Eimeldingen Der Natur unter die Arme greifen

Weiler Zeitung
Mal schnell, mal langsam soll die Kander durch die Maßnahmen fließen und damit wieder naturnah werden. Foto: Joachim Pinkawa Foto: Weiler Zeitung

Renaturierung: Baumaßnahmen an der Kander bei Eimeldingen / Fluss für Fische besser passierbar

Fast unbemerkt, hat sich am Verlauf der Kander im Bereich der Gemarkung Eimeldingen in den vergangenen Monaten viel verändert. „Wir sind mit den jetzt umgesetzten Umstrukturierungsmaßnahmen sehr zufrieden“, äußerten sich übereinstimmend Christoph Dörflinger vom zuständigen Regierungspräsidium und Projektleiter Erich Linsin zu den Maßnahmen an dem idyllischen Fluss.

Von Joachim Pinkawa

Eimeldingen. Die Ausgangssituation beschrieben die Planer seinerzeit als „naturfern“ und formulierten daraus den Renaturierungsbedarf.

Nachdem die Kander in ihrem Mündungsbereich am Rhein zwischenzeitlich mit einer Gewässerverlegung gewässerökologisch durchgängig an den Oberrhein angebunden wurde, erfolgte bereits eine weiterführende naturnahe Umgestaltung durch die Beseitigung eines Absturzes. Dieser befand sich in dem Bereich, in dem die Kander die A 5 unterquert. Die gewässerökologische Durchgängigkeit, die im weiteren Verlauf des Flusses durch weitere Abstürze von bis zu 2,50 Meter Höhe und seitlicher Uferpflasterung nicht gegeben war, wurde wieder hergestellt.

Der hohe Absturz an der Brücke der Verbindungsstraße zwischen Märkt und Efringen-Kirchen und dem dort befindlichen Pegelhäuschen wurde dazu beseitigt. Ersetzt wurde er durch eine mehrstufige „Raue Rampe“ mit Findlingen und Steinen, die Fischen die Wanderung ermöglichen und gleichzeitig eine ökologische Verbesserung der Wasserwechselzonen und die Erhöhung der Strömungsvielfalt darstellt.

Flusslauf wird unregelmäßiger und damit natürlicher

Für die strukturelle Aufwertung in dem fast einen Kilometer langen Abschnitt zwischen der Brücke an der Verbindungsstraße von Märkt nach Efringen-Kirchen und der Brücke zwischen Eimeldingen und Märkt (am Fasnachtsfeuerplatz) wurden bereits die Vorbereitungen für verschiedene Maßnahmen getroffen. Die Verlegung der bestehenden Pegelanlage ist vorgesehen und die beidseitige Uferpflasterung im Mittelwasserprofil wird entfernt. Variierende Totholzeinbauten als Fischunterstände ergänzen die gewollte Strukturverbesserung. Die Bäume am Rand bleiben zur Beschattung erhalten.

Mit dem Kies- und Schottermaterial aus dem rückgebauten Ufer konnten unregelmäßig angelegte Kiesinseln in die Sohle eingebracht werden.

Die derzeit noch teilweise vorhandene Überbreite wird mit zusätzlichen Totholzeinbauten minimiert.

Inzwischen sind die mächtigen Maschinen aus Gründen der Fischschonzeit abgezogen. „Die noch notwendigen Teilmaßnahmen und die Fertigstellung der Pegel-Messstelle können wir erst ab Mai 2020 durchführen“, erklärte Projektleiter Linsin.

Auf die Frage nach dem Weitergang der Maßnahmen bis zur B 3-Brücke in Eimeldingen (Ortsmitte Bundesstraße) verweist Linsin auf laufende Planungen, die erst noch genehmigt werden müssen. Bis dahin könnte also noch einiges Wasser die Kander hinabfließen.

Weitere Informationen: Bis 2021 hat Deutschland zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie der EU eine Verlängerung erhalten. Da die Kander als „Gewässer erster Ordnung“ gilt, liegt für diesen Abschnitt die Zuständigkeit beim Regierungspräsidium, erst danach sind die jeweils vom Fluss durchquerten Gemeinden zuständig.

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