Efringen-Kirchen Wo kommt das Nitrat her?

Weiler Zeitung

Wasserverband : Drei neue Pegel / Erweiterung des Schutzgebiets denkbar

Von Clemens Leutz

Aufgrund der Nitratverschmutzung des Grundwassers bei Kirchen muss immer noch die Hälfte des Trinkwassers, das Efringen-Kirchen verbraucht, aus Weil am Rhein ins Rebland gepumpt werden. Denkbar ist deshalb eine Erweiterung des Schutzgebiets für den Tiefbrunnen Kirchen im südlichen Bereich.

Efringen-Kirchen. Der Tiefbrunnen in den Erlen bei Kirchen, den der Wasserverband Südliches Markgräflerland betreibt, hat noch in den 70er Jahren belastetes Wasser mit 80 Milligramm Nitrat pro Liter (mg/l) ins Netz geliefert. Seit einigen Jahren schwanken die Messergebnisse um den Grenzwert von 50 mg/l – „mit einer leicht sinkenden Tendenz“, wie der Betriebsleiter des Wasserwerks Weil, Hanspeter Strübin, mitteilt. So lag der Wert im Februar bei 48,3 mg/l, im Juni bei 50,3 mg/l und vergangenen Monat bei 46,8 mg/l.

Für die Senkung der Werte ist die Ausweisung eines Nitratsanierungsgebiets für den Tiefbrunnen Kirchen verantwortlich, das Düngemengen und -zeiten regelt. Landwirte erhalten einen Zuschuss, wenn sie sich am Förderprogramm beteiligen. Im Schutzgebiet selbst „zeigt die Tendenz der Pegel nach unten; wir haben aber einen kleinen Hotspot im Süden des Schutzgebiets an der Ortsverbindungsstraße nach Fischingen mit relativ hohen Werten von über 50 mg/l“, sagt Strübin. „Wir sind noch am Stochern, wo dort die hohen Werte herkommen.“ Demgegenüber zeigten Pegel im Rebacker mit rund 20 mg/l vergleichsweise gute Werte.

Aufschluss, etwa über die genauere Fließrichtung des Grundwassers, sollen nun drei weitere Pegel bringen, die der Verband für 30 000 Euro Ende 2016 schlagen ließ. Dabei ließ sich der Wasserverband auch vom Technologiezentrum Wasser in Karlsruhe beraten. Die Experten aus der Fächerstadt rieten zu Standorten beim Reitstall Brändlin, beim Reut-acker und neben der Bahn an der Gemarkungsgrenze Eimeldingen/Kirchen. Strübin vermutet aber, „dass wir noch manche Probe machen müssen“. Die Reben oberhalb des Bereichs seien jedenfalls nicht das Problem, vermutet er.

Einen weiteren Tiefbrunnen unterhält der Wasserverband in Kleinkems. Dort ergab die jüngste Messung vom April 10,5 mg/l Nitrat. Grund für den erfreulich niedrigen Wert ist die Nähe zum Grundwasserkörper des Rheins.

Dieses Kleinkemser Wasser, vor allem aber die Zuleitung aus Weil sowie das Tiefbrunnenwasser aus Steinen-stadt vom nördlichen Nachbarverband sorgen schließlich dafür, dass im Leitungsnetz der Gemeinde Efringen-Kirchen durchweg mittlere Werte zwischen 23 und 34 mg/l Nitrat gemessen werden.

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