Efringen-Kirchen Zerstörungswut und Vermüllung

Weiler Zeitung
Vandalismus: Isteins Ortsvorsteher Franz Kiefer zeigt sich resigniert. Foto: Marco Schopferer Foto: Weiler Zeitung

Ortschaftsrat: Verärgerung über diverse Vorfälle / Isteiner Ortsvorsteher Franz Kiefer: „Es ist frustrierend“

Zerstörungswut und Vermüllung werden in Istein zunehmend zum Problem und rufen mitunter auch die Polizei auf den Plan. Ortsvorsteher Franz Kiefer zählte am Donnerstag im Ortschaftsrat eine lange Liste an Vorfällen auf.

Von Marco Schopferer

Istein. Der jüngste Vorfall: Unbekannte haben mit schwarzer Farbe die Ortseingangsschilder von Huttingen her besprayt. „Istein stinkt“, stand auf der einen Seite, auf der Rückseite blieb der Wegweiser gen Huttingen weiß, während „Istein“ mit schwarzer Farbe übermalt wurde. 350 Euro kostet allein das neue Ortseingangsschild, „plus die Stunden des Werkhofs für die Montage“, ärgerte sich Kiefer.

Verdacht auf Huttingen

In welchem benachbarten Ort die mutmaßlichen Täter zu suchen sind, war für den Ortschaftsrat keine Frage. Die beiden katholisch geprägten Orte Huttingen und Istein, umgeben von der protestantischen Markgrafschaft, pflegen seit Jahrhunderten mit Hingabe ihre Animositäten, die längst aber – gerade an der Fasnacht – freundschaftlichem Necken gewichen sind. Die Farb-Attacke auf das Ortsschild nahm der Ortschaftsrat dann auch mehr als falsch verstandenen Lokalpatriotismus zur Kenntnis, der wohl jugendlichem Übermut zuzuschreiben sei. Kiefer präsentierte die Tafeln in der Sitzung und forderte die Täter auf, sie im Rathaus als Andenken abzuholen.

Erfolgreich war die Polizei kürzlich bei der Sachbeschädigung auf dem Isteiner Friedhof. Zwei Jugendliche, 13 und 14 Jahre alt, wurden inflagranti dabei erwischt, wie sie nach Allerheiligen Grabkerzen beschädigten. Der noch nicht strafmündige Junge habe alle Schuld auf sich genommen, „beide wurden von der Polizei nach Hause gefahren, mehr passiert da nicht“, zeigte sich Kiefer resigniert. Immerhin habe er gefordert, dass eine beschädigte solarbetriebene Grableuchte im Wert von knapp 20 Euro von den Tätern ersetzt werde.

Nachdem es bereits im vergangenen Jahr hier zu Sachbeschädigungen gekommen war, wollte Kiefer nun nach einer tiefgreifenden Lösung suchen.

Stahlmantel für Kerze?

Mit der Kulturstiftung wollte er Kontakt aufnehmen, um statt der vielen Kerzen eine einzige große, vandalensichere „stahlummantelte Kerze“ zu installieren, die an die Toten erinnert. „Bessser noch einbetoniert“, schob Ortschaftsrat Nicolas Scherer nach.

Auch rund um den Klotzen geht es manchmal rund. Die Bergwacht berichtete von Jugendlichen, die dort Glasflaschen zerschmetterten. Kiefer traf in der Veits-Kapelle auch Jugendliche an, die dort Wasserpfeife rauchten, „und es roch auch nach merkwürdigem Zeugs“. Kurz darauf seien die Schlösser der Kapelle mit Sekundenkleber verklebt gewesen. Am Friedhof sei zudem eine Bank entfernt und zu einem Lager am Klotzen geschleppt worden. Gezündelt wird wohl auch gerne. Aus dem Papiercontainer des Sportvereins stibitzten Jugendliche mehrfach Papier und zündeten es an, zuletzt am sogenannten Zigeunerlager. „Ich habe das dann aufgeräumt und das Restpapier wieder an seinen Ort zurückgebracht“, sagte Kiefer.

Belohnung aussetzen?

Klare Worte gab es für die jüngsten Sachbeschädigungen: „Eine absolute Sauerei“, fand Nicolas Scherer, Alwin Martin forderte, dass die Ortsverwaltung für sachdienliche Hinweise aus der Bevölkerung zur Ergreifung der Täter eine Belohnung in Höhe von 500 Euro aussetzen sollte. Der Kommentar Kiefers: „Es ist frustrierend. Manchmal glaube ich, dass alles Herumrennen für die Katz ist.“

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