In ihrem Schreiben an den Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Andreas Scheuer, erläutern die drei Verfasser die Situation der Kleinbahnhöfe und fordern im Rahmen des Neu- und Ausbaus der Trasse Karlsruhe-Basel ein „Puffergleis“ südlich von Freiburg, so dass künftig unvorhergesehen haltende Züge dort halten können.
Bürgermeister Schmid betont auf Nachfrage unserer Zeitung, dass er nichts vom Halt der Gefahrgutzüge in Wohnorten halte. „Es muss etwas geschehen, denn es handelt sich dabei um eine reale Gefährdungssituation. Wir sind verpflichtet, uns um die körperliche Unversehrtheit unserer Bürger zu kümmern – das gleiche gilt auch für unseren Staat“, hebt Schmid hervor und versichert, dass er und seine Mitstreiter an dem Thema dran bleiben und weiterhin den Kontakt zur Deutschen Bahn suchen werden.
„Es ist frustrierend, wenn nichts passiert, aber dann werden wir weiterhin gezielt querulieren.“ Es könne schließlich nicht sein, dass das Bahnunternehmen, ob privat oder nicht, die Züge in Wohnorten abstellt, nur weil es in den Betriebsablauf nicht reinpasse, diese an einen sichereren Ort zurückzufahren, findet Schmid.
Für den Bürgermeister steht fest: Es muss eine technische Lösung gefunden werden, und das lieber gestern als heute. Daher begrüße Schmid auch die Bemühungen von Lehr, auf die gefährliche Situation hinzuweisen. „Wir haben es bei dem Vorfall in Rheinweiler gesehen und ich habe solche Havarien zwei Mal erlebt. Es kann sehr schnell gehen und das muss verhindert werden,“ sagt Schmid.
Richtlinien sind eingehalten
Ein Sprecher der Deutschen Bahn (DB) hingegen versichert, dass bei den DB-Gefahrguttransporten auf der Schiene im Bereich der Bahnhöfe in Südbaden alle nationalen und internationalen Gefahrgutvorschriften eingehalten würden.
„Das Halten von Güterzügen in diesem Bereichen wird nur auf das unbedingt notwendige Maß beschränkt wird“, sagt der Bahnsprecher weiter. Es lasse sich jedoch nicht immer vermeiden. „So zum Beispiel, wenn die Empfänger der Transporte in der Schweiz beispielsweise die Annahme vorübergehend verweigern und der Zug auf Wunsch des Eisenbahnverkehrsunternehmens, also des Betreibers des Güterzugs, kurz vor der Schweizer Grenze an den von Ihnen genannten Orten halten muss“, so der Sprecher. Er fügt hinzu: „Dies sind jedoch Ausnahmefälle. Regulär fahren die Güterzüge durch den Katzenbergtunnel.“
Auch der SPD-Landtagsabgeordnete, Rainer Stickelberger hat sich erneut an die Bahn gewandt, um eine Stellungnahme zu erhalten.