Eimeldingen Die nächtlichen Stimmen des Markgräflerlands

Weiler Zeitung

Exkursion: Naturschutzbund unterwegs zwischen Eimeldingen und Fischingen / Gehversuche von Kreuzkröten beobachtet

Eimeldingen/Fischingen. Zu einer Amphibienexkursion in die Rebberge bei Binzen und die Ebene zwischen Eimeldingen und Fischingen lud die Nabu-Kreisgruppe Lörrach ein. Im Landkreis Lörrach leben noch 14 verschiedene Amphibienarten. Zwei davon galt das besondere Augenmerk bei dieser nächtlichen Exkursion.

Unter der Leitung des Biologen Stefan Kaiser besuchte die kleine Gruppe von Amphibieninteressierten kurz nach Sonnenuntergang zunächst den Lebensraum der Geburtshelferkröte im Gewann Brunnacker bei Binzen. Die wegen ihrer Rufe, welche aus der Ferne an leises Glockengeläut erinnern, auch als „Glöcklifrosch“ bezeichnete Kröte, ist aufgrund des Verlustes von geeigneten Landlebensräumen und Fortpflanzungsgewässern in den letzten Jahrzehnten nicht nur im Landkreis Lörrach extrem selten geworden.

Umso erfreulicher ist die Tatsache, dass die baulichen Schutz- und Förderungsmaßnahmen auf den Grundstücken des Naturschutzbunds zu einer deutlichen Vermehrung der hiesigen Population geführt haben. So konnte die Gruppe am Brunnacker zunächst einen eindrücklichen Chor der „Glöcklifrösche“ belauschen und im Anschluss die außergewöhnlich großen Kaulquappen dieser Art im Teich beobachten.

Eine weitere Besonderheit dieser Art ist, dass die Männchen Brutpflege betreiben. Statt dass die Eier wie bei den meisten unserer anderen heimischen Lurche einfach ins Gewässer abgelegt und danach ihrem Schicksal überlassen werden, wickelt sich das Männchen nach der Eiablage die Laichschnüre um die Hinterbeine und trägt sie dann solange mit sich herum, bis die kleinen Kaulquappen bereit zum Schlüpfen sind. Erst dann sucht das Männchen das Fortpflanzungsgewässer auf und setzt den Nachwuchs ins Wasser ab.

Der zweite Teil der Exkursion führte in den Lebensraum der Kreuzkröte – stark besonnte und warme Wiesen- und Ackerflächen in der Ebene. Diese nomadische Art ist auf temporäre Gewässer wie Staunässeflächen oder flache Teiche, in welche sie bis zu dreimal im Jahr ihre Eier ablegt, angewiesen. Da diese Laichgewässer in unserer Gegend immer seltener werden, hat der Nabu zwischen Eimeldingen und Fischingen vor vier Jahren zehn Kiesteiche angelegt.

Davon, dass diese Teiche von der Kreuzkröte gerne angenommen werden, konnten sich die Teilnehmer zu fortgeschrittener Stunde selbst ein Bild machen. Sowohl zwei ausgewachsene Kreuzkröten bei der nächtlichen Nahrungssuche in einem Teich sowie hunderte von nur wenigen Millimetern großen Kreuzkrötchen konnten bei ihren ersten Gehversuchen an Land beobachtet werden.

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