Efringen-Kirchen Welche Fahrzeuge wann ausrücken

Weiler Zeitung
Auch für die Feuerwehr Efringen-Kirchen gilt die neue Alarm- und Ausrückeordnung.Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Feuerwehr: Kommandant Philipp Haberstroh spricht über die neue Alarm- und Ausrückeordnung

Mehr Struktur und ein klarer geregeltes, einheitliches Vorgehen: In der Gemeinde Efringen-Kirchen sowie im gesamten Landkreis Lörrach gilt eine neue Alarm- und Ausrückeordnung für die Feuerwehr.

Von Ingmar Lorenz

Efringen-Kirchen. Kommandant Philipp Haberstroh erklärt im Gespräch mit unserer Zeitung, was sich für die Feuerwehr durch die neue Alarm- und Ausrückeordnung ändert und warum die Bürger von der Umstellung im Ernstfall im Grunde nur wenig mitbekommen werden.

Frage: Herr Haberstroh, seit einigen Wochen gilt die neue kreisweite Alarm- und Ausrückeordnung. Können Sie zunächst beschreiben, wie sich die Situation für die Feuerwehr bislang dargestellt hat?

Grundsätzlich ist es ja so, dass es Hinweise zur Leistungsfähigkeit der Feuerwehr gibt. In denen ist definiert, wer nach zehn und nach 15 Minuten nach Alarmierung an der Einsatzstelle anwesend sein muss. Je nach Gemeinde beziehungsweise Kommandant wurde das aber bislang teils unterschiedlich gehandhabt. Es gab Gemeinden, in denen beispielsweise fünf oder sechs Fahrzeuge ausrückten, in anderen Gemeinden nur ein Fahrzeug.

Frage: Wie wird das seit der Einführung der neuen Alarm- und Ausrückeordnung gehandhabt?

Die Alarm- und Ausrückeordnung wurde Landkreisweit vereinheitlicht. Das war eine riesige Administrationsarbeit. Es gibt mehr als 100 Alarmstichworte. Bislang wurde durch jedes dieser Alarmstichworte für sich festgelegt, welche Fahrzeuge zur Einsatzstelle ausrücken. Eine so umfangreiche Liste kann man nicht auswendig lernen, so dass für den Einsatzleiter vor Ort immer eine gewisse Überraschung blieb, welche Fahrzeuge nach den erstausrückenden Kräften am Einsatzort eintreffen würden. Diese Alarmstichworte gibt es weiterhin, allerdings wurden sie in fünf Kategorien sowie in vier Gefahrenabwehrstufen gegliedert.

Zu einem Brand der Gefahrenabwehrstufe 1 rückt beispielsweise lediglich eine Staffel aus, zu einem Brand der Gefahrenabwehrstufe 4 dann ein ganzer Verband mit rund 60 Mann. Die angesprochenen Kategorien umfassen Brand, Hilfeleistung, Rettung, Gefahrgut und Wasser.

Frage: Bedeutet diese Vereinheitlichung nicht auch einen Verlust von Flexibilität?

Nein, weil die erstausrückenden Kräfte die Situation vor Ort ja weiterhin entsprechend einschätzen können. Wenn der Einsatzleiter erkennt, dass der Vorfall zum Beispiel gravierender ist, als zunächst gedacht, kann er das sofort mitteilen. In dem Fall ist das weitere Vorgehen klar geregelt und muss nicht erst ausdiskutiert werden. Das war zwar nicht so schlimm, weil wir eben auch bisher sofort vor Ort waren, nur ist das Vorgehen künftig klarer strukturiert.

Frage: Was bedeutet die neue Regelung für die Bürger in Efringen-Kirchen?

Der Bürger wird davon im Grunde sehr wenig mitbekommen, weil weiterhin ganz klar geregelt ist, dass die ersten Kräfte innerhalb von zehn Minuten an der Einsatzstelle eintreffen müssen.

Frage: Was war für die Feuerwehr Efringen-Kirchen bei der Umstellung wichtig?

Für uns als Feuerwehr Efringen-Kirchen war es wichtig, dass weiterhin bei einem Einsatz in jedem Ortsteil die entsprechende Feuerwehrabteilung mit alarmiert wird. Es kann nicht sein, dass bei einem Zwischenfall in einem der Ortsteile die örtlich ansässige Abteilung nicht alarmiert wird. Denn die Feuerwehrleute können in jedem Fall wichtige Arbeit vor Ort leisten, selbst wenn sie auf das Eintreffen spezialisierter Einheiten warten müssen. Auch ist die Zusammenarbeit mit anderen Wehren weiterhin von großer Bedeutung, denn die Hilfe endet nicht an der Gemeindegrenze.

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