Natur: Verunreinigung des Engebachs bei Welmlingen / Wohl harmloses Uranin
Die Mitglieder des Technischen Ausschusses der Gemeinde Efringen-Kirchen hatten am Montagabend bereits ihres Amtes gewaltet, als Bauamtsleiter Klaus Lehmeyer mit einer Meldung aufwartete, die alle Anwesenden aufhorchen ließ: Anwohner hatten gemeldet, dass der Engebach im Verlauf von Welmlingen kommend giftgrün verfärbt sei.
Von Reinhard Cremer
Efringen-Kirchen. Einem Fischteichbesitzer war das plötzlich grüne Wasser in seinen Teichen aufgefallen. Bei solch einer Meldung schrillen erst einmal sämtliche Alarmglocken. Eine sofortige Inaugenscheinnahme auch durch die alarmierte Polizei brachte jedoch schnell Entwarnung: Aller Wahrscheinlichkeit nach, berichtete Lehmeyer, war der Grund für die Grünfärbung das Einbringen eines Stoffes namens „Uranin“. Dabei handelt es sich um einen, schon mit bloßem Auge gut erkennbaren fluoreszierenden Farbstoff, der bei Leckageortungen und Fließnachweisen eingesetzt wird.
Zur Feststellung, ob es sich tatsächlich um Uranin handelt, wurde am Montag vor Ort eine Gewässerprobe gezogen und der Polizei zur Analyse übergeben. Das endgültige Ergebnis der Untersuchung stehe aber noch aus, teilte der Bauamtsleiter auf Nachfrage mit.
Uranin sei toxikologisch unbedenklich, konnte Lehmeyer besorgte Gemeinderäte beruhigen. Nirgends hätten Fische bauchoben geschwommen. Am Dienstagvormittag hatte es sich auch schon wieder verflüchtigt. Noch ist die Polizei auf der Suche nach dem Verursacher. Dieser wird außerhalb der Gemarkung jenseits von Welmlingen vermutet.
Rückfragen bei den benachbarten Abwasserwerken Kandern und Bad Bellingen hätten ergeben, dass dort keine Kanaluntersuchung mittels Uranin erfolgt oder vorgesehen sei, sagte Lehmeyer. Üblicherweise informieren die Werke bei Einsatz eines solchen Mittels vorab die Anrainer und die Polizei.
