Eimeldingen Eine Achterbahnfahrt der Ideen

Weiler Zeitung

Planungswerkstatt: Rund 25 Bürger diskutierten Gestaltungsmöglichkeiten der Eimeldinger Ortsmitte

Der Einladung der Gemeinde zur Planungswerkstatt „Eimeldinger Ortsmitte“ folgten am Dienstagabend rund 25 Bürger, die sich über die Zukunftsgestaltung der Ortsmitte informierten und Ideen einbrachten.

Von Joachim Pinkawa

Eimeldingen. Im Vereinsraum der Reblandhalle begrüßte Bürgermeister Oliver Friebolin die interessierten Bürger und gab einen ersten Überblick zum aktuellen Stand der Bebauungspläne „An der Kander“ und „Neue Ortsmitte“.

Ist-Zustand

In einem Kurzvortrag präsentierte anschließend Architekt Gerhard Zickenheiner Hintergründe und Details zur Planungswerkstatt. „Wer sind wir? Was haben wir heute? Was hätten wir gerne morgen?“, lauteten die Kernfragen seiner Präsentation. „Von oben betrachtet ist Eimeldingen ein typisches von Reben und Obst umgebenes Markgräfler-Dorf mit der B 3, der Bahnstrecke, Brachen, freien Grünflächen, beparkten Asphaltflächen und vergessenen Flussräumen“, beschrieb Zickenheiner die örtliche Ausgangslage und umriss gleichzeitig den Bereich an der B 3 bei der Abzweigung Richtung Märkt als das Sanierungsgebiet. Dort wird künftig nicht nur die Gemeindeverwaltung den Rathaussitz haben, sondern die B 3 soll in diesem Bereich auch mit einem Kreisverkehr „beruhigt“ und verbessert werden. Zum Kreisverkehr gibt von Seiten der Gemeinde es bisher aber nur eine Machbarkeitsstudie, da die Maßnahme selbst in den Händen des Regierungspräsidiums angesiedelt wäre.

Fördergelder

Die Gemeinde muss die „städtebaulichen Sanierungsmaßnahmen“ in einem fest umrissenen Gebiet fixieren und eine förmliche „Sanierungssatzung“ beschließen, um Städtebauförderung aus Landesmitteln zu erhalten und die Förderung kommunaler und privater Sanierungsmaßnahmen durch Zuschüsse und Darlehen aus unterschiedlichen Förderprogrammen zu ermöglichen.

Leitlinien

In dem Entwurf für die „Leitlinien der Planungswerkstatt“ definierte Zickenheiner als Perimeter die Flächen im geplanten Baugebiet „An der Kander/Neue Ortsmitte“, wo die Kander wieder erlebbar gemacht werden soll und wo in „nachhaltiger Umsetzung“ (Energie, Mobilität, Bauen) durch Verdichtung bezahlbarer Wohnraum entstehen soll. „Wir wollen eine belebte Mitte, einen Quartierstreff schaffen und mit einer guten Durchmischung in der Ortsmitte auch Freiräume und Grünflächen bewahren, damit erlebbare Aufenthaltsqualität entsteht“, beschrieb Zickenheiner die Leitlinien. Als weitere Stichworte in diesem Zusammenhang nannte er Senioren- beziehungsweise Mehrgenerationenwohnen im Zentrum, die Verlangsamung des Verkehrs auf den Achsen, Parkraumbewirtschaftung und Stellplatzvorgaben, Förderung von Elektromobilität und Carsharing, Verbindungen von Ost nach West sowie gestärkte Rad- und Fußwege-Verbindungen.

Anschließend ließen die Bürger an drei mit Plänen versehenen Tischen und mit fachkundiger Unterstützung durch Bürgermeister Friebolin, Architekt Zickenheiner und Moderator Frank Leichsenring von der Firma „Komm…zept“ ihren Ideen, Vorschlägen und Wünschen freien Lauf. Über den Tischen wurden die Köpfe zusammengesteckt, es wurden Ideen vorgeschlagen, diskutiert und manchmal auch wieder verworfen, wie bei einer Achterbahnfahrt der Ideen.

Ideen

Zum Schluss trafen sich alle Teilnehmer an den drei Tischen und bekamen einen Überblick über die teils unterschiedlichen Ideenansätze. Stichwortartig wurden dabei – vor einer endgültigen Auswertung – folgende Wünsche der Bürger zusammengetragen: Renaturierung der Kander, Wiederbelebung ehemaliger Übergangsmöglichkeiten über sowie Wohnbauten an der Kander, neue Wegebeziehungen und Reaktivierung des Märkter Kirchwegs, ein zweiter Anschluss der Dorfstraße an die B 3, ein Dorfplatz, Bebauung des Ochsengartens und des Ochsen-Areals mit Geschäften sowie Praxen, eine Apotheke und Mehrgenerationenbauten. Die Einrichtung einer Poststation, eines Begegnungscafés sowie eines Familien- und eines Jugendzentrums wurden ebenfalls angeregt.

Beim Stichwort Jugendzentrum stellte ein Teilnehmer die Frage in den Raum, warum an der Planungswerkstatt keine jüngeren Leute teilgenommen haben, wo es doch eigentlich um Belange gehe, die für sie später relevant werden, da der Entwicklungsprozess sicherlich über etliche Jahre verlaufen werde. Die Frage musste jedoch unbeantwortet bleiben. Bürgermeister Friebolin kündigte abschließend die weitere Bürgerbeteiligung am Entwicklungskonzept an.

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