Eimeldingen Die Vergangenheit nicht wiederholen

Saskia Scherer

Volkstrauertag: Der Kriegstoten und der Opfer der Gewaltherrschaft gedacht.

Eimeldingen - Als einen „Tag des Innehaltens, der Erinnerung und der Trauer“ bezeichnete Eimeldingens Bürgermeister Oliver Friebolin den gestrigen Volkstrauertag. An diesem Tag wird der Kriegstoten und der Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen gedacht.

„Die Erinnerungen verblassen – deshalb müssen wir immer wieder aufs Neue an diesen Schrecken für die Menschheit erinnern“, meinte er mit Blick auf die Weltkriege. Man müsse sich das Vergangene bewusst machen, sonst laufe man Gefahr, es zu wiederholen.

Es gebe immer noch kriegerische Auseinandersetzungen, so als ob die Mahnung der Vergangenheit nicht gehört wurde, bedauerte der Bürgermeister. Zur Durchsetzung von Interessen werde der Tod von Soldaten und auch Zivilisten in Kauf genommen. „Und den Überlebenden bleibt nur Trauer und Schmerz.“ Unzählige Menschen müssten außerdem ihre Heimat verlassen. „Niemand hat sie gefragt, ob sie dieses Opfer bringen wollen“, sagte Friebolin.

Für dauerhaften Frieden bedürfe es internationaler Anstrengungen und auch die Bereitschaft, den Wohlstand dafür einzusetzen. Er rief dazu auf, Mitmenschen und Fremden mit Achtung zu begegnen und kein menschenverachtendes Verhalten zu dulden. „Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung“, schloss er.

Auch Pfarrer Jochen Debus rief bei der Gedenkfeier in der Aussegnungshalle auf dem Friedhof zum Frieden auf und bat darum, die Menschen zu befähigen, ihn zu schaffen. Guter Wille reiche nicht aus. „Alle wollen den Frieden – aber für sich selbst, andere bleiben außen vor“, erklärte er. Wer etwas kaputt mache, baue aber nichts auf. „Zerstörung zieht Zerstörung nach sich.“

Der Pfarrer sprach auch von Treue – etwa im Hinblick auf das Treuegelöbnis, das Soldaten ablegen müssen. „Millionen Menschen sterben im Dienst für das Vaterland oder für eine politische Idee – was bleibt sind Kränze und Denkmäler.“ Das griechische Worte für Treue bedeute gleichzeitig auch Glaube, erklärte er. Es gehe darum, den Frieden Gottes in Jesus anzunehmen.

Anschließend legten Mitglieder der Feuerwehr einen Kranz auf dem Friedhof nieder. Für die Umrahmung der Feier sorgte der Eimeldinger Musikverein.

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