu Auftritten im Rahmen des Prager Frühlings und sogar zur Eröffnung des Münchener Oktoberfestes eingeladen – ausgerechnet im Jahr 1980, als das Fest von einem Attentat erschüttert wurde. Auch im Elsass und in der Schweiz waren die Egringer Tänzer gefragt.

Im Ort belebte der Verein den Brauch des Brunnenschmückens am Himmelfahrtstag neu und rief Heimatabende mit Theater und Musik ins Leben, die sich bis heute enormer Beliebtheit erfreuen.

So bereitet der Verein derzeit das Programm der beiden Abende am 4. und 11. November, jeweils ab 20 Uhr, im Egringer Rathaussaal vor. Auch die Generalprobe am heutigen Freitag, 3. November, ab 20 Uhr ist übrigens öffentlich. Man dürfe sich wieder auf ein pointenreiches Theaterstück freuen, kündigt Heller an, der gemeinsam mit seiner Frau Ilse auch die Tanzproben der Erwachsenen.

Als Kinder- und Jugendtanzleiterinnen stehen Ronja Wenk, Natascha Friebe und Sabine Riegert zur Verfügung. Alle Tanzleiter des Vereins, darunter auch Heidi Brunner, die den Verein über Jahrzehnte prägte, kamen stets aus den eigenen Reihen. Aktuell gehören dem Verein 67 Einzelpersonen und zwölf Familien als Mitglieder an. Die Zahl der Aktiven ist mit 24 Kindern und Jugendlichen sowie fünf Erwachsenentanzpaaren überschaubar. „Wir wären deshalb froh, wenn neue Jugendliche und Erwachsene den Weg zu uns finden würden“, sagt Sonja Müller.

Ein Einstieg ist jederzeit möglich, Trachten sind genügend vorhanden. Müller fand als Kind zur Trachten- und Volkstanzgruppe und ist seither mit Begeisterung dabei. „Das Tanzen macht einfach Spaß“, sagt sie. Einstudiert werden Originaltänze aus dem deutschsprachigen Raum. Im Laufe der 40 Jahre kam so ein Repertoire von gut 300 Choreografien zusammen.

Jedes Jahr kommen normalerweise sechs bis acht neue Tänze hinzu. Dieses Jahr nicht: Da wollen die Aktiven die allerersten Tänze, die vor 40 Jahren einstudiert worden sind, nochmals auf die Bühne bringen.

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