Efringen-Kirchen Zeitreise durch 100 Jahre Geschichte

Ralph Lacher und Ingmar Lorenz

TuS: Verein blickt Feierlichkeiten zum Jubiläum entgegen. Zwei Großveranstaltungen in der Mehrzweckhalle.

Efringen-Kirchen - Aus kleinen Anfängen zu einem der größten Sportvereine im Markgräflerland: Der Turn- und Sportverein (TuS) Efringen-Kirchen kann in diesem Jahr das Jubiläum anlässlich seines 100-jährigen Bestehens feiern.

Das ganze Jahr über sind besondere Veranstaltungen geplant. Früher Höhepunkt der Feierlichkeiten ist ein Festakt am Freitag, 18. Januar. Neben der Ansprache des TuS-Vorsitzenden Ralf Schörlin wird auch Bürgermeister Philipp Schmid den Verein würdigen. Musikalisch wird der Abend unter anderem vom Sängerbund umrahmt, berichtet Schörlin. „Hansfrieder Geugelin hat zudem zwei Gedichte verfasst, die er an diesem Abend vorträgt“, beschreibt der Vorsitzenden den weiteren Ablauf des Festakts. Neben den Gemeinderäten und den Mitarbeitern der Verwaltung sind an diesem Abend auch die befreundeten Vereine eingeladen.

Am Abend darauf feiern dann die Mitglieder des TuS in der Mehrzweckhalle. „Wir rechnen mit etwa 400 Teilnehmern“, sagt Schörlin. Geplant sei, die Geschichte des Vereins in einer Art „Zeitreise“ – einem bebilderten Vortrag – zu veranschaulichen. „Zudem werden wir die Vereinschronik vorstellen“, so der Vorsitzende. Deren Gestaltung habe Vereinsmitglied Stefan Zoller in den vergangenen beiden Jahren auf Trab gehalten. Nicht nur, weil es galt, viele historische Aufnahmen aus Privatbesitz zu beschaffen, sondern auch, weil die 100 Jahre Vereinsgeschichte eingeordnet und ausgewertet wurden mussten.

Wechselvolle Vereinsgeschichte

Der Vorgänger des heutigen TuS, der Turnverein (TV) Efringen, wurde 1919 im damals noch eigenständigen Efringen ins Leben gerufen. Die Gründung erfolgte auf einer Dorfwiese, später „Turnwiese“ genannt, unter freiem Himmel zwischen dem Nikolaus-Däublin-Weg und dem Jahnweg. Gründerväter waren Karl Schwarz, Hermann Dremmel und Heinrich Schulz. Zwei Jahre lang fand der Übungsbetrieb dort im Freien statt, dann kam man auf die Idee, eine Lazarettbaracke aus dem Ersten Weltkrieg zur Turnhalle umzubauen und auf der Wiese aufzustellen. Auch Frauen wurden in den 1920er Jahren aufgenommen, was damals keine Selbstverständlichkeit war.

1926 entstand beim Kirchener Wasserwerk dann ein Fußballfeld, der Fußballclub Kirchen wurde gegründet, dem sich auch Spieler aus Efringen anschlossen. Vereinslokal wurde der „Rebstock“. 1932 bekam dann auch Efringen neben der Turnhalle einen Fußballplatz. Im Gasthaus „Zum Bahnhof“ wurden die Sportfreunde Efringen gegründet.

Bis zum Jahr 1939 gab es nebeneinander drei Sportvereine, den TV Efringen, den FC Kirchen und die SF Efringen. Nach dem Zweiten Weltkrieg versammelten sich alte Fußballpioniere und aus der Kriegsgefangenschaft heimgekehrte Soldaten und gründeten gemeinsam mit den Efringer Turnern den Turn- und Sportverein Efringen-Kirchen.

Mit viel Eigenleistung

Die Turner übten in der Turnhalle bis zu deren Abriss im Jahr 1971, danach zogen sie in die Schule und 1975 in die Mehrzweckhalle um. Fußball gespielt wurde erst auf dem Spielfeld neben der Turnhalle, 1956 musste das Spielfeld aber der Wohnbebauung weichen. Im Gewann Hölzele entstand mit viel Eigenleistung ein neuer Sportplatz mit Aschenbahn, dem 1965 eine ehemalige Nachkriegswohnbaracke als Sportgaststätte hinzugefügt wurde. 1974 wurde zusätzlich ein Hartplatz angefügt. Und weiter gingen die Arbeitseinsätze beim TuS, die sich letztlich bis in dieses Jahr hinein fortsetzten. 1989 wurde das nicht mehr zeitgemäße Sportheimgebäude abgerissen, 1990 an gleicher Stelle das „neue“ Sportheim eingeweiht. 2007 dann ging mit der Inbetriebnahme des Kunstrasenplatzes, ebenfalls mit viel Eigenleistung erstellt, ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Die letzten zwei, drei Jahre waren geprägt von den Baumaßnahmen am neuen Rasenplatz nebst neuem Sportheim, das im März 2018 offiziell eingeweiht wurde.

In fußballerischer Hinsicht waren die Jahre 2016 und 2017 die erfolgreichsten, denn da spielte der TuS zwei Saisons lang überregional in der Landesliga.

Freiburg-Spiel als frühes Fest mit den Bürgern

Das für Rolf Schörlin bedeutendste Ereignis in der Vereinsgeschichte war aber im vergangenen Jahr, als der Bundesligist SC Freiburg in der Doppelgemeinde zu Gast war. „Das hatte es bis dahin noch nicht gegeben.“ Zugleich sei das Spiel die ideale Gelegenheit gewesen, dass Vereinsjubiläum bereits etwas früher mit den Efringen-Kichenern zu feiern.

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