Efringen-Kirchen Wogen im Impf-Streit geglättet

Weiler Zeitung
Landratsamt und Ehrenamtliche haben eine gemeinsame Erklärung hinsichtlich des Konflikts um einen lokalen Impftermin abgegeben Foto: sba

Corona: Gemeinsame Pressemitteilung des Landratsamts und der Ehrenamtlichen / Missverständnisse auf beiden Seite

Efringen-Kirchen - Ehrenamtliche und Landratsamt reichen sich die Hände: In einer gemeinsamen Erklärung räumen beide Seiten ein, dass es Missverständnisse gab. Das Landratsamt betont die Notwendigkeit seines Handelns, während zugleich die guten Absichten der Ehrenamtlichen hervorgehoben und gewürdigt werden.

„In einem sehr konstruktiven Austausch haben sich Landrätin Marion Dammann, die Leitung des Kreisimpfzentrums Lörrach (Susann Franke und Daniel Dröschel), Bürgermeister Philipp Schmid sowie Verantwortliche des Bürgerbus-Teams und der Bürgerinitiative Lebendige Nachbarschaft Efringen-Kirchen (Christiane Breuer, Sonja Pagenkopf, Karl Rühl, Gabi Lehmann und Dr. Gerhard Kienle) über die Hintergründe der am vergangenen Dienstag abgesagten Vor-Ort-Impfaktion in Efringen-Kirchen ausgetauscht“, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Die Landrätin habe erläutert, dass es auch für den im Rahmen von mobilen Einsätzen zu verimpfenden Impfstoff eine klare und mit den Städten und Gemeinden abgestimmte Konzeption gibt, nach der zunächst stationäre Einrichtungen der Tagespflege, des Betreuten Wohnens und bestimmter Formen der Wiedereingliederungshilfe geimpft werden sollen, bevor – nach Vorliegen einer ausreichenden Impfstoffversorgung und Einbindung der Hausarztpraxen – auch kommunale Vor-Ort-Impfangebote für mobilitätseingeschränkte Personen über 80 Jahre erfolgen können.

Hintergründe waren teils nicht bekannt

Im Gespräch sei deutlich geworden, dass den Mitgliedern der Bürgerinitiative diese Hintergründe zum Teil nicht bewusst waren, heißt es in dem Schreiben weiter. Insbesondere habe die Bürgerinitiative angenommen, dass die Impfstoffkontingente des mobilen Teams des Zentralen Impfzentrums Freiburg als zusätzliche Kontingente und somit quasi außerhalb der vorgenannten Konzeption zu sehen seien, während nach einem aktuellen Handlungsleitfaden des Sozialministeriums die Einsätze der mobilen Teams der Zentralen Impfzentren durch die Kreisimpfzentren zu koordinieren sind.

„Landrätin Dammann bedauert, dass durch die Absage des Impftermins in Efringen-Kirchen eine unglückliche Situation entstanden ist“, wird in der Mitteilung weiter dargelegt. Letztlich habe es ein Missverständnis gegeben. „Weder war es die Absicht der Bürgerinitiative, anderen Personen Impfstoff wegzunehmen, noch hat das Landratsamt die Impfaktion grundlos abgesagt.“

Da die Mehrzahl der beabsichtigten 200 Impfungen nicht Personen in stationären oder teilstationären Einrichtungen betroffen hätte, wäre eine Durchführung dieser Impfungen eine Missachtung der zwischen den Städten und Gemeinden mit dem Landratsamt geeinten Vorgehensweise gewesen und der Impfstoff hätte dann der oben genannten Zielgruppe gefehlt, was den Initiatoren des lokalen Impftermins allerdings nicht bewusst war.

Landrätin erkennt Engagement an

„Die Landrätin erkennt an, dass es nicht Absicht der Bürgerinitiative war, eine Aktion hinter dem Rücken des Landratsamts durchzuführen. Vielmehr wollte die Bürgerinitiative der älteren Generation in Efringen-Kirchen ein besonderes Impfangebot unterbreiten, ohne zu wissen, dass dies aufgrund der derzeitig noch andauernden Impfstoffknappheit nicht der zwischen dem Landratsamt und den Städten/Gemeinden und vom Sozialministerium vorgegebenen Vorgehensweise entsprach“, heißt es zusammenfassend.

Beide Seiten seien sich einig, dass es ein Missverständnis gegeben hat. Der Verdacht des Vertrauensbruchs sei vom Tisch.

Abschließend heißt es in der Pressemitteilung: „Der Landkreis wünscht sich, dass alle behördlichen und bürgerschaftlichen Kräfte zusammenwirken, damit schnell und unkompliziert möglichst viele Bürgerinnen und Bürger geimpft werden. Alle Beteiligten sind sich darüber einig, dass die derzeitige Knappheit an Impfstoff eine straffe Verteil-Organisation erfordert.“

Für die Zukunft sei ein intensiver Austausch vereinbart worden.

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