Um ihre Überzeugung für das Vorhaben zu unterstreichen, hatte Bürgermeisterin Carolin Holzmüller in der ersten von ihr geleiteten Gemeinderatssitzung Bernhard Schirmer, den Leiter des Forstbezirks Kandern, hinzugebeten. Er erläuterte Punkt für Punkt die Details des vom Bundeslandwirtschaftsministerium im vergangenen November verabschiedeten Förderprogramms (siehe Text rechts auf dieser Seite). Es gelte abzuwägen zwischen dem möglichen Gewinn und den Auswirkungen auf den Forstbetrieb. Kritisch sieht er in dem Zusammenhang vor allem den geforderten Verzicht auf Kahlhiebe auf mehr als 0,3 Hektar Fläche – „die Eichen bräuchten einfach mehr“, meint er – aber auch die schiere Anzahl der auszuweisenden Habitatbäume von insgesamt 2500 sowie die Stilllegung von 25,65 Hektar Waldfläche im Gemeindewald. „Man ist nicht mehr so Herr im Wald, wie man es einmal war“, räumte Schirmer ein. Dennoch sprach er sich für den Beitritt zum Förderprogramm aus. Handle es sich um seinen Privatwald, würde er sich 70 zu 30 Prozent dafür entscheiden, so Schirmer. Dass Revierförster Gerhard Schwab das auch so sieht, versicherte Holzmüller außerdem.
Einzelne Gemeinderäte äußerten im Anschluss Bedenken: „Bestimmen wir, welche Flächen stillgelegt werden?“, fragte Ratsmitglied Heinz Kaufmann (FDP). Sein Fraktionskollege Kevin Brändlin gab seiner Sorge Ausdruck, die gekennzeichneten Bäume könnten dauerhaft unter Naturschutz gestellt werden. Er schlug zudem vor, Habitatbäume nur in 50 Metern Entfernung zu landwirtschaftlichen Flächen auszuweisen, um deren Bearbeitung nicht einzuschränken. In seinem später eingebrachten Beschlussvorschlag reduzierte er den Mindestabstand aber dann auf 30 Meter.