Eimeldingen 3,3 Millionen Euro für die Sanierung

Weiler Zeitung
Die Bausubstanz der Reblandhalle ist gut erhalten, trotzdem wird die Renovierung kostspiellig. Foto: Ingmar Lorenz Foto: Weiler Zeitung

Reblandhalle: Umfangreiche Arbeiten notwendig / Maßnahmen sollen 2021 ausgeführt werden

Dass die Sanierung der Reblandhalle teuer wird, steht bereits seit einigen Monaten fest. Die nun veranschlagte Summe zu stemmen, wird für die Gemeinde aber ein Kraftakt. Denn etwa 3,3 Millionen Euro wird die Sanierung voraussichtlich kosten.

Von Ingmar Lorenz

Eimeldingen. Wie die Sanierung aussehen könnte und welche Maßnahmen erforderlich würden, stellten Gerhard Glier vom Büro Schwarzwälder und Glier sowie Gerd Keller, vom gleichnamigen Haltinger Ingenieur-Büro, in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend vor.

„40 Jahre sind für ein Gebäude schon ein Wort“, erklärte Glier. So überrasche es allein aufgrund des Alters der Reblandhalle nicht, dass die verbaute Technik nicht mehr den heutigen Anforderungen genügt. Allein diese auf den neuesten Stand zu bringen, schlage mit mehr als einer Million Euro zu Buche. Allerdings stehe im Fall einer Sanierung weit mehr auf der Liste als nur die Haustechnik. Denn auch der Brandschutz muss verbessert werden. Dass bedeutet unter anderem den Einbau neuer Türen und die Schaffung zusätzlicher Fluchtmöglichkeiten. In der Küche wird man zudem wohl künftig auf die Fritteuse verzichten müssen.

Halle künftig vielleicht mit Pultdach

In der Sporthalle schlug der Planer den Einbau von Prellwänden von 2,50 Metern Höhe vor. Die Beschattung soll aufgrund einer zu schaffenden Fluchttür künftig durch Blenden erfolgen, die nach unten gefahren werden können. Die sanitären Anlagen müssten komplett ausgetauscht werden.

„Der Mehrzweckraum kann in der derzeitigen Form größtenteils erhalten bleiben“, erklärte Glier. Lediglich der Parkett-Boden sollte abgeschliffen und ein Fluchtweg müsse in der Fensterfront geschaffen werden.

Das Foyer könne ebenfalls weitestgehend bestehen bleiben. Geplant ist, dass von dort künftig der Zugang zu einem Behinderten-WC möglich ist. Dieses soll in einem der Stauräume der Sporthalle Platz finden.

Von außen wird sich die Hallensanierung durch neue Fenster und Türen zeigen. Vor allem aber durch die neue Lösung für das Dach, die im Gespräch ist. Denn entgegen früherer Aussagen ist ein Pultdach über der rechteckigen Sporthalle doch vorstellbar, erklärte Glier. Über Foyer und Mehrzweckraum soll das Flachdach allerdings bestehen bleiben und begrünt werden.

Öltank wird zum Wasserreservoir

Gerd Keller gab einen Überblick über die notwendigen Arbeiten im Inneren der Bausubstanz. Heizung und Lüftung seien in der Reblandhalle zwar „vergoldet“, sprich völlig überdimensioniert, aber trotzdem veraltet. Beides werde durch entsprechende Maßnahmen auf den neuesten Stand gebracht. Dabei zeigte sich Keller mit Blick auf die Kalkulation sehr optimistisch. Die Berechnung könne sehr genau erfolgen und Überraschungen seien so gut wie ausgeschlossen.

Die neue Heizung und Lüftung sollen mehr Komfort ermöglichen, und damit auch zusätzliche Veranstaltungen. Denn derzeit brauche besonders die Heizung noch einiges an Vorlauf. Für den Neujahrsempfang werde die Heizung beispielsweise schon mehrere Tage im Voraus aufgedreht, damit es bei der Veranstaltung einigermaßen warm ist.

Ein Gas-Brennwert-Kessel soll den alten Öltank ersetzen, der zum Wasserreservoir umfunktioniert wird. Das biete sich an, denn der Tank fasst 50 000 Liter.

Halle wird für ein Jahr geschlossen

Die gesamte Sanierung wird nach derzeitigem Planungsstand etwa ein Jahr dauern. Vorgesehen ist, dass die Arbeiten 2021 erledigt werden, so Glier. Das bedeute, dass die Halle ein Jahr geschlossen würde und Vereine und Schule in der betreffenden Zeit auf andere Einrichtungen ausweichen müssten. Um das zu koordinieren, werde man so bald wie möglich das Gespräch mit den Betroffenen suchen.

Gleichzeitig betonte Glier, dass die Zeit drängt. Es sei wichtig, die Handwerker möglichst früh zu beauftragen, damit die Arbeiten dann in dem gesetzten zeitlichen Rahmen auch ausgeführt werden könnten.

Finanzierung nicht einfach, aber machbar

„3,3 Millionen Euro sind natürlich kein Pappenstiel“, sagte Bürgermeister Oliver Friebolin. Die Frage, wie die Maßnahme für die Gemeinde zu stemmen sei, habe ihm bereits die eine oder andere schlaflose Nacht bereitet. Friebolins Fazit zur Finanzierung: „Es wird wehtun, lässt sich aber darstellen.“ Die Aussage, dass es für die Sanierung keine Fördermittel durch das ELR-Programm gebe, habe sich als falsch herausgestellt. Ein entsprechender Antrag auf Mittel von maximal 500 000 Euro sei bereits gestellt worden, so Friebolin.

Ein Förderdarlehen in Höhe von 1,3 bis 1,8 Millionen Euro könnte zum jetzigen Zeitpunkt fast zinslos aufgenommen werden. Der Rest, zwischen 0,5 und einer Million Euro, muss aus Eigenkapital der Gemeinde aufgebracht werden.

Einrichtungen müssen erhalten bleiben

Die Gemeinderäte wiesen darauf hin, dass die bestehenden Einrichtungen – allen voran der Seniorenmittagstisch – auch nach der Sanierung weiterhin stattfinden können müsse.

In der Diskussion stellte Elisabeth Azem die Frage, ob die Halle tatsächlich gebraucht würde. Ihr liege die Reblandhalle zwar am Herzen, man müsse aber sehen, dass es in unmittelbarer Nähe mehrere andere große Gebäude für die entsprechende Nutzung gebe.

Aus Sicht von Friebolin sei die Sanierung trotzdem die beste Lösung. Ein gleich großer Neubau sei mehr als doppelt so teuer und die Halle sei zudem ein wichtiger Treffpunkt „für Jung und Alt“ in Eimeldingen.

Das sahen schließlich auch die Gemeinderäte so, die das Sanierungskonzept einstimmig zur Kenntnis nahmen und die Verwaltung mit dem weiteren Vorgehen beauftragten.

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