Efringen-Kirchen Von bleibender Popularität

Weiler Zeitung

Ausstellung: Albert Laiers umfangreicher Bildernachlass

Von Walter Bronner

Efringen-Kirchen. Großen Besucherandrang verzeichnete die Vernissage der Albert-Laier-Gedächtnisausstellung im Museum „Alte Schule“ in Efringen-Kirchen. Ein Zeichen dafür, dass die Popularität des 1995 verstorbenen Markgräfler Künstler-Originals ungebrochen ist.

Und die von seinen Töchtern Elke Laier und Elvira Laier-Waßmer präsentierte Werkschau mit weit über hundert Ölgemälden, Aquarellen, Pastellen, Pinsel- und Tuschezeichnungen, Holzschnitten und Collagen liefert gleich serienweise Belege für diese Wertschätzung. Sie ist begründet in einem Lebenswerk, das abseits der wechselnden Modetrends in der aktuellen Kunstszene gedieh.

Laier war stets davon überzeugt, dass trotz aller Aktualitäts- und Originalitätssucht des modernen Galeriebetriebs auch immer eine Kunstform gefragt ist, die dem Bedürfnis nach Anschaulichkeit und Nachvollziehbarkeit entgegenkommt. Der „Moler vo Märt“ verehrte die Impressionisten, schätzte aber ebenso die in der alemannischen Heimat verwurzelte Maltradition.

Den Weg zur eigenen Individualität wiesen ihm kompetente Lehrer der Basler Gewerbeschule, hier vor allem die unvergessenen Kunstpädagogen Paul Grolimund und Albert Senn. Bei allem Traditionsbezug ließ sich Albert Laier nie ins Korsett spießbürgerlicher Vorstellungen einschnüren. Er war Individualist – und ein Original, das auch für so manche Anekdote gut war. Sein bodenständiger Humor kam öfters in seinen Bildern zum Vorschein, wie eine hier gezeigte originelle Arbeit auf Sackleinwand mit drei spitznasigen alten Tanten in der Pferdekutsche belegt. Und dass er die bodenständigen Vergnügungen und kulinarischen Freuden seines Lebensumfelds schätzte und zu genießen wusste, wird gleichfalls deutlich offenbar in den Stillleben schöner Obstarrangements oder eines deftigen Markgräfler „Znünis“, eines Körbchens mit Beeren oder eines umgestürzten „Chirsichratte“ voll reifer Früchte. Andere Arbeiten zeigten Laiers Faible für malerisch beschauliche Momente, wie eine gemütliche Fahrt mit dem Chanderli oder eine stille Stunde am Rheinufer.

Er war auch einer der wenigen Markgräfler Maler, die ihre Rheinmotive gerne von der Elsässer Seite aus auf die Leinwand bannten. Auch seine heimischen Dorf- und Landschaftsmotive gestaltete er fast immer aus Blickwinkeln, die vor ihm noch kein Kunstschaffender eingenommen hatte. In einigen symbolistisch motivierten Werken manifestiert sich zudem seine Empörung über Umweltfrevel, hier beispielhaft aufgezeigt in der Collage „Bachab“, quasi eine schöpferische Wutreaktion auf die Katastrophe von Schweizerhalle an Allerheiligen 1986.

Der „Moler vo Märt“ reiste gerne in Regionen, in denen ihm das Tageslicht noch ein bisschen lichter erschien als im sonnigen Markgräflerland. Das Tessin und die südfranzösische Mittelmeerküste gehörten zu seinen Lieblingsaufenthalten, wie hier eine Serie mit Camargue-Motiven veranschaulicht.

 Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 25. November; Öffnungszeiten: mittwochs von 15 bis 18 Uhr, samstags und sonntags jeweils von 11 bis 18 Uhr.

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