In der Verantwortung
Gemeinderätin Elisabeth Azem betonte, dass man in der Verantwortung stehe. „Viele Menschen verlassen aus guten Gründen ihre Heimat, müssen ihre Heimat verlassen.“ Auch Friebolin fand klare Worte: „Es handelt sich um Menschen. Sie sollen menschenwürdig untergebracht werden.“
Eine Bürgerin beschwerte sich, dass die gleiche Behörde, was die Bebauung aufgrund von Fledermäusen verzögere, nun selbst dort baue. „Die Wohnbebauung war bis in die Böschung geplant, die Container nicht“, erklärte Friebolin. „Es sind ,Geflüchtete’, die nicht registriert sind“, behauptete ein Bürger. „Sie sind registriert“, machte Friebolin klar.
„Was die konkreten Aufgaben des Sicherheitsdiensts seien“, wollte ein anderer Bürger wissen. Sie achten darauf, dass alles im Rahmen läuft, erläuterte Sarah Scheurer, Fachbereichsleiterin Aufnahme und Integration beim Landratsamt. Weiterhin seien sie für Einlasskontrollen und Kontrollgänge zuständig. „Sie dienen sowohl der Sicherheit der Bewohner als auch der Bürger“, verdeutlichte Dammann. Zwei Bürgerinnen wollten wissen, wie es mit der Betreuung und den Deutschkursen aussehe, besonders bei Analphabeten. Die Sprachkurse liefen bis jetzt ganz gut, sagte Scheurer. Elke Zimmermann-Fiscella, Dezernatsleiterin Jugend und Soziales, sprach von wenigen Ressourcen die zur Verfügung stünden. Der Landkreis versuche aber, bedarfsgerecht zu arbeiten.
Der Bürgermeister fragte, ob es einen Reinigungsdienst und eine Sperrstunde gebe. Ein Bürger erkundigte sich über Regeln zum Umgang mit Alkohol. Es gibt ein Rauch- und Alkoholverbot, sagte Scheurer. Ab 22 Uhr herrsche Nachtruhe, aber es gebe keine Regelung, wann die Flüchtlinge die Unterkunft betreten oder verlassen dürfen. Für die Reinigung seien die Bewohner selbst verantwortlich, sagte Scheurer.
Sollten sich außerhalb der GU Gruppen bilden, könne man einfach Bescheid geben, versicherte Scheurer auf Nachfrage von Friebolin. Die Frage nach einer täglichen Meldepflicht der Flüchtlinge kam aus den Reihen der Bürger. Die gebe es nicht, erklärte Scheurer. Allerdings müssten die Flüchtlinge monatlich vorbeikommen, um ihr Taschengeld zu bekommen. „Wir müssen schauen, wie es jetzt mit der Bezahlkarte läuft“, führte Zimmermann-Fiscella weiter aus. Wahrscheinlich erhalten die Flüchtlinge nur Leistungen, wenn sie physisch präsent in der GU sind.
Eckdaten zur Gemeinschaftsunterkunft und den Flüchtlingszahlen
In der GU werden maximal 60 Flüchtlinge untergebracht. Momentan betreut Eimeldingen 50 bis 55 Flüchtlinge. Der Landkreis stellt Sicherheitsdienst, Heimleitung, Hausmeister und sorgt für eine Sozialbetreuung.
Der Landkreis verfügt über 13 GUs. Die Kapazität liegt bei 1793 Plätzen und 1471 sind belegt. 261 Plätze sind tatsächlich frei. Die Differenz entsteht dadurch, dass auf Nationalitäten geachtet werden muss und in Zimmer in denen Familien wohnen, keine fremden Personen untergebracht werden.
80 neue Plätze müssen im Monat für die Unterbringung geschaffen werden. Zirka 150 bis 200 Flüchtlinge kommen pro Monat. Die Differenz entsteht aufgrund von Rückführungen oder die Unterbringung in Anschlussunterkünften. Die Hauptherkunftsländer seien die Ukraine, Afghanistan, Syrien und die Türkei.