Efringen-Kirchen Welten zum Leben erwecken

Ingmar Lorenz
Kim Stapelfeldt alias Emma K. Sterlings liest aus ihrem Debütroman „Gem Nation: Herz aus Diamant“. Foto: Ingmar Lorenz

Emma K. Sterlings spricht über ihren ersten Roman und verrät das Geheimnis ihrer Inspiration.

Efringen-Kirchen - Die 23-jährige Kim Stapelfeldt alias Emma K. Sterlings aus Huttingen hat mit ihrem Roman „Gem Nation: Herz aus Diamant“ ihren ersten Roman veröffentlich. Im Gespräch mit Ingmar Lorenz erklärt sie die Vorteile des Self-Pubishing und verrät, was sie beim Schreiben inspiriert.

Wie haben Sie Ihre Liebe zum Schreiben entdeckt?
Ich glaube, die musste ich gar nie wirklich entdecken. Die war von klein auf da. Schon als Kind habe ich mir wahnsinnig gerne Geschichten ausgedacht und meiner Fantasie dann auf Papier Ausdruck verliehen. Anfangs noch in Form von Zeichnungen. Als ich dann in die Schule kam und Schreiben konnte, gab es kein Halten mehr.

Was inspiriert Sie?
Vieles. Zum einen fühle ich mich durch das Schaffen anderer Autoren inspiriert. Es ist toll zu sehen, was aus einer einzigen, kleinen Idee heraus entstehen kann. Ich liebe es, mir die Kurzbiographien von Autoren durchzulesen. Irgendwie bewegen mich die Geschichten anderer zutiefst und inspirieren mich selbst dazu, meinen Ideen Leben einzuhauchen. Aber auch mein Alltag bietet mir Inspiration. Personen, die ich beispielsweise auf dem Weg zur Arbeit oder in meiner Mittagspause beobachte. Begegnungen zwischen Menschen. All das gibt mir Stoff für meine Geschichten.

Schreiben Sie lieber zu Hause oder in einem Café?
Tatsächlich habe ich noch nie in einem Café geschrieben. Ich weiß, dass das einige Autoren gerne machen. Einfach, weil sie sich durch die Anwesenheit anderer Menschen motiviert fühlen, zu arbeiten. Ich brauche zum Schreiben meine Ruhe und bin lieber ganz alleine für mich in meinem Zimmer. An manchen Tagen lasse ich auch gerne ein paar Filmsoundtracks im Hintergrund laufen. Dann bin ich immer mitten im Geschehen.

Sie haben Ihr Buch selbst verlegt. Was sind die Vorteile beim Self-Publishing?
Meiner Meinung nach gibt es sehr viele Vorteile am Selfpublishing. Man hat einfach alles selbst in der Hand. Wird das eigene Buch von einem großen Verlag herausgebracht, hat man höchstens ein Mitspracherecht, was Cover und Titel des Werkes angeht. Das letzte Wort aber hat der Herausgeber. Er muss das Buch ja letztendlich an den Kunden bringen. Als Selfpublisher kann man über all dies selbst bestimmen. Das einzige „Manko“, wenn man es so nennen mag, ist, dass man das Buch eben komplett eigenständig bewerben muss.

Einen großen Vorteil gibt es aber noch. Dieser ist vor allem nennenswert für alle ungeduldigen Autoren wie mich. Veröffentlicht man sein Buch selbst, muss man nicht erst ewig auf die Antwort eines Verlags warten.

Nach Ihrem ersten Roman ist inzwischen auch ein Poesie-Band erscheinen. Wie kam es dazu?
Richtig. Mein Gedichtband „Federflügelleicht“ ist Anfang Dezember erschienen. Nun bin ich zweifache Buch-Mama und schon sehr stolz auf meine „Kinder“. Ich hoffe, dass meine Lyrik auch so gut bei den Lesern ankommt wie meine Prosa. In den letzten Monaten habe ich bemerkt, dass ich immer öfter den Drang hatte, meine Gefühle und Gedanken mittels Gedichten und Poetry Slam festzuhalten und ihnen dadurch Ausdruck zu verleihen. Irgendwann war dann so viel Material zusammen, dass meine Mutter meinte, ich könne daraus ja noch einmal ein kleines Buch machen. Und so habe ich dieses dann unter dem Pseudonym Robyn Lichthaus veröffentlicht. Ehrlich gesagt bin ich bei dieser Herausgabe nervöser als bei Erscheinen meines Romans, da in diesen Gedichten sehr viel Persönliches drinsteckt und sie eben ganz Ich sind. Ich bin total gespannt auf die Meinungen der Leser.

Unterscheidet sich aus Ihrer Sicht das Schreiben von Poesie grundsätzlich vom Abfassen von Prosa?
Ich denke, dass grundsätzlich beides einen Großteil der eigenen Persönlichkeit widerspiegelt. Beim Gestalten der Protagonisten in einem Roman überträgt man gewissermaßen automatisch einen Teil des eigenen Charakters auf seine Figuren. Das ist ganz natürlich. Beim Verfassen von Poesie ist all das noch einmal ein Stück intimer. Ich habe weniger Raum für Fantasie gesehen, als viel mehr dafür, wirklich meine tiefsten Emotionen, Erinnerungen und Erwartungen zu Papier zu bringen. Man muss ein Gefühl für Rhythmus entwickeln, für Metren und Rhetorik. Beim Schreiben eines Romans hingegen kann man mit seiner Fantasie Welten zum Leben erwecken, sich selbst an andere Orte träumen und einfach wild drauf los schreiben. Mir macht beides wahnsinnig viel Spaß.

Was sollten Jugendliche, die selbst ein Buch schreiben und veröffentlichen möchten, unbedingt machen?
Was ich jedem da draußen rate, der gerne schreibt und ein Buch veröffentlichen möchte (ob nun alt oder jung): Bleibt dran! Glaubt an euch und euren Traum. Das Wichtigste ist einfach Ausdauer. Ausdauer und Geduld. Ihr müsst eurer Geschichte Zeit und Raum lassen, sich zu entwickeln. Ihr müsst es euren Charakteren erlauben, sich über den Roman hinweg zu entwickeln und auch euch selbst die Möglichkeit geben, als Schriftsteller zu reifen. Man lernt im Laufe des Schreibprozesses so viel dazu, bekommt ein ganz neues Gespür für Sprache. Seid nicht zu streng mit euch. Löscht auch ruhig mal einen Absatz wieder. Vielleicht auch ein ganzes Kapitel, wenn ihr das Gefühl habt, damit nicht vollends zufrieden zu sein.

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