Tiere wandern aus dem Elsass ein
Die Bedeutung des linksrheinischen Gebiets für die Ansiedlung der Wildkatze in den hiesigen Wäldern bestätigt die FVA. „Die Wildkatzen breiten sich von Frankreich aus, ein Prozess, der vermutlich schon seit über zwei Jahrzehnten stattfindet“, weiß Streif. Mittlerweile habe es die Wildkatze auch in die Vorbergzone geschafft. „Vor etwa zehn Jahren konnten dort nur Hauskatzen nachgewiesen werden.“
Bereits vor mehr als 100 Jahren verschwand die Wildkatze aus den hiesigen Wäldern. „Jagdliche Verfolgung und der Verlust von Lebensraum waren die Hauptursachen für den starken Rückgang der Wildkatze. In Baden-Württemberg galt sie seit 1912 als ausgestorben“, legt die Expertin dar.
Maßnahmen zeigen zweifelsfrei Wirkung
Dass die ergriffenen Maßnahmen zur Wiederansiedlung der Tiere in der Regio Wirkung zeigen, daran besteht inzwischen kein Zweifel mehr. „Vor kurzem gab es bei Welmlingen einen Totfund“, bestätigt Schwab, dass es im Bereich Efringen-Kirchen zweifelsfrei wieder Wildkatzen gibt. Das gefundene Tier sei an einer Krankheit gestorben.
Durch einen DNA-Nachweis habe festgestellt werden können, dass es sich tatsächlich um eine Wildkatze und nicht etwa um eine verwilderte Hauskatze gehandelt habe. Denn rein äußerlich sind die beiden Arten nur schwer voneinander zu unterscheiden, genetisch sind sie jedoch verschieden, erklärt der Revierförster.
Duftbäume für den Nachweis
Um das Vorhandensein der Wildkatzen zu bestätigen, sei man aber nicht nur auf Totfunde angewiesen, ergänzt Schwab. So gebe es auch speziell mit Baldrian behandelte Duftbäume, an denen sich die Wildkatzen reiben. Dabei bleiben Haare zurück, anhand derer wiederum die DNA der Tiere nachgewiesen werden kann.
Neben der Fauna ist es im Efringen-Kirchener Wald derzeit auch um die Flora gut bestellt. „Sie sprechen mit einem überaus glücklichen Revierförster“, sagt Gerhard Schwab auf die Niederschläge der vergangenen Monate angesprochen. Es sei lang her, dass er einen so grünen Wald gesehen habe. Zwar habe es auch in den vergangenen Jahren, in denen es bei großer Hitze kaum Regen gab, im Efringen-Kirchener Wald stets verhältnismäßig gut ausgesehen, weil die hiesigen Böden diesbezüglich gut sind. Trotzdem: Drei Jahre mit geringen Niederschlägen sind auch dort nicht spurlos an den Bäumen vorübergegangen.
Trotz aller Freude über die Niederschläge der vergangenen Monate bleibt Schwab daher vorsichtig, was die mittelfristige Prognose angeht. Denn so schnell, wie die Wasserreserven jetzt aufgebaut worden sind, können sie im Zweifelsfall auch wieder aufgebraucht sein, mahnt der Revierförster.