Efringen-Kirchen Von New York bis zum Mississippi

Christoph Schennen
Der Musikverein Egringen ist in allen Instrumentengruppen erstklassig besetzt. Foto: Christoph Schennen

MV Egringen überzeugt durch Bandbreite und Können

Der Musikverein Egringen hat mit seinem Konzert am Samstag eine musikalische Reise durch Amerika unternommen. Das Blasorchester spielte in der voll besetzten Mehrzweckhalle zahlreiche Stücke amerikanischer Komponisten.

Von Christoph Schennen

Egringen - Den Auftakt machte die „Kings Row-Fanfare“ des austroamerikanischen Komponisten Erich Korngold. Sie ist entstanden für den Film „Kings Row“ (1942). 20 Jahre später entstand die „Manhattan Symphonie“, das erste Werk für Blasmusik von Serge Lancen, der vor zwei Wochen seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. Die „Reise-Symphonie“ besteht aus fünf Sätzen. Jeder Satz ist einer Attraktion aus New York gewidmet. Nach der Ankunft in Manhattan ging es in den Central Park. Nahezu fröhlich und heiter war die Stimmung, die die Posaunen, die Klarinetten und die anderen Bläser mit ihrem Klang erzeugten – passend zu dem Sonntagsspaziergang bei Sonnenschein, den Lancen vertont hat. Beim „Harlem“-Satz spielte die Trompete ein rezitatives Lamento im Jazz-Stil, das von einigen anderen Instrumenten in gleicher Weise aufgegriffen wurde. Die folgenden Sätze priesen die Unterhaltungsmeile „Broadway“ und das Rockefeller Gebäude. Bei dem Satz, der dem damals höchste Gebäude der Welt huldigte, begann das Klarinetten-Register, ehe die höheren Register im Crescendo dazukamen und alles in einem Gruß an die Neue Welt endete, in dem die Dankbarkeit über die Reiseeindrücke zum Ausdruck kam.

Fließende Melodien

Das Konzert bewies, dass der Musikverein in all seinen Instrumentengruppen ausgezeichnete Musiker hat. Die musikalische Bandbreite des Orchesters umfasst Holz- und Blechbläser und Schlagwerker. Letztere kamen bei der „Kings Row-Fanfare“ dezent zum Einsatz, im zweiten Teil des Konzerts waren sie dann ein markanter Bestandteil der Stücke.

Zum Ende der ersten Hälfte ging es zum Mount Rushmore, jenem Berg, in dem die Köpfe von vier US-Präsidenten eingemeißelt sind. Jedem Abschnitt des mehrteiligen Musikstücks war einem dieser Politiker gewidmet. Es reichte von der majestätischen Fanfare für George Washington bis hin zu leichten und fließenden Melodien mit Taktänderungen und lyrischen Momenten bei „The Architect“, das Thomas Jefferson gewidmet ist.

Nach der Pause war Jan de Haans „Music for a Solemnity“ zu hören – ein festliches Werk, bei dem sich alte Tradition exzellent mit modernen Rhythmen und melodischen Linien vereinen. Es folgte die „Tom Sawyer“-Suite von Franco Cesarini, in der vier Personen aus dem berühmten Roman von Mark Twain musikalisch charakterisiert werden. Im ersten Satz „Tom Sawyer“ ist der Rhythmus des Gesellschaftstanzes „Cake Walk“ eingebettet, beim „Huckleberry Finn“-Satz das Volkslied „Ring, ring the Banjo“.

Langsam, ausdrucksvoll und melancholisch ist der „Becky Thatcher“-Satz, düster der „Injun Joe“-Satz. Zum Schluss erklang das „Happy End“. Zwischen den Stücken beschrieb Moderatorin Ronja Frey die Romanfiguren, die in der „Tom Sawyer“-Suite gewürdigt werden, mit einem Satz.

Filmmusik und „Queen“

Abschließend waren dann noch der bekannte „Raiders March“ und das „Love Theme“ aus „Jäger des verlorenen Schatzes“ zu hören, die Themen „Slave Children’s Crusade“ und, „Short Round“ aus „Tempel des Todes“ sowie ein Choral und ein Saxophonsolo aus „Der letzte Kreuzzug“ – allesamt Musik aus Indiana Jones-Filmen. Als Zugabe erklang ein Medley von „Queen“-Liedern.  Über die Ehrungen berichten wir noch.

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