Efringen-Kirchen Zukunft der Bauwerke ist ungewiss

Weiler Zeitung
Der Denkmalschutz ist erloschen: Nun stellt sich die Frage, wie es mit den noch stehenden Gebäuden auf dem ehemaligen Zementwerk-Areal in Kleinkems – etwa dem Trafogebäude – weiter geht. Foto: ov Foto: Weiler Zeitung

Denkmalschutz: Bauanträge für Grundstücke auf dem ehemaligen Zementwerk-Areal werden abgewartet

Viele Jahre liegt der Abbruch des Zementwerks im Bereich Vollenburg in Kleinkems nun schon zurück. Einige Gebäude – darunter das ehemalig Trafogebäude – stehen aber nach wie vor. Zurückzuführen ist das auf den Denkmalschutz – obwohl die Gebäude gar nicht geschützt sind.

Von Ingmar Lorenz

Kleinkems. Bereits im Jahr 1989 sei die „Portland-Zementfabrik“ als Kulturdenkmal nach dem Denkmalschutzgesetz anerkannt worden, teilt Sybille Engler vom Landratsamt Lörrach auf Anfrage unserer Zeitung mit. Das Trafogebäude stand daraufhin als Teil einer so genannten Sachgesamtheit ebenfalls unter Denkmalschutz.

Die Unterscheidung zwischen Gesamtanlage und Sachgesamtheit sei mit Blick auf den Denkmalschutz auf dem ehemaligen Zementwerk-Areal entscheidend. „Bei einer Gesamtanlage stehen alle Gebäude, die auf einer bestimmten Fläche stehen, unter Denkmalschutz“, berichtet Engler. Bei der Sachgesamtheit seinen es dagegen alle Gebäude, die zu einem Komplex gehören. Da das Zementwerk als Sachgesamtheit unter Denkmalschutz gestanden habe, bedeute das für das Trafogebäude, dass es nur als Teil eines denkmalgeschützten „Ensembles“ – eben des Zementwerks – ebenfalls geschützt war.

Im Denkmalschutzgesetz sei ausgeführt, dass Kulturdenkmäler im Rahmen des Zumutbaren erhalten werden müssen, erklärt Engler weiter. Eine Wirtschaftlichkeitsberechnung habe 2003 aber ergeben, dass die Erhaltung des Rohmehlsilos und der Verladeanlage unzumutbar sei. So waren große Teile der Anlage plötzlich nicht mehr geschützt und konnten abgerissen werden.

Denkmalschutz erloschen

Dies wiederum wirkte sich auf den denkmalschutzrechtlichen Status des Trafogebäudes aus. Denn mit dem Abbruch eines großen Teils des Zementwerks erlosch die Denkmaleigenschaft der Gesamtanlage. Dementsprechend stand das Trafogebäude nun auch nicht mehr unter Denkmalschutz.

Nachdem der Verkauf der Grundstücke auf dem ehemaligen Zementwerk-Areal nun begonnen hat, stellt sich die Frage, wie es mit den dort noch stehenden Gebäuden – etwa dem Trafogebäude – weiter geht. Unter Denkmalschutz stehen sie jedenfalls nicht mehr.

Rein rechtlich gesehen, könnten die noch stehenden Gebäude also abgerissen werden, allerdings sei nicht gesagt, dass es dazu auch kommen wird, berichtet Siegfried Kurz, Geschäftsführer der Gemeinde-Entwicklungsgesellschaft Efringen-Kirchen, der die Grundstücke „Vollenburg Ost“ und „Vollenburg West“ gehören.

Man müsse die kommenden Monate abwarten, denn wie es mit den Gebäuden weitergeht, hänge von der weiteren Nutzung des Geländes ab, auf dem sie stehen. Dementsprechend entscheide sich die Zukunft der Bauwerke erst dann, wenn ein Bauantrag für das entsprechende Gelände vorliege, erklärt Kurz.

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